Teil13

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Whitebeards Sicht:

Wir legten gerade an einer Insel an, die unter meinem Schutz stand. Ich war in meiner Kajüte und schrieb in mein Logbuch, meine Söhne wussten, was sie alles brauchten.
In den vergangenen Jahren war viel passiert. Ich verlor einen Sohn in einem Kampf gegen die Marine, deshalb war die zweite Division lange führerlos. Immerhin war es ihr Kommandant, der gestorben war. Danach bekam ich einen neuen, widerwilligen Sohn. Dieser Bengel versuchte doch tatsächlich immer wieder, mir das Licht auszuknipsen! Was ihm das brachte? Einen kostenlosen Freiflug ins Meer, wo in einer meiner Söhne raus fischte. Marco brachte es schliesslich fertig, ihn zu überzeugen, sich mir anzuschliessen und als einer meiner Söhne unter meiner Flagge zu segeln, indem er sich mit ihm unterhielt. Dadurch, dass die zweite Division immer noch führerlos war, wurde Ace der Posten vorgeschlagen. Er sträubte sich dagegen, und eines Nachts suchte er mich auf, um mir etwas zu erzählen. Ich war sehr überrascht, der Bengel vor mir war Gold Roger Sohn, das brachte mich zum lachen. Ich, der immer gegen Roger gekämpft hatte, hatte seinen Sohn unter meine Obhut genommen. Wir sprachen lange über dieses Thema, und schließlich wurde er Kommandant der zweiten Division.

Vor drei Tagen nahm ich zwei Grünschnäbel in die Familie auf, sie entwickelten sich großartig. Nur Marco hatte gewisse Zweifel. Als dann auch noch mein Arzt über Bord ging, als wir in einen Sturm fuhren, war das Misstrauen erst recht geweckt. Ich wies meine Söhne an, zu versuchen, einen neuen Arzt ausfindig zu machen, wenn wir angelegt hatten. Und wenn es ging, auch noch eine neue Krankenschwester. Als wir bereits drei Stunden vor Anker lagen, klopfte es auf einmal an der Tür ich rief kurz: "Herein!" Daraufhin betraten mein Sohn Marco, die zwei Grünschnäbel und ein Mann mit einer junge Frau, die mir unbekannt waren, meine Kajüte. Ich schaute sie mir genau an. Bei dem Mann sah ich nichts, nur die jungen Frau liess ihre Augen durch die Kajüte schweifen, bis sie schlussendlich an mir hängen blieb. Ich glaubte, in ihren Augen zu lesen, dass sie beeindruckt war. Nachdem Marco sich zu ihr runter gebeugt hatte und ihr etwas ins Ohr flüsterte, nickte sie nur.
Ich wollte gerade etwas sagen, als es erneut an der Türe klopfte. Auch diese Person bat ich herein. Eine meiner Krankenschwester öffnete die Tür und kam mit einer Menge Tabletten zu mir. Ich musterte die Personen im Raum genauer, als Nadine an ihnen vorbei ging und auf mich zusteuerte. Die drei Männer mussten sich beherrschen, um nicht zu sabbern. Marco und mir machte das nichts mehr aus, um ehrlich zu sein, sie könnte auch nackt hier aufkreuzen und mich würde es nicht interessieren.
Als mein Blick die junge Frau streifte, musterte diese die Krankenschwester gerade von oben bis unten und verzog das Gesicht, ihr schien es nicht zu passen, wie Nadine herumlief. Langsam ging ihr ein Licht auf. Wenn ich sie als neue Krankenschwester aufnehmen würde, musste sie sich genauso anziehen. Aber ich würde bei ihr eine Ausnahme machen, wenn sie mich fragen würde, ob sie in Hosen herumlaufen dürfte. Denn irgendetwas sagte mir, dass die Frau nicht freiwillig hier war. Obwohl sie versuchte, es zu verbergen, konnte ich es spüren.
Ich hieß die beiden in meiner Familie willkommen und sagte ihnen, dass wir das feiern müssten. Die Frau sah mich voller Unglauben an, an irgendetwas schien sie sich zu erinnern. Was es war, würde ich schon noch rausfinden. Ich gab Marco ein Zeichen, dass er sie mitnehmen und ihnen ihren Arbeitsplatz zeigen sollte. Dann widmete ich mich Nadine, die mich genervt ansah und auf die Tabletten deutete. Ein Augenrollend konte ich gerade noch so vermeiden. Sie befahl mir ausserdem, keinen Sake zu trinken. Als ob ich mir von ihr etwas sagen lassen würde! Danach verschwand auch sie und lies mich allein, damit ich in aller Ruhe mein Logbuch nachtragen konnte.
Da fiel mir etwas ein, ich wusste nicht einmal, wie mein neuer Sohn und meine neue Krankenschwester hießen. Nun, dass würde Marco schon herausfinden. Auch mussten wir aufpassen, dass die Marine keine neuen Spione mehr an Bord schleuste. In den letzten fünf Jahren hatten sie es immer wieder vesucht, nur flogen diese auf, und es gab hier auf der Moby Dick ein unbeugsames Gesetz, für Verrat an seinen Brüdern und seinem Vater.

Wenn Whitebeard wüsste, dass er seine Feinde soeben in den Kreis seine Familie aufgenommen hatte, würde er nicht mehr so ruhig da sitzen, seinen Sake trinken, sich beschweren, und sich auf die Feier freuen.

Ein chaotischer AuftragWo Geschichten leben. Entdecke jetzt