Kapitel 13

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Grelles Licht.

Ich halte meine Hand vor das Gesicht um etwas zu erkennen, erfolglos. Ich zwinkere einige Male, bis meine Augen sich an das Licht gewöhnen. Ich sitze auf einem Stuhl, eine meiner Hände ist mit einer Handschelle an die Armlehne gefesselt.

Ich blicke mich um und entdecke zwei Männer hinter mir, die mit Waffen in den Händen grade aus starren. Ich wende mich wieder zum Tisch, der vor mir steht, als die Tür sich aus seiner Richtung öffnet.

Ein Mann kommt herein, gefolgt von einem weiteren, durchaus bulligerem Polizisten. Meine linke Augenbraue schießt in die Höhe, als ich das merkwürdige Paar beobachte. Sie kommen auf mich zu und der kleinere setzt sich, während der Schrank-typ sich neben dem Tisch positioniert.

"Hi."

Ich schweige und lehne mich zurück in den Stuhl. Als ich dem Blick des Mannes vor mir begegne, versucht er mich einzuschüchtern in dem er die Augen auf mir ruhen lässt. Der Mann räuspert sich und fängt dann in einem überlegenen Ton an zu reden:

"Josh, wir wissen dass Sie ein Hacker sind und wir wissen dass Sie das damals mit Lufhansa waren. (kleine Anmerkung, ich meine die Flugzeug Firma und ich weiß nicht ob es ein copyright gibt °-°)"

Ich schweige und starre ihn emotionslos an. Als er bemerkt, dass ich dazu nichts sage, setzt er zu einem weiteren kampflustigen Satz an, doch ehe er dies schafft, funke ich dazwischen.

"Ich habe nicht vor, irgendwelche entscheidungen oder aussagen ohne meinen Anwalt zu treffen."

"Sie haben keinen Anwalt."

Gut, darum hätte ich mich vielleicht kümmern müssen, aber in diesem Fall wird mir ein Anwalt vom Staat zu verfügung gestellt. Das ist mein Recht. Genau das erzähle ich ihm auch. Er schießt hoch und baut sich bedrohlich vor mir auf. Als er mich anschreit, fliegen mir spucke Fetzen ins Gesicht.

"Sie sind ein mieser kleiner Verbrecher, wenn es nach mir ging, sollten sie gar keine Rechte haben! Und jetzt sagen sie endlich was Sache ist!"

Der Mann der neben dem Tisch steht, greift nach dem der mich verhört und zieht ihn aus dem Raum. Entgegen meinen Vorstellungen, war er nicht für guter Cop, böser Cop dabei, auch nicht um den kleineren zu beschützen... Ich war der, der beschützt werden musste.

Ich drehe meinen Kopf zur Seite, in Richtung einer großen verspiegelten Glasscheibe. Hinter ihr stehen jetzt sicher Cops, Psychologen oder sogar Profiler, die versuchen Schlüsse aus den kleinsten Bewegungen meiner Seits zu schließen. Ich starre meinem Spiegelbild in die Augen und stelle mir vor, dass genau dort jetzt jemand sitzt und zurück starrt.

Als nach einer guten viertel Stunde nichts passiert, frage ich die Polizisten hinter mir, ob ich eventuell ein Glas Wasser und schmerztabletten für mein Bein haben könnte. Als ich beides habe, löse ich das Aspirin im Wasser auf und kippe alles runter.

Wenig später, wird mir über eine Elektronische Sprechanlage mit geteilt, dass gleich einige Federals kommen werden um mit mir zu reden. Zum Zeichen meines Verständisses nicke ich und mache mich dann bereit, gleich einem oder zwei alten Federal Agents gegenüber zu sitzen und ausgefragt zu werden.

Die Tür öffnet sich wieder und ein schnauzbärtiger Mann im Anzug kommt rein, gefolgt von einem müde wirkenden, jüngeren Mann. Der ältere stellt sich und den anderen kurz vor:

"Guten Tag, mein Name ist Agent Spencer und dies ist ihr Anwalt."

Beide setzen sich, mein Anwalt neben und der Schnautzbärtige vor mich. ich spüre wie müde bin und frage nach der Uhrzeit. Es ist unangenehm, nicht zu wissen ob die Sonne schon untergegangen ist oder grade erst aufgeht.

"Da wo Sie herkommen, wäre es jetzt 23:42"

"Und wo sind wir, wenn nicht da wo ich 'herkomme'?"

"In Washington DC."

Meine Kinnlade klappt runter. Heißt das, ich war, nach dem ich festgenommen und betäubt wurde, ungefähr vierzehn Stunden bewusstlos? Anscheinend bin ich nicht einmal aufgewacht, als ich von London rüber in die USA gebracht wurde.

Ich stöhne auf und vergrabe den Kopf in meinen Händen, als ich verstehe, wie wichtig die Angelegenheit sein muss, dass Großbritannien einen Vertrag abgeschlossen hat,der Hacker an Amerika ausliefert. Kein Wunder dass ich hier bin, schließlich hat die USA an meisten Schäden von Anonymous davon getragen.

Spencer fängt an zu reden, mir Fragen zu stellen und irgendwann höre ich nur noch mit halbem Ohr zu, bemüht wach zu bleiben. Erst ein neues Thema angesprochen wird und Spencer sogar vorher extra das Aufnahme Gerät vor uns auf dem Tisch ausmacht, werde ich wieder hellhörig.

"Hören Sie Josh, sie wissen dass sie jetzt so oder so im Gefängnis landen, stimmt's?"

Als er erfolglos auf eine Antwort wartet, spricht er weiter und seine Stimme wird plötzlich ernst.

"Das Gefängnis ist nicht lustig, grade ein junger Bursche wie Sie wird darin sicher zu Grunde gegen. Sie haben sich einen kleinen, jugendlichen Spaß erlaubt und sich damit alles versaut. Sie haben keine Chance mehr auf's College zu gehen und selbst wenn sie jeh wieder rauskommen, nimmt niemand einen vorbestraften Verbrecher an, noch dazu einen mit grade mal einem einfachen Gymnasiasten Abschluss.

Sie haben die Chance, all das hinter sich zu lassen, einen neuen Job zu beginnen und von vorne zu starten. Sie sind schlau, sehr schlau, es wäre Schade solch ein Talent weg zu werfen. Helfen Sie uns im Kampf gegen Anonymous und Sie sind ein freier Mann, noch dazu einer mit einem Ehrenamtlichen Job bei der Polizei und höheren Rängen. Das Einzige, das Sie dafür tun müssen, ist ihr altes Leben, ihre Familie, ihre Wohnung, ihre Identität hinter sich zu lassen und als neuer Mensch zu starten."

AnonymousWo Geschichten leben. Entdecke jetzt