Hektisch stopfte ich so viele Lebensmittel wie möglich in den dunkelgrauen Rucksack. Vermutlich gehörte er Cyrian, denn ich hatte ihn bei seinen Klamotten gefunden. Bis auf die Lebensmittel war der Rucksack noch mit Wasserflaschen und zwei Büchern gefüllt. Zu einem das Buch über meine Heimat du glücklicherweise eine grobe Karte enthielt und noch ein Buch mit allgemeinen Informationen über Werwölfe.Laut diesem Buch gab es die Möglichkeit mit einigen Gewürzen und Blüten den Duft nach Mensch zu verschleiern. Darum durchsuchte ich nun auch die Küche nach irgendetwas das mir helfen würde zu fliehen. Tatsächlich fand ich eine kleine Dose auf der in geschwungenen Buchstaben : " Estern". In dem Buch wurden dieses kleinen gelblichen Blüten als stark , aber natürlich riechende Geruchsquelle beschrieben. Ich konnte nur hoffen dass das stimmte.
In der Dose befanden sich diese Blüten in Pulverform. Kritisch begann ich mir das Pulver über den Körper zu verteilen und kam mir dabei ziemlich blöd vor. Tatsächlich roch es sehr stark, aber irgendwie nach Holz und Wald.
Ich steckte die Dose zu den anderen Dingen in den Rucksack und schulterte diesen.
Kritisch schaute ich mich um. Gestern als ich in das Schlafzimmer zurück gekehrt war, hatte ich auch dort wieder Essen und Trinken vor gefunden, doch von Cyrian oder andern Leuten fehlte noch immer die Spur. Jetzt konnte ich nur hoffen das dies auch weiterhin der Fall sein würde.
Langsam folgte ich einer kleinen Wendeltreppe in die unterste Etage. Ich hatte gestern auch den Ausgang gefunden. Er war verschlossen gewesen, doch einige Räume weiter gab es ein Fenster, aus dem ich ohne Probleme klettern konnte.
Es war überraschend leicht aus dem Fenster zu klettern, doch sobald ich das Haus verlassen hatte spürte ich eine Kälte meinen ganzen Körper hinauf klettern. Am liebsten wäre ich zurück gegangen und hätte mich wieder in Cyrians weiches Bett gelegt.
Mit einem schnellen Kopfschütteln versuchte ich die Gedanken an Cyrian zu vertreiben. Ich musste die Wahrheit erfahren und ich würde nie wissen ob das was mir Cyrian erzählen würde wirklich wahr wäre. Es war nun an mir selbst hinter den Vorhang der Lügen zu blicken, egal ob nun die Menschen oder die Wölfe falsch gelegen hatten.
Die Kapuze über den Kopf ziehend begann ich los zu laufen. Ich konnte nur hoffen das die neuen Klamotten und die Blüten meinen Geruch überdecken würden und ich in der Masse der Wölfe untertauchen könnte.
Mein Herzschlug bis zum Hals als ich mich der großen Hauptstraße näherte. Obwohl es fast Mitternacht sein müsste, herrschte noch immer ein reges Treiben. Mir war bewusst das ich mein Herzschlag unter Kontrolle bekommen müsste, denn anscheinend konnten Werwölfe ihn hören. Doch es waren so viele von ihnen Unterwegs das ich recht gut in der Menge unterging. Niemand schien nach mir zu schauen oder mich zu beachten.
Es viel eigentlich gar nicht auf das sie Wölfe waren. Sie wirkten alle wie ganz normale Menschen. Einige lachten zusammen und unterhielten sich. Andere stritten oder diskutierten. Es war überraschend kultiviert und normal. Ich fragte mich selbst was ich den anderes erwartet hatte, wieso sollte sie auch nicht mit einander reden und lachen, wenn ich nicht einmal den Unterschied zwischen ihnen und mir sehen konnte?
Zu meinem Glück schienen sie den Unterschied auch nicht zu merken. So schnell es ging ohne auf zu fallen schlengelte ich mich durch die Massen. Ich versuchte ihre Bewegung und Körperhaltung nachzuahmen um so wenig Aufmerksamkeit wie möglich auf mich zu ziehen.
