Der Horizont

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Luft

Viki weinte, doch es war keiner da um sie zu trösten. Kimara, ihre beste Freundin war weg. Vielleicht Tod oder noch viel schlimmer: Vielleicht hatte Kimara Viki einfach verlassen. Das würde sie ihr nicht verzeihen. Und nun das mit Golner.
Sie war ewig lange gelaufen zu einer Hütte, bei der sie alleine zu seien schien. Sie hatte Bilder im Kopf.
Bilder von Golner im Eis. Bilder von Kimara und ihr als Kinder. Bilder von Finn. Finn...
Sie vermisste ihn. Sein lächeln. Seine Witze. Seine Haare. Alles an ihm.
Sie liebte alles an ihm und nun hatte sie gar nichts.
Doch aufgeben war keine Option.
Aufgeben gab es bei ihr nicht.
Sie würde gewinnen. Sie brauchte nur etwas Zeit. Sie musste sich einen Überblick beschaffen.
Golnet war der erste Tote. Sie hatte die Durchsage gehört.
Noch Zehn Gegner.
Sie schaute sich in ihrer kleinen Hütte um.
Die bestand aus dunkelem Holz und an einer Wand hing eine kleine Lampe. Sie saß auf einer schmalen Bank, auf der die Nahrung gelegen hatte, und die auch als Bett nutzbar war, doch an schlafen war für sie nicht zu denken.
Sie zog ihre Jacke fester um sich.
Ihr erstes Ziel stand fest.
Die Wassernation regierte ungerecht. Sie waren der Feind.
Anna, die vor zehn Jahren gewann, war herrisch und Ignorant.
Sie interessierte das Wohl der Massen nicht. Das wichtigste schien für sie sie selbst zu sein.
Aus dem kleinen Rucksack, den Viki mit sich trug, zog sie ein Taschenmesser und kritzelte einen Plan an die Wand.
Sie würde hier warten und aus dem Hinterhalt angreifen.
Sie würde gewinnen. Für Kimara. Für Golner. Für Finn.

Kimara und Zoe wanderten schon länger umher.
"Ich muss sie nur finden und dann können wir alles beweisen", flüsterte sie immer wieder.
Langsam glaube Kimara einen grossen Fehler gemacht zu haben.
"Können wir nicht Viki suchen?", fragte sie leise.
"Nein! Wir müssen die Frau finden."

Es war offiziell.
Kimara hatte sich auf eine Irre eingelassen

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