Verschleierte Warheit

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"Was zur Hölle war das denn?!" meine Stimme hob sich um ein paar Oktaven. Anstatt mir zu antworten beschleunigte er sein Tempo, was eigentlich unmöglich sein sollte. Wir erreichten Gefühle Sekunden später das Auto und er riss die Beifahrer Tür auf, schmiss mich sehr grob hinein, so das ich mir meinen Kopf schmerzhaft anstieß. "Bleib hier und rühr dich nicht vom Fleck!" "Aber..." er schmiss schon die Tür zu und war weg ehe ich auch nur einen Satz sagen konnte. Ich war so verwirrt, dass ich eine Zeit lang einfach nur still vor mich hinstarrte und mich fragte ob ich träumte oder einfach den Verstand verloren hatte. Was war gerade passiert? Der wutentbrannte Schrei hatte sich schmerzhaft in mein Gedächtnis eingebrannt. Ich schrak auf, als die Beifahrer Türe geöffnet wurde. So verloren in meine Gedanke merkte ich nicht wie ein Wagen neben dem Pick up hielt und eine Gestalt um den Wagen herum an meine Seite ging.

Vor mir stand eine Frau, die ich als wunderschön bezeichnen würde, wäre ihre rechte Gesichtshälfte nicht von einer riesigen Narbe verunstaltet. Ihre sanften Augen sahen mich mitfühlend an. "Na komm ich bringe dich hier weg." auch ihre Stimme war von einer tröstlichen Sanftheit durchzogen die mich ein bisschen beruhigte. Aber ich war misstrauisch genug nicht einfach so mit einer fremden Person mitzugehen. "Wer bist du?", fragte ich daher und merkte das meine Stimme zittrig und weinerlich klang. Ich räusperte mich und versuchte den Kloß in meinem Hals runterzuschlucken. Sie lächelte mich an, als sie zu sprechen begann "Ich heiße Emily und bin die Verlobte von Sam. Denn hast du schon kennengelernt. Jacob rief ihn an und bat mich dich hier abzuholen.". Ich sah sie kurz prüfend an und nickte dann bedächtig. Sie bedeutete mir mit einem Nicken ihr zu folgen. Langsam stieg ich auf wackeligen Beinen aus und folgte ihr zu ihrem Wagen. Während der kurzen Autofahrt sprachen wir nicht und ich klammerte mich an meine Handtasche, die sie für mich aus dem Wagen geholt hatte, da ich sie liegen lassen habe. Wir kamen vor einem Häuschen zum Stehen und ich stieg aus.

Als sie die Türe aufsperrte und mich hineinbat, kam ich langsam wieder zu mir und konnte wieder klar denken. "Willst du einen Tee? Ich habe auch noch einen Schokokuchen da." "Nein mir ist gerade wirklich nicht nach essen. Aber ich hätte ein paar Fragen. Zum Beispiel was das vorhin zu bedeuten hatte? Wohin ist Jacob verschwunden?" wären ich sprach, hob sich meine Stimme immer mehr an. Es tat mir fast leid, sie konnte ja nichts, für das was passiert ist, aber ich brauchte Antworten. Sie wich meinem Blick aus und antwortete mit kühler Stimme "Dass sollte dir Jacob selbst erzählen. Ich mische mich da sicher nicht ein.". In ihrem Blick lag eine Resulutheit das ich mir ganz sicher war aus ihr nichts herauszukriegen. Mir entfuhr ein wütendes schnauben und ich handelte nach den heutigen Ereignissen jetzt vielleicht unüberlegt, aber ich war sicher nicht gewillt hier herumzusitzen und zu warten. Also drehte ich mich auf dem Absatz um und ging mit schnellen Schritten zur Tür und raus. Ich hatte so eine ungefähre Ahnung, wo ich war und beschlossen einfach nachhause zu gehen. "Hey warte! Wo willst du den hin. Du kannst doch nicht einfach weglaufen!" "Und ob ich das kann, musst mir einfach nur zuschauen." antwortete ich pampig. "Es ist zu gefährlich jetzt rauszugehen. Bleib doch einfach hier und warte, bis Jacob dich nach Hause bring." ich konnte nicht fassen, dass sie wirklich meinte ich würde mich wie ein verliebter Welpe verhalten. Ohne auch nur langsamer zu werden, ging ich immer weiter und war schon fast am Waldrand angekommen als Emily hinter mir nochmal rief "Na gut warte, ich fahre dich nach Hause." genau das wollte ich hören, drehte mich um und ging auf den Wagen zu. Emily verdrehte die Augen und murmelte etwas das klang wie "Stures Ding".

"Hör zu, ich weiß das heute war eine aufwühlende Sache, aber wenn Jacob versucht mit dir zu reden dann hör ihm zu, ja? Er mag dich wirklich und du wirst vielleicht schon bald erfahren, dass das eine große Sache ist. Aber bis dahin dränge ihn bitte zu nichts, er ist sensibler, als er aussieht." ein liebevolles Lächeln huschte über ihr Gesicht un ich dachte über ihre Worte nach. Aber je länger ich versuchte den Sinn zu entschlüsseln, desto mehr Kopfschmerzen bekam ich und nahm es im Moment einfach so hin. Als wir vor meinem Haus ankamen waren schon wie erwartet alle Lichter aus. Ich verabschiedete mich und schlich mich leise in mein Zimmer. Ober angekommen fiel mir zum ersten Mal auf das ich keine Schuhe anhatte und frage mich, wie ich das nicht realisieren konnte. Notgedrungen ging ich noch schnell duschen und schlüpfte dann unter die Bettdecke. Lange konnte ich einfach nicht einschlafen und ließ die Ereignisse des Abends immer und immer wieder Revue passieren. Aber ich kam einfach auf keinen Schluss. Irgendwann als es schon zu Dämmern begann fielen mir die Augen zu.

Liebe, Lügen und Leidenschaft (Jacob FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt