Wiedersehen

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Den restlichen Abend verbrachten ich und Dawn mit Rotwein und Mädelstradtsch, sie quetschte mich, solange aus bis ich ihr Haarklein jedes Detail erzählt hatte. Wir schliefen irgendwann ein und ich sank in einen süßen Schlaf. Dawn wachte weit vor mir auf uns saß neben mir aufrecht im Bett. "Guten Morgen.", murmelte ich verschlafen. Sie schaltete den Fernseher leiser und drehte sich grinsend zu mir um. "Naaa..gut geschlafen? Du sahst so zufrieden aus, da wollte ich dich nicht wecken. Was hast du denn so schönes geträumt das du sabberst?" Ich sah sie verständnislos an und sie fing schallend an zu Lachen. "G..Gar nichts. Ich sabbere zu deiner Information auch nicht." Schwungvoll kam ich auf die Beine und stapfte ins Badezimmer was dazu führte, das ihr Gelächter noch weiter anschwoll. Ich ignorierte es bestmöglich und machte mich frisch.

Gemeinsam machten wir uns noch einen schönen Sonntag, stopften uns mit Fast Food voll und gaben uns das volle Programm an Filmen. Doch nichts auf der Welt konnte mich davon abhalten ab und zu mit den Gedanken zu gestern Abend abzudriften. Ich fand es bewundernswert, das trotz der mir bekannten Neugierde von Dawn, sie nicht weiter nachhakte. Wenn ich mal ehrlich drüber nachdachte, wusste ich nicht wie es weitergehen soll, bzw was weitergehen soll. Ich weiß nicht was da zwischen uns ist, aber ich weiß das da was ist. Aber auch der Sonntag ging irgendwann zu Ende und ich sah schon leidvoll dem Schulalltag entgegen.

Als ich am nächsten Morgen im Parkplatz einbog und ich mich auf den Weg machte wurde ich auch schon von Steve abgepasst der mich über den neusten Tratsch am Laufen hielt. Wer mit wem zusammen gekommen ist und wer sich getrennt hat. Man sollte meinen, dass das nicht unbedingt sein Interesse wecken sollte doch er war eine richtige Klatschtante. Ich hörte nur mit halbem Ohr zu und verpasste anscheinend was Wichtiges. "Elena hörst du mir überhaupt zu? Das ist doch wohl unglaublich!" "Entschuldigung ich war gerade mit den Gedanken woanders. Was hast du gesagt?" Er verdrehte die Augen und seufzte, gerade in dem Moment kam Dawn um die Ecke und umarmte uns beide. "Na warum seufzt du denn schon so früh am Morgen mein kleiner Gossip Boy?" Er gab einen unbestimmbaren Laut von sich der von ablehnung zeugte. "Ich sagte doch du sollst mich nicht so nennen! Ich habe Elena gerade erzählt das Bryce was mit Heather angefangen hat.Könnt ihr euch das vorstellen? Und das auch noch ganz ohne meine Hilfe." Ich und Dawn tauschten einen Blick aus und fingen dann an zu lachen nur, um ihm danach mit einen belustigten Blick zuzuwerfen. Wir wussten beide das er schon seit langem versucht hat sie zusammen zu bringen, erfolglos. Der Rest des Tages verlief ganz okay außer der unangekündigte Chemietest. Zum Mittagessen zerpflückten wir das Thema Heather und beschlossen mal abzuwarten wie sich das ganze entwickelte und dann Projekt StevexHeather zu starten.

Ich beschloss nach dem Unterricht direkt in die Schulbibliothek zu gehen und die Auswahl zu erkunden. Da keinerlei Interesse bei den anderen bestand, ging ich alleine. Bei der Bibliothekarin angekommen ließ ich mir direkt einen Ausweis machen und fing an die Regale durchzuwühlen. Nachdem ich mir ein paar Bücher über den momentanen Schulstoff geholt habe setzte ich mich an einen Tisch und versuchte den Stoff aufzuholen. Als ich mir gerade was zu trinken holen wollte fing mein Handy an zu Klingeln und ich fing mir einen bösen Blick von der Bibliothekarin ein. Ich beeilte mich und ging so leise und schnell wie möglich in den Flur. "Hey, was machst du so?" Eine Gänsehaut überzog meinen ganzen Körper als ich die Stimme von Jacob hörte. "Ich bin gerade in der Bibliothek und versuche mein Gehirn mit unnützem Prüfungsstoff zu füllen. Und du?" Wie ich das Lachen mochte das mir entgegenschlug. "Also kleine Streberin, Lust auf eine Lernpause? "Ich grinste in mich hinein. "Kommt darauf an was du anzubieten hast." "Naja da ich allein anscheinend nicht Zerstreuung genug bin, wie wäre es mit Kino? Gerade ist ein neuer Film angelaufen." "Welche Art von Film?", fragte ich mit unsicherer Stimme. Und schon wieder vibrierten meine Nerven beim Klang seines Lachens. "Keine Sorge es ist kein Horrorfilm, ich glaube es ist eine Komödie." Wir verabredeten, dass wir uns in einer Stunde vor meinem Haus treffen würden. Ich packe meine Sachen zusammen, leihte mir die restlichen Bücher aus und fuhr schneller als nötig nach Hause, voller Vorfreude ihn wiederzusehen.

Liebe, Lügen und Leidenschaft (Jacob FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt