11

304 5 0
                                    

Ich schaue nochmal auf die Uhr bei meinem Handy. Es ist fast 8 Uhr abends. Wir sind noch immer bei Dr Lauren. Er und meine Mutter unterhalten sich gerade über die Behandlung.
"Wir werden ihren Blinddarm operativ entfernen. Es wird später nur eine kleine Narbe an den Eingriff erinnern", erklärt er gerade.
Operativ. Schon alleine wenn ich das höre läuft mir ein kalter Schauer den Rücken hinunter.
"Wie lange wird das Dauern?", fragt meine Mutter.
"So genau kann man das nicht sagen aber im wesentlichen nicht länger als eine Stunde", sagt Dr Lauren.
Puh eine Stunde. Umzingelt von dem Bösen dem ich eigentlich immer entkommen wollte.
"Ok", antwortet meine Mutter.
"Werden Sie bei der OP dabei sein?", frage ich.
Meine Mutter und Dr Lauren sehen mich überascht an. Ja ich bin in der letzten halben Stunde nur still dagesessen (ja es war eine halbe Stunde in der ich nicht richtig anwesend war. Über was haben die beiden bitte solange geredet?) aber trotzdem ein bisschen weniger Überaschung! Geht das? Immerhin geht es in diesem Gespräch ja um mich. Dr Lauren räuspert sich und antwortet mir schließlich.
"Das weiß ich jetzt noch nicht. Aber wenn es dein Wunsch ist werde ich sehen was ich machen kann."
Warte mal. Er wird sehen was er machen kann. Wer operiert mich denn wenn nicht er?
"Wer ist denn der Arzt der sie operieren wird?", fragt meine Mutter.
"Ein guter Freund von mir. Er ist Chirurg in einem exzellentem Krankenhaus", antwortet Dr Lauren. Schleimer denke ich sofort und verdrehe die Augen.
"Und wann wird der Eingriff stattfinden?"
Die 1 Millionen Euro Frage. Gestellt von meiner Mutter. Ich lehne mich in meinem Stuhl ein wenig nach vorne und höre gespannt zu. Dr Lauren wirft mir einen kurzen Blick zu.
"So schnell wie möglich. Am besten noch diese Woche", antwortet er.
Diese Woche schon! Ich schlucke. Damit habe ich nicht gerechnet. Das geht mir ein bisschen zu schnell. Ich will das doch alles gar nicht! Hilfe!!
Dr Lauren und meine Mutter unterhalten sich noch weiter, aber jetzt habe ich ganz auf durchzug geschalten und merke einfach nichts mehr.
Plötzlich steht meine Mutter auf. Ich bleibe sitzen und schnall es erst als mich beide fragend ansehen. Schnell stehe ich auf und folge meiner Mutter zur Tür.
"Dann rufe ich Sie später noch an um mit ihnen alles zu besprechen", sagt Dr Lauren.
"Ist gut. Meine Nummer haben Sie ja", antwortet meine Mutter lächelnd.
Er nickt und wendet sich an mich.
"Wir sehen uns spätestens morgen wieder"
Hopla und ich dachte ich hätte noch ein bisschen Zeit bevor ich ihn wiedersehen muss. Aber naja. Da kann man  nichts machen. Ich nicke schnell und folge meiner Mutter aus der Tür. Wir gehen vor zum Tresen. Dr Lauren folgt uns. Beim Tresen wartet eine Assistentin und gibt mir eine Packung Tabletten. Ich schaue ihn fragend an.
"Das sind Schmerzmittel. Nur für den Fall, dass du heute Nacht Schmerzen bekommst", sagt Dr Lauren lächelnd.
Er hat ja wirklich an alles gedacht
Ich nicke und warte darauf, dass wir endlich gehen. Meine Mutter nimmt ihre Handtasche und bedankt sich bei Dr Lauren.
"Schon in Ordnung. Wir hören uns später!", sagt er.
Sie nickt und wir gehen zur Tür. Meine Mutter öffnet sie, ich schaue schnell zurück, sehe wie er den Gang zurück geht, drehe mich wieder um und schließe die Tür hinter mir.

Dr Lauren's Sicht
Ich stütze meinen Kopf mit der Hand am Tresen ab. Ich bin total müde. Das Gespräch mit Mira und ihrer Mutter war anstrengend. Die beiden sind gerade weg. Aber die Arbeit ist trotzdem noch nicht fertig. Jetzt muss ich noch Benjamin anrufen, dann soll ich noch die Bestellungen durchgehen, dann nach Hause fahren, mich um meine Familie kümmern und und und. Aber erstmal eins nach dem anderen. Ich gehe zurück ins Sprechzimmer, rufe Janine zu, dass ich nicht gestört werden will und schließe die Tür hinter mir. Ich durchquere das Zimmer und lasse mich auf den Stuhl beim Schreibtisch fallen. Mein Blick schweift durch das Zimmer und bleibt beim Ulltraschallgerät neben der Liege hängen.
Hier musste ich ihr gerade die Hiobsbotschaft übermitteln schießt es mir durch den Kopf. Ich fröstle leicht bei der Erinnerung was dannach passiert ist.
Ich kann verstehen, dass das eine schlimme Nachricht für ein so junges Mädchen ist und bin deshalb auch gar nicht schockiert, dass sie zu weinen anfing. Ich schüttle kurz den Kopf um auf andere Gedanken zu kommen. Dann greife ich nach dem Telefonhörer und tippe die Nummer von Benjamin's Büro ein. Es läutet ein paar mal bis dann schließlich jemand abhebt.
"Hier spricht Dr Lauren. Verbinden Sie mich bitte mit Dr Frey", sage ich.

Doctor in LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt