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Er blickt von seinem Handy nach oben.
"Hallo Mira. Wie geht es dir heute?", fragt er.
"Gut", antworte ich schnell.
Er mustert mich einmal von oben bis unten. Ich ziehe inzwischen die Haustür ins Schloss und schließe ab. Dann gehen wir zu seinem Audi. Ich steige ein und knalle vorsichtig die Tür zu. Beim Anblick vom Inneren des Autos muss ich wieder einmal daran denken, dass Ärzte sehr viel verdienen. Das ist mir letztens gar nicht richtig aufgefallen. War klar. Ich war ja irgendwie auch anderweitig beschäftigt. Ich meine allein schon der Wagen ist Hammer aber was für ein Haus er wohl hat. Ich werfe ihm einen kurzen Blick zu und bemerke, dass er mich anstarrt und dabei einen fragenden Blick aufgesetzt hat. Ich drehe mich zu ihm und schaue ihn ebenfalls fragend an.
"Du brauchst keine Angst zu haben. Dr Frey ist wirklich ganz nett. Du wirst ihn sicher gern haben", sagt er lächelnd.
Ich nicke kurz, glaube aber nicht wirklich an seine Worte. Ich meine wie kann ich schon einen Arzt mögen. Naja außer Dr Lauren. Aber er ist eine Ausnahme. Ich weiß einfach, dass ich ihm vertrauen kann auch wenn er ein Weißkittel ist. Dann schaue ich wieder nach vorne. Er seufzt leise, startet den Motor und fährt los. Da fast schon eine gespenstige Stille herrscht schaltet er das Radio ein. Es kommen ein paar meiner Lieblingslieder und ich singe leise mit.
"Du singst schön", kommt es plötzlich von ihm.
Er wirft mir einen kurzen Blick zu und lächelt mich freundlich an.
"Danke", erwiedere ich und erröte leicht.
Es ist wieder still im Auto. Ich nehme meine Handtasche und suche meine Sonnebrille weil mich die Sonne blendet.
"Kannst du bitte das Handschuhfach aufmachen und mir meine Sonnenbrille geben?", kommt es von ihm.
Ich öffne das Handschuhfach und gebe ihm seine Ray Ban Sonnenbrille.
Er lächelt mir dankbar zu und setzt sie auf. Als ich meine Conleys Sonnebrille endlich gefunden habe setze ich sie auch auf. Wir fahren gerade auf die Autobahn. Dr Lauren gibt richtig Gas aber mit so einem Auto würde ich das auch machen. Wir preschen an mehreren Autos vorbei und jeder starrt uns entgeistert an. Ich muss mir das Lachen richtig verkneifen.
Ich schaue aus dem Fenster und sehe die Landschaft vorbei ziehen. Plötzlich kommt mir die Idee ein wenig Small talk zu führen.
"Was haben Sie heute so gemacht?", frage ich ihn.
Er schaut mich überrascht an.
"Ich war zu Hause und habe Papierkram erledigt", sagt er nach einer Weile.
"Klingt ja echt spannend", erwiedere ich.
Daraufhin lacht er.
"Und du?", fragt er dann.
"Ich war zu Hause und hab Fern gesehen", sage ich.
"Gut. Wenigstens hälst du dich an meine Anweisungen", sagt er leise.
"Ja. Ich bin eben ein braves Mädchen", grinse ich.
Er lacht.
"Ja genau. Ein braves Mädchen. So wie früher oder?"
"Ja so wie früher auch schon", erwidere ich nichtsahnend auf was er hinaus will.
"Und was war damals als ich dich und Tara wieder zusammenflicken musste als ihr vom Baum gefallen seid?"
Ah stimmt. Da war was.
"1. War das Tara's Idee und 2. wollten wir nur die Sterne sehen"
"Ja und das mitten am Tag", lacht er weiter.
"Wir waren fünf. Da weiß man noch nicht, dass die Sterne nur nachts zu sehen sind!"
"Jaja rede dir das bloß weiter ein. Wie war das eben also noch mit dem brav sein. Oder soll ich noch weiter erzählen?"
"Gott nein. Wer weiß was da noch alles kommt. Ist ja gut. Wir waren nicht immer die bravsten"
"Nein das auf keinen Fall", lacht er.
Er gibt noch mehr Gas und die Landschaft fliegt vorm Fenster vorbei. Oh mein Gott. Gibt es hier keine Geschwindikeitsbegrenzung oder so? Das ist ja der Wahnsinn wie schnell wir fahren denke ich. Dann wird er langsamer. Wir nähern uns einer Ausfahrt. Ich versuche etwas zu erkennen sehe aber kein Schild mit einem Namen oder etwas ähnliches. Ich seufze frustriert auf und lasse mich in den weichen Sitz fallen. Ich werfe ihm aus dem Augenwinkel einen Blick zu und erkenne, dass er leicht grinst. Ich unterdrücke ein Schnauben, was mir aber nicht gelingt, woraufhin er laut los lacht. Ich schaue ihn empört an.
"Tschuldige, aber das war gerade so komisch", lacht er.
Ich schaue demonstrativ aus dem Fenster. Er seufzt und konzentriert sich wieder auf die Straße. Dann biegt er auf einen Parkplatz ein. Er parkt den Wagen und wir steigen aus. Schweigend gehen wir nebeneinander durch die Straßen. Schließlich bleibt er vor einem großen Zaun stehen. Auf einem Schild steht in großer Schrift "Klinik am See".
Sehr einfallsreicher Name. Hat sicher lange gebraucht den zu finden denke ich und grinse leicht.
Wir gehen durch einen großen Park. Dort befindet sich auch der See welcher der Klinik den Namen gibt. Sonst wäre es ja unlogisch gewesen mit dem Namen. Dann kommen wir zum eigentlichen Krankenhaus. Es ist riesig und die Eingangshalle ist voll schön eingerichtet. Mit vielen Blumen und hellen Farben. Am Empfang begrüßt uns eine junge Frau.
"Hallo. Wie kann ich ihnen helfen?", fragt sie freundlich.
"Guten Tag. Wir haben einen Termin bei Dr Frey", sagt Dr Lauren.
"Wie war nochmal der Name", fragt sie.
"Lauren"
"Ah ja. Das Büro von Dr Frey liegt im achten Stockwerk. Der Lift ist gerade aus weiter. Er wird dann gleich bei ihnen sein", sagt sie und lächelt uns freundlich an.
"Danke. Schönen Tag noch", erwiedert Dr Lauren.
Wir durchqueren die Eingangshalle und gelangen zu den Aufzügen. Dr Lauren drückt den Knopf für den achten Stock und der Lift bewegt sich langsam nach oben. Mit jedem Stockwerk steigt meine Nervosität. Im fünften Stockwerk fange ich an schnell zu atmen. Im sechsten Stockwerk beginnen meine Hände zu schwitzen. Im siebten Stockwerk fühle ich mich, als würde ich keine Luft mehr bekommen. Dann haben wir das achte Stockwerk erreicht. Ich fange an zu zittern. Dr Lauren wirft mir einen kurzen Blick zu. Dann hören wir ein leises Pling und die Aufzugtüren öffnen sich.

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