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♠ 21. Kapitel

Luca stand in der Mitte von uns, als wir auf Kaden und Luke warteten. Er schien nervös zu sein, denn er zupfte immer wieder an dieser alten braunen Jacke herum und ließ den Blick immer umher schweifen. Vermutlich lag es daran, dass Aaron es in der letzten Stunde es nicht hatte lassen können, zu erwähnen, dass Kaden der beste Quarterback in der Umgebung ist und das er schon unzählige Stipendien bekommen hat. Und da Luca footballbegeistert war, war es natürlich ein großes Ereignis, Kaden King über den Weg zu laufen, denn er selbst hatte vorhin angedeutet, jedes Spiel unserer Mannschaft gesehen zu haben, damit Mike immer mit ihm zu diesen Spielen gegangen war. Da fuhr der Mustang der Kings um die Ecke und Lucas Mund klappte auf. Anscheinend gehörte der Wagen auch zu seinen Lieblingen. Ich lächelte, als ich beim Näherkommen des Wagens die Haarschöpfe von Aurora und Landon erkannte. Vermutlich würde bei der Rückfahrt Aurora bei Kaden mitfahren. Schließlich kam der Wagen zum Stillstand und alle stiegen aus. Ich fand es super von den drein, sich Luca vorstellen zu wollen. Luca allerdings sah jetzt noch nervöser aus, als er Landon erkannte. Ein Schmunzeln legte sich auf meine Lippen. Bevor überhaupt jemand ihn begrüßen konnte, trat Landon zu ihm und grinste ihn an.

»Deine Tasche gefällt mir. Wir werden sicher gute Freunde, denn ich finde die Saints auch am besten. Aber sag das nicht den anderen. Die finden nämlich die Steelers am besten«, flüsterte er ihm zu, obwohl es sicher eh die meisten hörten. Aaron zumindest grinste. Luca nickte ihm zu und zum ersten Mal sah ich ihn wirklich lächeln. Er lächelte wirklich. Auch, wenn es eher ein nervöses Lächeln war.

»Und wenn du später mal von Aaron und Hailey loskommst, zeige ich dir ein paar Sachen aus meinem Zimmer. Denn die beiden brauchen mal etwas Zeit für sich, wenn du verstehst«, sagte er und zwinkerte Aaron zu. Ich wurde rot. »Landon, er ist 14 Jahre alt!« Landons Blick schnellte zu mir und das schiefe Grinsen auf seinen Lippen wurde noch schiefer – wenn das überhaupt möglich war. »Ach Haileylein. Wer sagt denn, dass ich etwas versautes gemeint habe? Tzz. Immer gleich an das eine denken. Und außerdem bin ich sicher, dass er auch 10 sein könnte und er würde trotzdem sehen, dass ihr euch mögt und braucht und sonst was tut. Jeder sieht das. Selbst ein Blinder mit Krückstock würde sehen, dass ihr euch liebt. Meine Güte.« Luca hielt ein Schmunzeln und ein Lachen zurück. Ich sah, wie seine Schultern etwas bebten. Meine Wut auf Landon verpuffte. Es war eine gute Idee gewesen. Landon konnte jeden zum Lachen bringen. Selbst einen Jungen, der nicht sprechen wollte und so aussah, als sei ihm alles egal.

»Landon ich will ihn auch noch begrüßen«, mischte sich Aurora ein und drängte sich an ihm vorbei. Er sah sie an und grinste. »Natürlich willst du das. Jetzt willst du ihm sicher sagen, dass ich der beste beste Freund von allen bin«, erklärte er, während der Schalk in seinen Augen funkelte. Aurora rollte lächelnd mit den Augen. »Wer hat gesagt, dass wir beste Freunde sind?« Landon ließ sich allerdings nicht von ihren Späßen beirren. »Na du. Erst gestern. Oder leidest du an Amnesie?« Luca sah zwischen den beiden hin und her und sah vermutlich genau das Gleiche, was wir alle sahen. Die liebevollen Neckereien zwischen den beiden beruhten auf geschwisterlicher Ebene. Und trotzdem sah man, wie nahe sie sich standen. Allerdings stand sie Kaden viel näher.

»Ich habe keine Amnesie. Du musst was an den Ohren haben«, erklärte sie bestimmt und widmete sich dann Luca, der beide aufmerksam beobachtete.

»Hey, ich bin Aurora. Du musst sicher Luca sein«, stellte sie sich vor und streckte ihm die Hand hin. Für einen Moment sah er so überrascht aus, dass man meinen könnte, noch nie hätte ihm jemand die Hand hingehalten. Dann, ganz zögerlich, nahm er sie an und schüttelte sie. Dabei nickte er mit dem Kopf und schenkte ihr ein freundliches, aber ebenfalls etwas zögerliches Lächeln. Sie schenkte ihm ein ehrliches und warmes Lächeln. »Keine Sorge. Wir wirken alle zwar etwas chaotisch, aber eigentlich sind wir total nett zu allen. Wir kabbeln uns zwar manchmal gegenseitig, aber mit uns kann man viel Spaß haben. Und du hast wirklich großes Glück, dass Hailey und Aaron sich um dich kümmern. Die beiden sind super.« Da beugte sie sich noch ein Stück näher an ihn heran. »Aber bitte tu mir einen Gefallen. Sperr sind mal in einem engen Raum ein und sorg dafür, dass sie erst rauskommen, wenn sie sich geküsst haben und zusammen sind.« Ich hörte jedes Wort und spürte, wie meine Wangen heiß wurden. Luca sah zu mir und Aaron, dann wieder zu Aurora. Er hatte ein Grinsen auf den Lippen und nickte ihr zu. Na ganz toll. Jeder hier schien sich dazu verpflichtet zu haben, uns zusammenzubringen. Super.