Nachdem ich geklopft habe warten wir darauf herein gebeten zu werden.
Nach wenigen Sekunden, die mir vorkommen wie eine halbe Ewigkeit, hören wir auch schon das "Herein!"
Tara öffnet die Tür und sofort steigt mir der Geruch von Desinfektionsmittel in die Nase. Ich hasse den Geruch von Desinfektionsmittel. Da wird mir immer ganz anders. Tara schließt die Tür hinter uns und ich hebe meinen Blick.
Dr Lauren sitzt auf einem schwarzen abgewetzten Ledersessel hinter einem alten Holzschreibtisch und schreibt etwas in ein kleines schwarzes Notizbuch."Ah Tara und Mira", sagt er nach einem kurzen Blick nach oben.
"Immer noch die besten Freundinnen wie in Kindertagen?"
"Ja, immer noch die besten Freundinnen", antwortet Tara und drückt leicht meine Hand.
"Schön. Wer fängt an?", fragt er und sieht uns abwechselnd an. Ich werfe Tara einen bittenden Blick zu und sie nickt leicht.
"Ich", sagt sie.
"Gut. Mira du kannst dich inzwischen auf die Liege dort drüben setzen."
Er deutet mit einer Hand auf eine grüne Liege und wendet sich dann meiner Freundinn zu.Ich steuere die Liege an, setze mich drauf und beobachte Dr Lauren wie er meine Freundinn untersucht. Als er fertig ist stellt er ihr noch ein paar Fragen und notiert sich die Antworten in seinem Notizbuch. Dann steht Tara auf, was mich vermuten lässt, dass sie fertig ist, und kommt auf mich zu während mich Dr Lauren erwartungsvoll anlächelt. Ich gleite also langsam von der Liege runter und steuere den Stuhl vor seinem Schreibtisch an. Ich setze mich auf den Stuhl und warte was als nächstes passiert. Dr Lauren schreibt noch etwas in sein Notizbuch, streicht etwas durch, fügt wieder etwas hinzu, streicht es wieder durch und macht irgendwo ein Kreuz oder Häckchen. So habe ich ein wenig Zeit um ihn näher zu betrachten. Seine rehbraunen Augen werden von langen Wimpern verdeckt. Seine Stupsnase passt perfekt in sein Gesicht und endet oberhalb von seinen geschwungenen Lippen. Sein T-Shirt spannt an seinen Oberarmen, was von seinen durchtrainierten Muskeln kommt. Mein Blick wandert weiter nach unten und bleibt an seinem straffen Bauch hängen.
Man sieht der Kerl heiß aus. Aber er ist viel zu alt für mich denke ich bei mir und muss über mich selbst schmunzeln.Natürlich weiß ich, dass er verheiratet ist und zwei Kinder hat die älter sind als ich. Aber die Vorstellung mit so einem Typen auszugehen lässt mich nicht ganz kalt.
Plötzlich geht sein Kopf wieder in die Höhe und ich blicke in seine rehbraunen Augen.
"Kann's losgehen?", fragt er leise.
Ich nicke zaghaft.
"Okey" Er steht von seinem Stuhl auf und kommt um den Schreibtisch zu mir.
"Ich werde zuerst deine Lunge abhören. Kannst du bitte deinen Rücken freimachen?"
Ich ziehe mein T-Shirt ein wenig hoch und spüre dann etwas kaltes an meinem Rücken als das Stethoskop meine Haut berührt.
"Jetzt bitte tief Ein- und Ausatmen", sagt Dr Lauren mit ruhiger Stimme.Ich atme tief Ein und Aus und fühle wie das Stethoskop meinen Rücken nach oben wandert. Dann höre ich wie er das Stethoskop weglegt und ziehe mein T-Shirt wieder über meinen Rücken.
Er greift nach dem Ding mit dem er einem in den Hals und in die Ohren schaut. Er streift meine langen blonden Haare hinter mein Ohr und steckt das Ding rein. Als er es rausnimmt drehe ich meinen Kopf auf die andere Seite. Er wiederholt das ganze und jetzt habe ich einen schönen Ausblick auf seinen straffen muskulösen Bauch. Dr Lauren greift nach einem Holzstäbchen mit dem er die Zunge runterdrückt und gibt mir so zu verstehen, dass ich meinen Mund aufmachen soll.
"Hattest du in der letzten Zeit irgendwelche Schmerzen oder sonstige Beschwerden?", fragt er mich.
"Ja ich hatte Bauchschmerzen", antworte ich.
"Und wann genau?", fragt er.
"Fast die ganze letzte Woche", antworte ich.
Er nickt und notiert sich das in sein Buch. Dann hebt er den Kopf und legt nachdenklich den Kugelschreiber an seine Lippen."Kannst du kurz aufstehen?", fragt Dr Lauren. Ich stehe auf und er lehnt sich an den Schreibtisch.
"Lass jetzt deinen Bauch ganz locker."
Er hält die eine Hand an meinen Rücken, damit ich nicht umfalle, streift mein T-Shirt am Bauch hoch und drückt mit der anderen Hand auf ihm herum. An einer Stelle drückt er besonders lange und ich denk einfach nur Nimm deine Hand sofort da weg!
Endlich lässt er von mir ab. Dann stellt er nur noch banale Fragen wie z.B.
"Trinkst du Alkohol?", oder "Rauchst du?" und so. Als ob da jemand ehrlich antworten würde denke ich amüsiert.
"Tja das wars dann", sagt er nachdem er mich fertig ausgefragt hat.
"Habt noch einen schönen Tag ihr zwei!", sagt er zu uns.
"Danke. Sie auch", antwortet Tara und geht vor zur Tür. Ich folge ihr, werfe noch einen kurzen Blick zurück, sehe wie er eifrig etwas in sein Notizbuch schreibt und schließe die Tür hinter uns.
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Doctor in Love
RomanceWahre Liebe findet man nicht an jeder Straßenecke. Man findet sie überhaupt nicht. Sie findet dich. Sie überfällt dich und macht dich abhängig. Du kannst absolut nichts dagegen machen. Manche Leute bekommen sie nur einmal in ihrem Leben. Andere übe...