Es funktionierte. Nach einigen Minuten befand ich mich bereits an der großen Arena. Ein wenig Wehmütig betrachtete ich das eindrucksvolle Gebäude. Es kam mir vor als wäre das alles schon eine halbe Ewigkeit her, es war alles so viel einfacher gewesen. Natürlich mein Leben als Kämpferin war hart gewesen, anstrengen und tötlich, doch zumindest wusste ich immer was mich erwartete. Nun stand ich hier auf einer Straße zwischen den Mördern meines Volkes und wusste nicht was der nächste Tag bringen würde.
Ich zwang mich meinen Blick von dem Gebäude loszureißen und mich wieder der Geschwindigkeit der Menge anzupassen. Es dauerte ewig bis ich endlich die Stadtmauer und das Stadttor sah. Ich hatte nicht einmal gewusst das die Stadt von einer Mauer umgeben war, doch glücklicherweiße schien man einfach hin durch gehen zu können.
Mit einem etwas mulmigen Gefühl folgte ich dem Weg, der auf das offene Tor zu steuerte. Inzwischen waren deutlich weniger Wölfe unterwegs. Ängstlich beobachtete ich die in der Nähe der Mauer stehenden Wölfe, die eine Uniform trugen.
Ich hörte mein Herz laut schlagen und versuchte ruhig durch zu atmen. Nun würde mein laut schlagendes Herz sicher auffallen, ich musste zielstrebig und ruhig an den Wachen vorbei und aus der Stadt hinaus.
Mit den Augen fixierte ich den Wald hinter dem Tor. Nur noch wenige Meter trennten mich von meiner Freiheit und mit jedem Schritt war das Ziel näher.
Noch immer schlug mein Herz viel zu schnell und ich atmete unregelmäßig.
Einer der Soldaten schien mich nun zu bemerken. Seine Augen ruhten einen Moment auf mir, dann stieß er mit seinem Ellenbogen seinen Partner an.
Ich wurde schneller.
Sie sprachen kurz über etwas, dabei flogen ihre Blicke immer wieder zu mir.
Mein Herzschlag schien nun unregelmäßigen Tango zu tanzen.
Nur noch 15 Meter und ich hatte die Stadt verlassen.
Noch 10 Meter.
Noch 5.
Einer der Soldaten machte einen Schritt nach vorne, dann noch einen.
Ich begann zu zittern.
Noch ungefähr 2 Schritte und ich würde das Tor anfassen können.
Der andere Soldat hielt seinen Partner zurück.
Ich hörte sie leise sprechen, doch ich wusste nicht was sie sagten, denn ich hatte das Stadttor hinter mir gelassen.
Ich drehte mich noch ein letztes Mal um und betrachtete die schwarze Silouette der Stadt die ich die letzen Jahre mein Zuhause genannt hatte.
" Es tut mir leid, Cyrian, aber ich muss endlich wissen was wirklich geschehen ist." murmelte ich bevor ich der Stadt den Rücken zu wendete und in dem dunklem Wald verschwand.
Hey Leute,
Vielen dank das ihr hier seit und meine Geschichte lest. Inzwischen hat sie es sogar auf Platz #42 in der Kategorie Werwolf geschafft. Deshalb wollte ich mich noch einmal für die ganzen Reads und Votes bedanke, ich habe sogar ein paar neue Follower gewonnen. Es freut mich dass das Buch so gut ankommt.
Es ist wirklich sehr Motivierend positive Rückmeldungen zu bekommen deshalb kommen auch momentan so viele Kapitel. Ich freue mich wirklich über jeden einzelnen Vote und jeden Kommentar. Also kommentiert doch wie euch das Buch gefällt, auch konstruktive Kritik ist sehr erwünscht, damit ich aus : "Fight, Love or Die " das Beste raus holen kann.
Ich wünsche euch allen noch ein schönes Wochenende.
Grüßchen
Phlolli
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Fight, Love or Die
WerewolfUnd plötzlich war alles anders. Schon seit 10 Jahren sind die Werwölfe nun an der Macht. Die menschliche Rasse ist fast ausgestorben. Die wenigen von uns die es noch gibt, sind Sklaven oder Arbeiter. Doch dann gibt es noch die Kämpfer unter uns. Gla...