Sehnsuchtsküsse

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Nach geschlagenen zwei Stunden des Shoppinghorrors hatten wir schließlich was Passendes gefunden. Wir entschieden uns für ein weißes Sommerkleid mit schwarzer Spitze an Saum und Ausschnitt. Schwarze schlichte High Heels abgerundet mit einem schwarzen Bolero. Wir fuhren wieder nach Hause und starteten dort mit der Prozedur, als erstes Sprang ich unter die Dusche während sie ihren mitgebrachten Kosmetikkoffer in meinem Zimmer verteilte. "Ich habe eine Idee." sagte sie als ich in ein Handtuch gewickelt aus dem Badezimmer kam. "Schieß los!" sie grinste und verkündete mir dann ihre Idee. "Also wie wäre es, wenn ich hier warte und es mir vor dem Fernseher gemütlich mache während du dein Date hast. Wenn du dann zurück kommst kannst du mir alles Haarklein erzählen und ich übernachte bei dir. Morgen ist Sonntag und wir hätten den ganzen Tag für uns, was hältst du davon?" Ich tat so als müsste ich darüber erst nachdenken und sah zu wie ihr Gesicht von begeistert langsam zu enttäuscht wurde. Als ich sie genug gequält hatte lachte ich auf und versicherte ihr das ich mich sehr darüber freuen würde. Sie gab mir einen entrüsteten klapps auf den Arm und wir fingen beide an zu Lachen. "Du bist fies. Naja was solls, starten wir mal mit deinem Make over. Ich ließ die nächste Stunde ihre Prozedur über mich ergehen und als sie fertig war erblickte ich ein anderes ich im Spiegel. Das Kleid schmiegte sich perfekt an meine Taille die High heel hoben meine Po an und machte lange schlanke Beine. Meine Haare waren zu einem perfekten Pferdeschwanz zurückgebunden und ich hatte ein leichtes Make up auf dem Gesicht. Ich selbst war überrascht wie gut ich aussah. "Wow, ich wusste doch das in dir eine wahre Schönheit schlummert. Wurde doch mal Zeit sie rauszulocken."

Plötzlich klingelte es an der Tür und mein Herz setzte für einen kurzen Augenblick aus. Dawn quiekte und hüpfte freudig auf und ab. "Na los, ab mit dir du willst ihn doch nicht warten lassen oder? Und ich will danach jedes einzelne Detail wissen." Ich nickte und Lächelte verlegen, meine Füße setzten sich langsam in Bewegung. Ich versuchte halbwegs elegant die Treppe hinunter und sah Jacob wie er mit meiner Großmutter sprach. Er hatte blue Jeans und ein schwarzes Shirt an, das sich eng an seinen Oberkörper schmiegte und jeden einzelnen Muskel betonte. Als sie mich herunterkommen hörten drehte er sich zu mir um und riss verblüfft seine Augen auf. "Ach liebes du siehst wunderschön aus. Also dann ihr zwei ich wünsche euch einen schönen Abend." Sie zwinkerte mir zu und verschwand in Richtung Wohnzimmer. "Also dann wollen wir?" Er streckte seine Hand aus und ohne zu Zögern ergriff ich sie. "Du siehst sehr schön aus." Ich spürte seinen heißen Atem an meinem Ohr als er mir diese Worte ins Ohr raunte. Meine Wangen fingen an zu glühen und ich war froh das es schon dämmerte. Er hielt mir die Tür auf und ich stieg ein. Langsam umrundete er das Auto und stieg ebenfalls ein.

Er startete den Motor und fuhr los. Ich verschränkte die Hände in meinem Schoß weil ich nicht wusste was ich sonst damit tun sollte. "Ich hoffe du hast Hunger." Unterbrach Jacob unerwartet die Stille. "Ja sehr sogar." Wir kamen am Parkplatz der Restaurants an und stiegen aus. Er öffnete mir wie ein Richtiger Gentleman die Tür und Rückte meinen Stuhl zurecht. "Also Jacob, erzähl mir was von dir. Denn ich glaube du weißt mehr von mir als ich von dir." "Wie wäre es damit, ich beantworte eine Frage und dann beantwortest du eine von mir." Ich nickte um ihm mein Einverständnis zu geben. Er bedeutete mir mit einer Handbewegung anzufangen. Ich überlegte kurz und stellte dann die erste Frage die mir in den Sinn kam. "Was ist das für ein Tattoo an deinem Oberarm?" "Das hat was mit unseren Vorfahren zu tun. Wir haben alle das gleiche ist so eine Art Tradition." "Und hat es auch eine Bedeutung?" "Oh nein wir hatten eine Abmachung jetzt bin ich dran. Was fasziniert dich wirklich an der Natur. Irgendwie kaufe ich dir nicht ganz ab das sie dir einfach nur besser gefällt." Wie hatte er mich so schnell durchschauen können.

