Jacks P.O.V.
Es ist inzwischen Nachmittag und ich wandere ziellos durch das Schloss. Ich sollte mich eigentlich ausruhen um beim Kampf ausgeruht und wach zu sein, doch ich finde keine Ruhe. Unwillkürlich stehe ich vor Elsas Zimmer. Sie ist das einzige was mir Ruhe gibt. Ich klopfe doch es kommt kein 'Herein' oder sonst ein Murks von drinnen. Ich öffne die Tür einen Spalt breit und sehe, dass der Raum leer ist. Wahrscheinlich muss Elsa noch wichtige Sachen für den Kampf vorbereiten. Schnell schlüpfe ich durch die Tür und schließe sie schnell. Elsas Raum hat sich nicht verändert, das sehe ich als gutes Zeichen. Ich gehe an ihr Fenster und schaue hinaus über Arendelles, das ohne irgendwelche Menschen geisterhaft und sehr verlassen wirkt. Ich schlucke. Ein Kampf mit Göttern sollte nicht an einem so schönen Ort stattfinden. Das Geräusch einer sich öffnenden Tür lässt mich aus meinen Gedanken schrecken. Elsa steht im Türrahmen und schaut mich mit hochgezogenen Brauen an.
"Was tust du hier, Jack?" fragt sie mich.
"Dein Angebot befolgen." antworte ich und erinnere mich an ihre sarkastische Bemerkung.
"Falls es dir nicht aufgefallen ist, das war nicht ernst gemeint. Hau ab!" schreit sie fast.
"Nein.", sage ich trotzig. "Das ist die letzte Möglichkeit, dass du und ich zusammen sein können vor dem Kampf. Vielleicht werden wir nicht lebend daraus hervorgehen, ist dir das klar? Ich weiß ich habe dich verletzt aber jetzt sollten wir aufhören sauer und wütend zu sein, und anfangen zusammen zu Arbeiten."
Elsa scheint darüber nachzudenken. Dann kommt sie auf mich zu und umarmt mich.
"Es tut mir Leid. Alles ist so viel zur Zeit. Ich bin eine schreckliche Königin, eine schreckliche Freundin, einfach alles..." sagt sie und fängt an in meine Schulter zu schluchzen.
"Alles wird gut. Wir müssen uns jetzt ausruhen um fit zu sein, okay?"
"Du hast doch gerade eben selbst gesagt, dass wir vielleicht sterben werden!" sagt sie.
"Das war vielleicht falsch ausgedrückt. Es tut mir Leid, Elsa. Mir geht es genau so schlecht wie dir." sage ich und streiche ihr über die Haare. Sie sind verfilzt und sehen blass aus. Elsa nickt und lässt mich los, dann legt sie sich hin. Ich stehe neben dem Bett und starre sie an.
"Wenn du dich ausruhen willst solltest du dich hinlegen, Jack." sagt sie und tippt auf den freien Platz neben sich. Ich wache aus meiner Starre auf und lege mich neben sie. Sie zieht die Decke über uns beide und dreht sich so, dass wir uns ansehen. Irgendwie verschlingen sich unsere Beine ineinander, wie zwei Puzzleteile. Wir liegen so nah beieinander, dass ich ihren Atem auf meinem Gesicht spüren kann. Ich kann mich nicht zurückhalten und geben ihr einen Kuss. Fast augenblicklich geht sie drauf ein und küsst mich mit unglaublicher Leidenschaft zurück. Sie dreht sich so, dass sie auf mir liegt und küsst mich weiter. Vorsichtig lege ich meine Arme um sie und streichle ihren Rücken auf und ab. Sie fährt inzwischen mit ihren Händen unter mein Shirt und streicht meine Bauch- und Brustmuskeln nach. Ich bekomme eine Gänsehaut und merke wie Elsa in den Kuss hinein lächelt. Unsere Lippen trennen sich und sie sagt:
"Heben wir uns das bis nach dem Kampf auf. Als Belohnung." Ich nicke und erwarte, dass sie wieder von mir runtergeht, doch sie rutscht nur etwas nach unten und legt ihren Kopf auf meine Brust. Ich schaue sie an und falle, mit ihr in meinen Armen, in einen erholsamen Schlaf, der leider viel zu früh endet. Wenn ich geweckt werde ist das Bett leer.
