Kapitel 14

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N.P.O.V.(no point of view) USA, Südkalifornien, Los Angeles

Ein dunkler VW Van hält vor einem Einfamilienhaus. Zwei Männer steigen heraus, einer dünn und groß, mit wilden schwarzen Haaren, der andere kleiner, aber mit einer Menge Muskeln bepackt. Sie scheinen sich zu kennen, sprechen kurz mit einander und umarmen sich sogar, doch trotzdem fällt irgendwann die Frage:

"Wer sind Sie?"

"Jaspar Brook."

Der kleinere nickt anerkennend, dann fragt er:

"Wie stehen Sie zu Josh Butler?"

Der schwarzhaarige seufzt kurz auf und sagt dann:

"Noch nie von ihm gehört."

Jemand der Josh Butler kannte, würde die Ähnlichkeit erkennen. Wer auch immer Jaspar Brook ist, dies hier ist er nicht. Tatsächlich ist er ein ehemaliges Anonymousmitglied, ein blackhead der zum whitehead wurde. (Blackheads≈ Illegale Hacker, whiteheads≈hacker die für die Regierung, etc. arbeiten)

Jaspar Brook, alias Josh Butler geht nun alleine auf das Haus zu und bleibt noch kurz auf der Schuhmatte stehen. Er kramt einen Schlüssel aus seiner Tasche, schließt auf und blickt dann noch ein letztes Mal zurück, während die Tür sich vor ihm öffnet. Dann betritt er das Haus.

P.O.V. Josh Butler/ Jaspar Brook

Stickig warme Luft und der Geruch nach Reinigungsmittel schlagen mir entgegen, als ich die Tür meines neuen Hauses öffne. Ich wurde in Südkalifornien untergebracht, eine kluge Vorsichtsmaßnahme, angesichts der Tatsache dass ich keinen Kontakt zu meiner Familie aufnehmen darf. So weit weg von Zuhause bin ich abgelenkt und Zeit hätte ich durch meine ganze neue Arbeit eh nicht, selbst wenn ich ein Mobiltelefon oder Festnetzanschluss bekommen hätte.

Internet, habe ich dagegen schon zur Verfügung gestellt bekommen, aber zu Not hätte ich mich auch in eines der Nachbarn einhecken können. Ich betrete, mit einem letzten Blick zurück, das Haus und lege in jenen angekommen einen Lichtschalter um. Flackernd, erwacht eine Leuchtstoff-neonröhre zum Leben und lässt das Wohnzimmer, in dem ich stehe, grün aufleuchten.

Ich sehe mich um; das Wohnzimmer ist gut bestückt, mit Sofa, mehreren Sesseln, einem gefüllten Bücherregal und einem Plasma Bildschirm, der als Highlight neben einem Panorama Fenster mit Blick auf die vielen Hügel von L.A. Steht.

Die Möbel gehören meinem Mitbewohner, dessen Name ich jetzt schon wieder vergessen habe. Er ist möchtegern Youtuber und Blogger, mit höchstens zwei hunderttausend Fans, insgesamt. Seine Eltern haben zu viel Geld, haben ihn aber wohl zum ersten mal in seinem Leben auf sich selbst gestellt. Also, hat er sich für ein freiwilligen Programm beworben und ohne Fragen jemand in sein Haus aufgenommen. Gegen Bezahlung, versteht sich.

Wo auch immer dieser Typ ist, ich schätze die nächste Zeit werde ich alleine sein. Sicher eine Vorsichtsmaßnahme, damit ich mich erstmal einleben kann. Trotzdem, bin ich mir fast sicher das um das Haus herum mindestens zwei Agenten postiert sind, um sicher zu gehen dass ich nicht abhaue.

Ich passiere das Wohnzimmer und trete in eine teuer wirkende Küche. Auf ihrem langen Tisch, der in der Mitte des großen Raumes steht und Platz für mindestens 10 Personen bietet, liegt ein Stapel Papiere. Beiläufig, schlendere ich in ihre Richtung und werfe einen Blick darauf. Ganz oben, steht mein Name. Ich setzte mich auf einen der Bequemen Stühle und beuge mich über das Dokument, welches anscheinend Teil eines Vertrages ist. Ich lese mir den langeweiligen Stoff schnell durch, bis ich zu den Bedingungen komme.

Hiermit wird der Verurteilte Josh Butler zu einer Freiheitsstrafe von 12 Jahren verurteilt, die ihm durch eine Geldstrafe von 400 000$ erlassen werden kann. Der Geheimdienst der USA (FBI) hat Josh Butler im Falle einer Namensänderung und Arbeit für den US amerikanischen Geheimdienst die Chance gelassen, seine Strafe abzuarbeiten. In der Zeit die er arbeitet und mindestens 8 Jahre danach, hat Josh Butler eine Schweigepflicht gegenüber unbeteiligten über seine ganze Arbeit einzuhalten.

Er bekommt einen neuen Pass und es ist ihm nicht erlaubt Kontakt mit seiner Familie oder anderen bekannten aus seinem alten Leben aufzunehmen. Darüber hinaus, ist es ihm nicht erlaubt in den folgenden 18 Jahren Straftaten zu begehen, zum Beispiel Einbruch, Diebstahl oder Vandalismus, solange ihm ein solches nicht ausdrücklich befohlen wird. Dies zählt auch dafür, das Land zu verlassen.

Beim Verletzen dieser Vorlagen, wird der Klient wegen Landesverrats angeklagt, was Verhältnis bedingt von lebenslänglicher Gefängnisstrafe bis zur Todesstrafe führen kann.

Ich lege die Papiere wieder hin und massiere erschöpft meine Nasenwurzel. Führen kann... Klar, es ist ein riskantes Spiel.

Plötzlich höre ich ein Geräusch. Es scheint aus dem einzigen Zimmer gekommen sein in dem ich im unteren Stockwerk noch nicht war. Es klang, als würde etwas an einem Möbelstück entlang streifen. Als ob dieses etwas lebendig wäre. Adrenalin pumpt durch meine Adern, wer würde es an den Agenten draußen vorbei schaffen ohne sie zu töten? Oder hat er oder sie das?

Langsam und bedächtig, stehe ich auf und gehe auf Zehenspitzen in den letzten Raum, steht's darum bemüht keinen Laut zu verursachen. Ich ducke mich hinter einer Kommode und schaue vorsichtig um die Ecke. Als ich sehe was dort auf dem Boden sitzt, bin ich zuerst verwirrt, möchte dann aber gleichzeitig lachen und weinen... Vor Erleichterung.

AnonymousWo Geschichten leben. Entdecke jetzt