Am nächsten Morgen
Tara wartet vor der Schule auf mich. Wir gehen zu unserem Platz und ich erzähle ihr was mir heute noch bevorsteht.
"Nein!", stöhnt sie.
"Doch", ich verdrehe genervt die Augen.
"Du arme!"
"Ja"
"Ich unterstütze dich. Seelisch. Ich denk an dich."
"Das ist lieb von dir."
Ich umarme sie und will sie fragen was sie gestern noch gemacht hat werde aber vom Läuten unterbrochen.6 Stunden später
Der Schultag ist vorbei und ich gehe mit Tara nach Hause. Sie wohnt nicht weit von der Schule entfernt also sind wir gleich da. Als wir reinkommen stellt ihre Mutter gerade das Essen auf den Tisch. Es gibt mein Lieblingsgericht: Spaghetti mit Tomatensouce. Ich gehe nach der Schule öfter mit zu Tara weil meine Eltern den ganzen Tag arbeiten oder auf Geschäftsreisen sind. Tara's Eltern bezeichnen mich gern als ihre zweite Tochter was mich sehr rührt. Ich meine versteht mich nicht falsch ich habe wunderbare Eltern die für mich sorgen und mir sehr viel ermöglichen. Aber am Ende des Tages möchte ich Eltern mit denen ich zu jeder Tages- und Nachtzeit reden kann und die mich immer verstehen und das kann ich mit meinen Eltern nicht. Das hat mich auch nie wirklich gestörrt bis ich Tara kennen gelernt habe und gesehen habe was ihre Eltern für sie tun und wie glücklich alle miteinander sind. Es gab nie etwas was ich nicht hatte und auf einmal kam ein Mädchen, dass weniger als ich hatte und doch hatte es das was ich mir am meisten auf der Welt gewünscht habe. Ich habe Tara damals gehasst. Niemals, habe ich mir geschworen, werde ich mit ihr reden oder sie auch nur ansehen. Ich hab das 5 Monate eingehalten. Und ich hätte es auch länger gemacht wäre da nicht diese Sache gewesen. Dann kam alles anders und wir wurden die besten Freundinnen.Nach dem Essen gehen wir in Taras Zimmer und machen Hausaufgaben. Wir hängen beide bei Mathe und beschließen ein anderes Mal weiter zu machen. Tara setzt sich auf ihr Bett während ich mich auf den Boden fallen lasse. Wir unterhalten uns über alles mögliche. Schule, Jungs, Lehrer und vieles mehr. Plötzlich vibriert mein Handy. Meine Mom ruft an.
"Hey Mom"
"Schatz wo bist du?"
"Bei Tara. Wir machen Hausaufgaben"
"Ok. Komm nicht zu spät heim. Wir wollen um halb sechs los."
"Ok. Dann bis später"
"Ciao"Ich lege auf während Tara mich fragend ansieht.
"Was ist los?"
"Sie hat nur angerufen um mir zu sagen, dass sie und Dad um halb sechs los wollen. Du weißt ja wohin"
"Oh"
Für kurze Zeit herrscht Schweigen im Zimmer.
"Was machen wir jetzt?", frage ich dann.
"Karaoke???"
Ich nicke begeistert. Tara und ich lieben Karaoke. Das wird mich ein wenig auf andere Gedanken bringen. Sie schließt den Karaoke Stecker an den Fernseher in ihrem Zimmer und wir legen mit einem langsamen Liebeslied los. Dannach singt sie alleine One Kiss von Calvin Harris und Dua Lipa während ich sie auf ihrem Bett anfeure. Dann bin ich an der Reihe. Ich singe Anywhere von Rita Ora. Wir haben extrem viel Spaß. Dannach geben wir noch Perfect von Ed Sheeran zum Besten.
Als wir das nächste Mal auf die Uhr schauen ist es halb vier. Wir beschließen noch ein Lied zu singen bevor ich gehe. Es ist We're all in this together von High School Musical und es beschreibt Tara und mich sehr gut weil wir in allem immer zusammenhalten.
Dannach bringt sie mich noch zur Tür. Wir umarmen uns und ich mache mich auf den Weg nach Hause.30 Minuten später
Ich sehe das Auto meiner Eltern vor dem Haus stehen und gehe die Stufen zur Tür hinauf. Ich schließe sie auf und sage ihnen bescheid, dass ich wieder da bin. Aber es sitzt nur meine Mutter im Wohnzimmer mit einem Wirtschaftsmagazin in der Hand.
"Hi Mom. Wo ist Dad?"
"Es gab ein Problem in der Firma. Er musste dort bleiben und auf die Techniker warten. Er wird es nicht mehr rechtzeitig schaffen"
"Ok"
"Sei nicht enttäuscht Schatz. Er hat wirklich versucht zu kommen"
"Es ist okey Mom. Wirklich. Ich verstehe, dass ihr viel arbeiten müsst und ihr ermöglicht mir dadurch ja auch sehr viel"
"Danke Mira. Ich hab dich lieb."
"Ich dich auch Mom. Also sind wir heute nur zu zweit bei Dr Lauren?"
"Ja. Wie gesagt dein Vater muss arbeiten"
Ich nicke und verziehe mich in mein Zimmer.Ich beschließe ein Outfit für heute Abend raus zu suchen. Ich gehe zu meinem Schrank und durchstöbere ihn nach etwas passendem. Schließlich werde ich fündig.
Ich schaue zur Uhr an der Wand. Viertel vor Fünf.
"Das ging ja schnell", sage ich leise zu mir.
Ich ziehe mich um und setze mich an meinen Schminktisch. Ich beschließe nur ganz wenig aufzulegen und bin deshalb bald fertig. Ich schaue auf die Uhr und sehe, dass es 17:20 Uhr ist. Ich gehe nach unten in die Halle und sehe meine Mutter die schon fertig ist und auf mich wartet. Ich ziehe meine Sneakers an, greife meine Tasche, warte bis sie die Tür zugesperrt hat und gehe mit ihr zum Auto. Wir steigen ein, sie startet den Motor und wir fahren von unserem Grundstück los in Richtung Stadt. Auf zu dem Menschen der mir jetzt gleich mein Leben ruinieren wird.
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Doctor in Love
RomanceWahre Liebe findet man nicht an jeder Straßenecke. Man findet sie überhaupt nicht. Sie findet dich. Sie überfällt dich und macht dich abhängig. Du kannst absolut nichts dagegen machen. Manche Leute bekommen sie nur einmal in ihrem Leben. Andere übe...