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Ich strich mir sanft die Tränen aus den Augen und schniefte leise.
Das war eine wirklich rührende Geschichte, auch wenn sie tragisch war. Aber ich hatte das Gefühl, sie war noch gar nicht zuende.

"Warum erzählst du mir immer solche traurigen Geschichten? Wie soll ich denn jetzt schlafen, ich werde die ganze Nacht über darüber nachdenken müssen.", sagte ich anklagend und lehnte mich in dem großen, fein verzierten Sessel mit königsblauem Samtbezug zurück.
Meine Hände lagen dabei auf den kalten, silbernen Armlehnen.

Mein Gegenüber lächelte kurz auf, sein schönes Lächeln, welchem ich schon lange verfallen war, und ich setzte mich wieder auf, da er mich doch so nicht ernst nahm.
"Bitte erzähle mir, wie es ausgegangen ist. Ich glaube nicht, dass es das Ende war. Es fühlt sich nicht so an.", flehte ich, da die Neugier wie immer siegte.

"Nein.", sagte der schöne Mann mir gegenüber und zuerst dachte ich, es sei ein Nein dafür, dass er die Geschichte nicht zuende erzählen würde, doch dann sprach er weiter.
"Du hast recht, das ist nicht das Ende der Geschichte. Ein ganz entscheidender Punkt fehlt noch, Phoebe. Aber bist du dir sicher, dass du diesen erfahren willst?"

Ich überschlug meine Beine und betrachtete meine blutenden Füße. Es war immer noch seltsam alles spüren zu können, außer den Schmerz, den ich einmal spürte und den Schmerz, den ich jetzt spüren sollte.
"Hatte Jungkooks Geschichte ein schönes Ende?", fragte ich unsicher und sah wieder auf.

Yoongi beugte sich nach vorne. Er saß auf ebenso einem Sessel, wie ich es tat. Zwischen uns befand sich ein schöner, edler Beistelltisch, auf dem ein schnörkeliger Kerzenständer aus Silber stand. Das Licht der Kerze, und noch ein paar weiteren im Bücherraum, tauchte alles in eine düstere Atmosphäre.

"Nein, das hatte es leider nicht. Bisher nicht.", sagte Yonngi und ich sah in seine schwarzen Augen, welche tiefe Liebe zeigten.
Ich nickte schluckend. Trotzdem wollte ich noch das Ende der Geschichte wissen.
"Bitte erzähl.", forderte ich leise wispernd und sah wie hypnotisiert in die Augen meines Geliebten.

"Jungkook und Ahri, sie hatten sich wieder gefunden, sie waren beide nicht länger allein und doch ... konnten sie nicht zusammen bleiben.
Es stimmt, dass wahre Liebende immer wieder zusammen geführt werden, und wenn es erst durch den Tod geschieht, aber für die beiden ist dieser Zeitpunkt noch nicht gekommen.", erklärte Yoongi.

Ich hing gespannt an seinen Lippen und lauschte jedem Wort, dass er mit seiner ruhigen, kratzigen Stimme äußerte.
Meine Hände hatten sich wie von selbst in mein blaues Kleid gekrallt und der Rock war mir über die Knie gerutscht.

"Jungkook hatte mich gerufen, als er sich umbrachte, um endlich bei ihr zu sein, es war das Einzige was er wollte, weshalb er nicht mit mir den Weg in unsere Welt gehen wollte. Ich gewährte ihm diesen Wunsch, wie auch Ahri zuvor. Allerdings unter einer Bedingung, weil der Tod außerhalb dieses Reiches nunmal an bestimmte Bedingungen geknüpft ist."

Verwirrt sah ich Yoongi an. War mein Tod auch an eine Bedingung geknüpft gewesen, auch wenn ich in seinem Reich lebte?
Es schien nun schon so lange her zu sein, dass ich mich noch kaum daran erinnerte. Es war mittlerweile so, als war ich schon immer hier, bei Yoongi und den anderen, in seinem Schloss, als seine Prinzessin.

Chaos Lights || jeon jungkookWo Geschichten leben. Entdecke jetzt