Eine Kellnerin kam um unsere Bestellung aufzunehmen, das gab mir ein bisschen Luft um meine Antwort zu formulieren. Wir gaben unsere Bestellung auf und als die Kellnerin wieder ging wandte er sich erneut mir zu. "Also es hört sich vielleicht ein bisschen verrückt an deswegen sage ich es nie jemandem. Ich war schon als Kind begeistert von der Natur, aber als meine Eltern entdschieden in die Stadt zu ziehen merkte ich recht schnell das irgendwas fehlte. Immer wenn ich meine Großmutter besuchen war, war diese Gefühl weg. Wenn ich in der Natur bin fühlt es sich so an als könnte ich alles erreichen und ich fühle mich so..frei." Ich fand keine anderen Worte um das Gefühl zu beschreiben. "Ich versteh dich sogar sehr gut. Ich könnte mir auch nie vorstellen in der Stadt für mich wäre das schlichtweg unmöglich." Während ich mir die nächste Frage überlegte kam die Kellnerin mir unseren Bestellungen und wir fingen an zu essen.

"Was machst du so wenn du nicht gerade in der Schule bist oder halb nackt durch den Wald läufst?" Fragte ich zwischen zwei Gabeln Tortellini. Er grinste amüsiert und verdrehte die Augen. "Entweder bin ich mit meine Jungs unterwegs oder ich schraube in unserer Werkstatt an irgendwas rum." Das war interessant, ein Mechanikfanat. "Gleiche Frage, nur tauschen wir das halb nackt herumlaufen gegen Orientierungsverlust ein." "Tuche! Ich gehe gern laufen. Außerdem koche und backe ich leidenschaftlich gerne." "Da kannst du dich ja mit Sams verlobten zusammentun. Sie verköstigt uns immer alle. Sie ist wirklich eine unglaubliche Frau und Sam vergöttert sie." "Klingt, als wäre sie wirklich fantastisch. Ich würde sie gern mal kennenlernen." Das rutschte mir jetzt einfach so raus, ich biss mir auf die Unterlippe. "ich glaube sie würde sich sicher freuen jemanden wie dich zu treffen. Ihr würdet euch sicher gut verstehen." Der Rest des Abends verging wie im Flug.

Wir aßen auf und er bestand darauf die Rechnung zu begleichen. Wir unterhielten uns über dies und jenes werden der Autofahrt und ich fühle mich so wohl in seiner Nähe, fast so als würden wir uns schon lange kennen. Er hielt vor unserem Haus und wir saßen ein paar Sekunden so da, bis ich das Wort ergriff. "Danke für den schönen Abend, ich habe ihn sehr genossen." "Ich auch, vielleicht können wir den Abend ja mal wiederholen." Wir sahen uns tief in die Augen und ohne das ich es aufhalten konnte bewegten wir uns aufeinander zu. Ich wusste nicht was ich da im begriff war zu tun, nur das es sich richtig anfühlte. Unsere Gesichter waren jetzt nur Millimeter voneinander entfernt. "Ich..ich .." Meine stotternden Worte fanden ein jähes Ende, als er sich zu mir hinabbeugte und mich voll gieriger Leidenschaft küsste. Mein Körper versteifte sich kurz, ich konnte nicht verhindern das sich meine Lippen mit einem erstickten Stöhnen teilten. Lust peitschte durch mich hindurch wie ein Flächenbrand. Meine Arme schlangen sich instinktiv um seinen Hals, als seine Zunge in meinen Mund eintauchte.Er schmeckte nach wärme und exotischen Gewürzen. Ich verlor jedes Zeitgefühl und mich selbst in dem Kuss. Er löste sich von mir und ich gab ein enttäuschtes Geräusch von mir. Er Lachte leise, ein tiefes sexy Lachen. "Ich glaube ich sollte jetzt reingehen." Er strich mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht die sich aus meinem Pferdeschwanz gelöst hatte. "Ja das wäre vermutlich das beste." Ich löste mich aus der Trance und stieg zögernd aus. Doch bevor ich den zweiten Fuß aus dem Auto setzen konnte zog mich seine Hand zurück und drehte mich herum. Ich gab einen erschrockenen Laut von mir doch Jacob erstickte ihn mit seinen Lippen. "Jetzt kannst du gehn." Ich biss mir auf die Lippe um nicht wie ein verliebter Teenie zu Grinsen. Er ließ meine Arm los der sich ohne seine Berührung so kalt anfühlte. Ich drehte mich nun endgültig um, stieg aus und ging zur Haustür.

Seine Blicke verfolgten mich und als ich mich in der geöffneten Tür nochmal umdrehte sah ich direkt in die mir bereits bekannten braunen Augen. Er startete den Motor und zwinkerte mir zu als sich der Wagen in Bewegung setzte. Kurz verharrte ich noch in dieser Position doch dann drehte ich mich um und schloss die Tür hinter mir.

Liebe, Lügen und Leidenschaft (Jacob FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt