Ich kann nicht mehr

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Erde

"Nein, ich geh nicht in seine Richtung", sagte Benni.
"Wenn er nicht in meine Richtung will, dann will ich auch nicht in seine!", stellte Falko fest.
"Super, dann gehen wir in meine", sagte Ryan genervt.
Falko und Benni konnten nicht widersprechen und folgten ihm einfach.
Schon seit mindestens 20 Minuten gingen sie durch den Schnee und alles was sie taten war streiten.
"Woher hast du eigentlich dieses Schneemobil, Ryan?", fragte Benni.
"Das ist ganz sicher kein Schneemobil!", knurrte Falko.
"Ach, was ist das dann?"
"Ich habe es extra hierfür gestellt bekommen", sagte Ryan, ohne auf die Zickerein seiner Kameraden einzugehen.
Da hatte er ja wirklich zwei Idioten abbekommen, dachte er sich.
"Stopp", rief Falko und alle starrten ihn an.
"Polarlichter", stellte er begeistert fest und betrachtete von unten das Farbenspiel des Himmels.
Die grünen und bläulichen Töne ergaben ein wunderschönes Bild.
"Es ist schon viel zu dunkel. Wir müssen eine Hütte zum Übernachten finden", sagte Ryan und fuhr mit seinem Schneemobil vorran.
Auf einmal dröhnte es laut und aus verschiedenen Richtungen kam ein sehr lautes Geräusch ertönte.
Es war eine ihnen allen bekannte Stimme.
Es war der junge Mann, der sie hierhergeflogen hatte. Ohli.

"Der erste Tag endet und der erste Spieler ist Tod. Golner von der Luftnation erfrohr im Wasser. Elf Spieler sind am Leben."

"Es ist schon jemand Tod. Und ihr habt euch bisher nur gestritten", stellte Ryan fest.
Sie alle hatten, obwohl sie bisher nicht viel geschafft hatten schon ein Ziel.
Ryan wollte allen beweisen, wie stark er war.
Falko wollte überleben ohne jemanden zu töten.
Benni wollte gewinnen, egal was es kosten würde.
"Die Lautsprecher sind an den Hütten angebracht. Also müssen wir nur der Stimme von dem Typen folgen", stellte Ryan fest und bewegte sich in eine Richtung, aus der er die Stimme vermutete.
"Olli!", rief Benni.
"Ohli", sagte Falko knapp.

Nach einigen Minuten, die sie gegangen waren, sahen sie eine Hütte.
Die Hütte lag etwas abgelegen in der Nähe der Berge.
Sie kamen näher und Benni sprintete fröhlich voran.
"Sie wurde schon durchsucht" stellte er dann traurig fest.
"Ich seh mich mal um, ob jemand in der Nähe ist. Ich habe echt keinen Nerv' weiter zu fahren", sagte Ryan und Falko ging einfach umher.
Er schaute sich die Hütte genauer an. Auf der Hinterseite waren Fussabdrücke und es sah aus, als hätten hier Leute gelegen.
Er holte seine Taschenlampe aus dem Rucksack und schaute in die Ferne.
Dann sah er etwas im Schnee.
Zugefroren lag etwas auf dem Eis.
Langsam bewegte Falko sich vorwärts und merkte wie das Eis unter ihm langsam nachgab.
Er konnte nicht zu nah ran, aber nah genug um in das lilane und angeschwollene Gesicht eines Jungen zu sehen.
Seine Augen quilllten hervor und er lag in einer gekrümmten Haltung.
Golner.
Der erste Tote.
"Ich will nicht unbedingt hier bleiben", rief Falko, doch keiner hörte ihn.
"Ryan? Benni?", rief er.

Zwei Menschen saßen hinter einem Schneeberg und beobachteten einen Jungen. Er war schwach. Er war ein gutes Ziel. Aber er wirkte konzentriert.
Beide schauten sich an.
Sie gaben ihm 10 Minuten. Dann würden sie zuschlagen.
Kein fairer Kampf, aber hier ging es darum, dass sie gewinnen. Nicht wie.

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