Unerwartetes Treffen

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Nach dem Frühstück zog ich mir meine Laufschuhe an und wollte endlich mal eine Runde im Wald laufen. Ich setzte mir die Kopfhörer auf und startete meine Lauf-Playlist. Der Waldboden fühlte sich weich unter meinen Füßen an und ich fing an alles zu vergessen und mich nur von der Musik gefangen nehmen zulassen. Ich lief und lief und lief, als ich eine Bewegung im Augenwinkel wahrnahm.

Ich schaute nach rechts aber sah nichts. Vielleicht nur ein Reh oder irgendwas dergleichen. Aber immer wieder kam es mir so vor als würde ich etwas sehen doch wenn ich nachschaute war nichts da. Ich setzte die Kopfhörer ab und drosselte mein Tempo. Es war helllichter Tag also fiel es mir nicht schwer vom Waldweg abzuweichen in Richtung der vermeintlichen Bewegungen. Ich bemerkte gar nicht wie tief ich hineinging doch nach 30 Minuten hatteich die Orientierung verloren. Na super! Ich wusste doch das ich keine Orientierung bessas. Was soll ich den jetzt nur tun. Okay erstmal tief durchatmen, es könnte schlimmer sein. Wenigstens wurde es so schnell noch nicht dunkel ich entschied einfach zu probieren geradeaus aus der Richtung die ich gekommen bin zu gehen, irgendwann musste ich ja wieder auf den Weg zurück kommen.

Plötzlich sah ich schon wieder eine Bewegung und konnte nicht anders als dem Schatten zu folgen. Es war unheimlich hier, trotz der Helligkeit. Ich hörte äste knacken hinter mir und das Geräusch wurde immer stärker, genau wie das Gefühl beobachtet zu werden. Das Geräusch kam immer näher und meine Nerven waren bis aufs äußerste gespannt. Mein Herz pochte so laut das ich das Gefühl hatte man konnte es hören. "Was hast du hier zu suchen?" ertönte eine tiefe und kraftvolle Stimme hinter mir.

Ich wirbelte herum und stand einem halb nacktem muskelbepackten Mann gegenüber. Mit grimmiger Miene beobachtete er mich mit erwartungsvollem Ausdruck im Gesicht. "Ähm ich...ich hab mich verlaufen." Ich verfluchte mich selbst dafür das meine Stimme so kleinlaut klang. Er zog misstrauisch die Augenbrauen hoch und kam langsam auf mich zu. "Ich habe dich hier noch nie gesehen." Ich atmete tief durch und versuchte den nächsten Satz mit einer selbstbewussten Stimme rauszubringen. "Ich bin erst vor kurzem hierhergezogen. Also wenn Sie so freundlich wären mir den Weg zu zeigen dann bin ich auch schon wieder weg." Hoffentlich fiel nicht auf wie meine Hände zitterten. Vielleicht war es ja lächerlich so eingeschüchtert zu sein, aber mal ehrlich, wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit mitten im Wald auf einen Ober körperfreien Mann zu treffen.

"Sam? Hier bist du was-?" ich hatte gar nicht bemerkt das sich noch jemand genähert hatte und ich sah auch nicht wer es war da dieser Sam nur ein paar Zentimeter von mir entfernt stand. Aber die Stimme kam mir vertraut vor und eine Welle der Erleichterung durchflutete mich. "Jacob!" Ich lief an dem Mann Namens Sam vorbei und aufJacob zu. Als ich eben diesen sah stockte mir der Atem, auch er hatte kein Oberteil an und ich konnte nicht behaupten das mir der Anblick missfiel. "Elena was machst du den hier?" Ich wollte nicht zugeben das ich mich verlaufen hatte aber daran führte wohl kein Weg vorbei."Ich war ein bisschen laufen und bin wohl falsch abgebogen, aber jetzt finde ich irgendwie den Richtigen weg nicht mehr." Ich ließ absichtlich meine paranoiden Sichtungen aus, er musst ja nicht denken ich leide unter Verfolgungswahn.

Langsam schlich sich ein spitzbübisches Grinsen auf sein Gesicht. "Ich werde dich heimbegleiten.  Achübrigens, Sam das ist Elena von der ich dir erzählt habe." Ich hatte beinahe vergessen das wir nicht alleine waren. Ich drehte mich wieder zu dem Mann um und sah das dieser nun einen viel freundlicheren Gesichtsausdruck hatte. "Ach das ist deine kleine. Entschuldigung das ich dir Angst eingejagt habe. Es ist nur sehr ungewöhnlich fremde hier zu treffen. Wir reagieren darauf ein bisschen sensibel." "Nein nein du hast mir keine Angst eingejagt. Ich war nur...überrascht." Ich sah ihm an das er mir das nicht abkaufte doch er sagte nichts weiter. "Jacob begleite sie nach Hause. Wir sehen uns dann bei Emily."

Mit diesen Worten drehte er sich um und joggte davon. "Na komm gehen wir. Nicht das du noch krank wirst so verschmitzt wie du bist." Mir fie lauf das mir tatsächlich kalt war und ich lief hochrot an. Das dürfte nun wirklich kein sonderlich attraktiver Anblick sein so verschwitzt wie ich war. Ich nickte und wir bewegten uns Richtung Waldweg vermutete ich mal.

Liebe, Lügen und Leidenschaft (Jacob FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt