Es fielen bereits die ersten Sonnenstrahlen durch ein Fenster als ich erwachte. Noch immer fühlte ich mich müde und ausgelaugt, aber ich war es nicht gewöhnt lange zu schlafen. Die Matratze unter mir wir ungewöhnlich weich und ich war mir nicht sicher ob mir das gefiel oder nicht. Um meine Hüfte hatte sich ein starker Arm geschlungen und ich musste mich nicht umdrehen um zu wissen wer hinter mir lag. Cyrian. Ein Name so mysteriös und besonders wie sein Besitzer.
Noch immer fragte ich mich warum er mich nicht einfach getötet hatte. Er war ein Wolf und ich ein Mensch, eigentlich müsste ich schon lange tot sein. Doch wer weiß was der Wolf noch mit mir vor hat. Auch wenn er mich bisher nicht verletzt hatte, war es sicher nur noch eine Frage der Zeit bis er mir seine wölfische, bestialische Seite zeigte. Ich musste definitiv hier weg. Weit weg.
So vorsichtig wie möglich versuchte ich den Arm um meine Hüfte zu lösen. Erschrocken zuckte ich zusammen als ein unzufriedenes Gemurmel direkt hinter mir ertönte, doch der Wolf schlief weiter. Behutsam schälte ich mich aus der Umarmung des Fremden. Es dauerte eine Weile doch schlussendlich schaffte ich es mich zu befreien.
So leise wie es mir als Mensch möglich war schwang ich meine Beine aus dem riesigen Bett. Der kalte Marmorboden fühlte sich überraschend gut unter meinen Füßen an. Kurz hielt ich inne und betrachtete mein Gesicht in den spiegelblanken Fließen. Zu meiner Überraschung sah ich nicht so schrecklich aus wie erwartet. Mein Spiegelbild zwar etwas zerzaust, doch ansonsten schien ich schon fast zu strahlen. Da waren keine Augenringe unter meinen noch müden Augen. Meine Haare glänzten und wirkten nicht so stumpf und trocken wie sonst.
Irritiert schüttelte ich den Kopf. Mit meinem Aussehen würde ich mich immer noch später beschäftigen können.
Ich schlich auf Zehenspitzen zu einer großen Tür aus dunklem Holz. Ich versuchte dabei mich nicht zu sehr auf die Einrichtung des Zimmers zu konzentrieren, denn schon die Anthrazitfarbenen Wände mit den dunkelroten Akzenten veranlassten mich fast dazu stehen zu bleiben und alles zu bewundern.
Vorsichtig streckte ich meine Hand nach der goldenen Türklinke aus. Gerade als meine Fingerspitzen das kalte Metall berührten, spürte ich mal wieder einen Arm der sich um meinem Bauch schlang.
"Wo wollen wir den hin?" flüsterte mir eine unglaubliche Stimme in mein Ohr. Der Morgen schien seine eh schon tiefe Stimme noch dunkler und tiefer zu machen und der raue Ton sorgte dafür das mir eine Gänsehaut über den Rücken fuhr.
Ich spürte wie Cyrian Lippen an meinem Ohr und versuchte verzweifelt mich auf etwas anderes zu konzentrieren.
Erleichtert atmete ich ein als sich seine Lippen von meinem Ohr entfernten. Mir war nicht einmal aufgefallen, dass ich die Luft angehalten hatte.
Doch schon im nächsten Moment musste ich wieder erschrocken nach Luft schnappen, als ich seine Lippen an meinem Hals spürte.
Meinem verräterischem Körper entfloh ein leises seufzen.
" Wie gern ich dich doch markieren würde, mein kleiner Schatz. " schnurrte Cyrian. " Alle sollten wissen das du mir gehörst. Das sie sich von dir fernhalten müssen. Doch ich fürchte wir müssen erst reden, ich kann dich ja nicht völlig im Unklaren lassen, sonst haust du mir ja anscheinend bei der nächst besten Gelegenheit ab."
Ich überhörte den anklagenden Tonfall nicht. Der Griff um meinen Bauch wurde etwas schwächer und ich entzog mich Cyrians Armen so schnell ich konnte. Seine Berührungen lösten in mir ein prickeln aus, das es mir schwer machte mich auf irgendetwas anderen zu konzentrieren.
"Was soll das alles?" fragte ich so anklagend wie möglich, doch ich hörte meinen neugierigen Tonfall sogar selbst.
"Ein bisschen Zeit hat unser Gespräch noch, du gehst jetzt erst einmal duschen und ich kümmere mich darum das wir etwas zu Essen bekommen, dann können wir immer noch reden." gab Cyrian zurück. Ich hörte genau das ihn meine Neugier amüsierte. Was erwartete der gut gebaute Kerl den auch? Das er mich einfach so mit nehmen konnte und es mich nicht interessieren würde warum?
" Du hast gesagt wir reden!" dieses Mal schaffte ich es anklagend zu klingen. Ich verschränkte verärgert die Arme vor der Brust und blickte den zwei Köpfe größeren stur an. Meine Geduld war nun vorbei und ich wollte endlich wissen was hier vor sich ging.
" Erst gehst du warm duschen." gab Cyrian genau so stur zurück.
"Ich war gestern erst duschen!" Ich merkte selbst das ich mich wie ein kleines Kind anhörte, doch ich konnte nichts gegen meine Sturheit tun. So war ich nun mal.
Cyrians silberne Augen verdüsterten sich merklich. Im nächsten Moment hatte er sich schon zu mir nach unten gebeugt und wieder waren seine Lippen gefährlich nahe an meinem Ohr.
" Das Problem ist nur, meine Hübsche, das du dennoch nach anderen Leuten riechst. Vor allem nach andern Jungs und das macht mich verrückt. Wenn du also nicht duschen gehen möchtest werde ich einen anderen Weg finden müssen dieses störenden Geruch von der zu lösen."
Das breite Grinsen auf seinem Gesicht ließ mich nichts Gutes vermuten.
"Da ist das Bad." er hatte sich wieder ein Stück von mir zurück gezogen und zeigte auf eine andere, kleinere Holztür. " Ich lege dir etwas zum anziehen raus."
Noch immer stand ich stocksteif da und rührte mich nicht.
"Na los, meine Kleine oder soll ich mit kommen?" das spitzbübische Grinsen auf Cyrians Gesicht ließ ihn wie einen kleinen Jungen wirken, dennoch verfehlten seine Worte die Wirkung nicht. Mit eiligen Schritten lief ich an ihm vorbei auf die Tür zu, hinter der sich das Bad verstecken musste.
Ich spürte Cyrians Blick auf mir bis ich die Tür schloss. Zuletzt hörte ich noch ein anzügliches : " Schade, ich hätte dich gerne begleitet. "
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Fight, Love or Die
WerewolfUnd plötzlich war alles anders. Schon seit 10 Jahren sind die Werwölfe nun an der Macht. Die menschliche Rasse ist fast ausgestorben. Die wenigen von uns die es noch gibt, sind Sklaven oder Arbeiter. Doch dann gibt es noch die Kämpfer unter uns. Gla...