Elsas P.O.V.
Ich lausche Jacks stetigem Herzschlag und schlafe langsam ein. Ich träume nichts und finde mich nicht, wie so oft, schreiend im Bett liegend wieder, wenn ich aufwache, sondern mit einer sanften Hand an meinem Kopf. Langsam öffne ich die Augen und erblicke Selene, die neben dem Bett steht. Sie legt sich den Finger an die Lippen und bedeutet mir dann, ihr zu folgen. Konfus stehe ich auf und gehe hinter ihr her durch das Schloss, bis wir im Garten sind. Die Sonne scheint noch. Ich habe also nicht sonderlich lange geschlafen. Selene dreht sich zu mir um. Ihr schwarzes Haar wirkt bläulich im Sonnenlicht. Vorsichtig berührt sie meine Wange. Fast als wäre ich zerbrechlich.
"Liebes Kind.", sagt sie. "Ich habe dir einiges verschwiegen und es tut mir Leid." Fragend sehe ich sie an. "Du weißt inzwischen, dass deine Gaben von mir sind, vom Mond. Sowie die Hüter und Hades trägst du eine große Bürde mit dir herum, doch anders als sie dachtest du, du seist sterblich. Nun ja, dem ist keinesfalls so. Anders als bei den Hütern habe ich dir schon im Mutterbauch deine Gabe zugeteilt. Du wurdest nicht erst zu einem Hüter, nachdem du eigentlich gestorben wärest, sondern musstest seit deiner Kindheit damit umgehen. Außerdem konnte dich jeder sehen, hingegen die Hüter sich erst Glauben verschaffen mussten, um gesehen zu werden. Die Hüter wissen, dass sie unsterblich sind, solange jeder an sie glaubt. Bei dir ist es anders. Beim Zauber, den ich dir schenkte, hieß es, dass du bis zur Volljährigkeit wachsen würdest. Danach würdest du in deinem aussehen eingefroren und für immer so bleiben, ebenfalls unsterblich wie die Hüter." Ich schluckte.
"Heißt das, ich bin sowas wie eine lebende Kampfmaschine, die wieder aufersteht wenn sie getötet wird?" frage ich neugierig.
"Nein, leider nicht. Eine solche Macht gibt es in deiner Welt nicht. Du hast auch schon gesehen wie Jack verletzt wurde und wie wir ihn retten mussten. Unsterblichkeit ist nicht das gleiche wie Unverwundbarkeit. Wenn du in einem Kampf, oder sonst wo, tödlich verletzt wirst, wirst du deinen Wunden erliegen, doch du kannst nicht an Altersschwäche oder den Krankheiten der Sterblichen sterben, verstehst du? Du darfst trotz alldem nicht leichtsinnig werden!" Selene sieht mich eindringlich an, bis ich nicke. Ich werde mich nicht verletzen lassen, und das für Jack. Ich kann mit ihm eine Ewigkeit erleben. Er wird nie zusehen müssen wie ich alt werde und sterbe. Wir werden ewig leben und können zusammen über unser Gabe, das Eis, herrschen. Ich werde gut mit meiner Macht und meinem, neu erlangtem, Wissen umgehen. Ich bin Elsa, Herrscherin des Eises und ich werde kämpfen, um die Liebe über den Hass siegen zu lassen.
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heart of ice [eine Jelsa Fanfiction]
FanfictionJack Frost wacht über Arendelle und vor allem über deren Königin Elsa. Als er eines Nachts an ihrem Fenster vorbeifliegt und sie in Schwierigkeiten vorfindet, will er ihr helfen mit ihren Kräften umzugehen. Es ist eine Liebesgeschichte um Jack Fros...