XXVIII

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Cyrians Point of view

Sekunden, Minuten, Stunden. Alles kam mir so unglaublich surreal vor. Seit ich erfahren hatte das Alexandra weg war, schienen Ort und Zeit keinerlei Bedeutung mehr zu haben. Ich hatte ihren Bruder nicht aufspüren können und war so niedergeschlagen zurück gekehrt in der Erwartung Alexandra würde zuhause auf mich warten. Doch sie war verschwunden gewesen. Vermutlich war ich nur kurz nach ihrem Verschwinden angekommen, doch es war zu spät gewesen. Jeglicher Versuch sie zu finden scheiterte.

Erst Stunden später fand man Spuren von Estern. Diese kleinen, unschuldig wirkenden Blüten, waren für Wölfe wirklich nervig. Sie verschleierten den Geruch von Personen gänzlich. Glücklicherweise konnte man dem Geruch von Estern dennoch folgen und da es sich bei der Quelle des Geruchs nur um Alexandra handeln konnte, hatte ich für einen kurzen Moment  Hoffnung gehabt. Doch diese Hoffnung hatte sich genau so schnell wie sie gekommen war wieder in Luft aufgelöst. 

Man konnte dem Geruch nicht folgen, da er in verschiedene Richtungen führte. Das machte mich auf einer Seite extrem wütend, denn so war es noch schwerer Alexandra wieder zu finden. 

Doch auf der anderen Seite war ich erleichtert, denn es bedeutete dass sie nicht wieder vor mir weggelaufen war. Doch ob eine Entführung besser war als ein freiwilliges Weglaufen? 

Ich hasste mich selbst dafür dass ich fort gegangen war und auch dafür das ich sie nicht markiert hatte. Nun hing alles von den Wölfen ab die den verschiedenen Spuren folgten. Auch ich hatte einen der Wege übernommen und folgte diesem nun schon seit über einem Tag. Nicht einmal gönnte ich mir eine Pause. 

Schlaf, Essen, Trinken. Alles war so unwichtig ohne sie. Selbst die Dinge die man zum überleben brauchte, verloren an wert. Ihr Name spukte durch meinen Kopf, immer und immer wieder. 

Eine Dunkelheit hatte sich über meine Gedanken gelegt und passend dazu bedeckten große Gewitterwolken den Himmel. 

Das wütende Donnern klang wie mein erzürntes Brüllen wenn ich die Spur für einen kurzen Moment verlor. 

Die grellen Blitze leuchteten mir für wenige Sekunden den Weg, denn der Mond war von den Wolken bedeckt. 

Zum ersten Mal hatte ich das Gefühl zu verstehen was passiert, wenn die Mate eines Wolfes stirbt. Die Wölfe schrien nicht, sie wurden auch nicht wütend. Sie waren meistens ganz still. Gefangen in ihrer Trauer und der Dunkelheit. 

Ich schüttelte den Kopf und legt an Tempo zu. Alexandra war nicht tot, das hätte ich gespürt. Sie ist irgendwo und wartet auf mich. Sie wartet darauf, dass ich sie rette und ich werde sie nicht enttäuschen. 

Meine gewaltigen Pfoten flogen schon fast über den Waldboden und nur schemenhaft nahm ich die Bäume um mich herum war.

Schneller und schneller folgte ich der Spur, denn irgendwo musste sie ja enden. Sollte ich die Person finden, die es gewagt hatte meine Alexandra zu entführen, würde sie dafür leiden. Sie würden alle leiden. Gnade, wäre ein Fremdwort für mich. 

Ich würde ein Exempel statuieren, so das niemand jemals wieder vergessen wird was geschieht, wenn man es wagt meine Mate anzufassen.

In Gedanken versunken rannte ich immer weiter, bis ich plötzlich erschrocken inne hielt. Zum ersten Mal seit über 24 Stunden stand ich vollkommen still da.

Prüfend regte ich meine Nase in die Luft und sog den Geruch ein. Je weiter ich gelaufen war, desto schwächer war der Geruch nach Estern geworden, doch nun erkannte ich was unter dem Geruch lag.

Mensch.

Ich wusste nicht wem er gehört, definitiv nicht Alexandra, doch es war eindeutig eine menschliche Note unter dem neutralen Geruch der Blüten zu wahrzunehmen.

Ein wütendes Knurren entwich meiner Kehle. Diese dreckigen Menschen hatten es gewagt mir  meine Mate zu klauen ?! 

Ich begann wieder los zulaufen und folgte dem Geruch nach Mensch, der immer deutlicher wurden je weiter ich ging. 

Ich wusste das ich mein Ziel bald erreicht hätte und irgend jemand würde dort sein und wissen wo meine Mate steckte. Problemlos würde ich ihn dazu bringen zu sprechen. 

Krachender Donner kündigte mich an und die ersten Regentropfen fanden ihren Weg auf die Erde. 

Je schneller meine Pfoten über den Waldboden glitten umso lauter donnerte der Himmel. 

Es dauerte nur noch wenige Minuten bis das erste Dach zwischen den Bäumen auftauchte. Der Geruch nach Estern war verflogen und der menschliche Geruch darunter vermischte sich mit den anderen Gerüchen des Dorfes. 

Ein Menschen Dorf. 

Wieder entfloh ein wütendes Geräusch meinem Maul. Ich wusste nicht wer dieser Menschen meine Mate entführt hatte, da sich der Geruch mit den andern menschlichen Gerüchen mischte.

Menschen rochen für mich alle ziemlich gleich, außer Alexandra natürlich. Sie roch frisch und ein bisschen nach warmen Apfelkuchen. Der Rest der Menschheit roch nur nach Dreck. Ich würde es unmöglich schaffen den einen Menschen zu finden. Jedenfalls nicht über den Geruch.


Im Schatten einer großen Eiche verwandelte ich mich zurück. Es störte mich nicht, das ich keine Klamotten trug, dies war für Wölfe recht normal. In menschlicher Gestalt betrat ich das Dorf, mit dem Wissen das diese Nacht nicht nur lange, sondern auch blutig sein würde. 


Hey :D 

Ja mich gibt es noch. Tut mir leid das ich wieder etwas länger gebraucht habe und das Kapitel nicht so der Hammer geworden ist. Die Schule ist momentan sehr stressig und dazu hat es mich ziemlich heftig mit einer Krankheit erwischt. Eigentlich werde ich wirklich fast nie krank, aber wenn ich mal krank bin ist es wirklich übel. Dennoch habe ich es endlich geschafft das Kapitel zu beenden und hoffe das es euch freut mal wieder ein bisschen was von Cyrian zuhören. Also bis bald.

Phlolli 


Fight, Love or DieWo Geschichten leben. Entdecke jetzt