Der Weg durch die brennende Hütte war in seinen Erinnerungen eingebrannt, durch die unzähligen Male die er ihn Schon gegangen war. Trotzdem wirbelten Schmerzen in seinen Gedanken wild herum, welche von jedem Zentimeter seiner Haut zu stammen Schienen. Er hasste diese ständigen Schmerzen. Nach einer gefühlten Ewigkeit wurden die Flammen langsam kleiner und die bekannte offene Tür zeigte sich vor ihm. Nachdem er sich Schritt für Schritt genähert hatte, setzte er ein böses Grinsen auf und tratt ein.
"Einen wunderschönen Tag, Olynia" Das Mädchen reagierte nicht, wie sonst auch. Sie stand, wie erstarrt, in der Mitte des Raums, dessen Wände in einem schwachen blauen Licht zu flimmern schienen. Sie hatte noch nie geantwortet, aber er wollte in diese langweilige Erinnerung, die er schon längst auswendig kannte, etwas Abwechslung reinbringen, darum sprach er mit ihr. Manchmal hielt er sich dann selbst für verrückt, bis er sich in Erinnerung rief, was er war.
Dieses kleine Ding würde seine Gedanken niemals beeinflussen können. Vielleicht gab es schwächliche seiner Spezies, die sich entschieden haben friedlich unter den Menschen zu leben, aber sie verrieten damit sich selbst. Niemals wieder seine wahre Gestalt zu haben? Das könnte er sich nicht vorstellen. Das würde er niemals wollen.
"Fuoco" hörte er seinen Namen aus dem Mund Olynias. Er war das einzige was sich an ihr bewegte. Eine Sache, die er immer wieder gruselig fand, doch gleichzeitig stimmte ihn die Tatsache wütend, das sie ihn so nannte. Eine alte unbrauchbare Tradition war das. Drachen wurden von ihrer Mutter nach dem benannt was sie waren in allen Sprachen dieser Welt. Fuoco bedeutete Feuer auf eine dieser vielen Menschensprachen. Er hasste es. Warum konnte er nicht die Sprache einer würdigen Rasse, wie den Bäumen oder den riesigen massigen Bergen, vertreten? Nein, ausgerechnet er musste diesen unwürdigen Menschen geweiht worden sein, dabei hasste er sie am aller meisten!
"Feuer!", zischte er. Seine Meinung war klar, wenn Jemand es verdiente die Drachen zu vertreten dann er! Er war der Mutigste, Stärkste und Gnadenloseste!
Er wollte diese dumme Hexe einfach nur verbrennen! Sie zu Boden zwingen, wo sie hingehörte, doch als er dies das letzte Mal tat, hatte er tagelang schreckliche, brennende Kopfschmerzen und der Traum war trotzdem wiedergekommen wie eh und je.
Hunderte von Malen war er jeden Weg durchgegangen, um Olynia aus seinem Kopf zu verjagen, zwecklos, also hatte er gelernt seine Frust über kleine Dinge abzulassen, welche ihm nicht selbst zum Verhängnis wurden.
Fuoco nahm eine Schatulke von einem Schrank und warf sie gezielt an den Kopf des Mädchens. Sie reagierte nicht, wäre auch zu schön gewesen. Nicht mal ihre langen braunen Haare, die um sie herum wehten, reagierten auf die Schatulle. Als wären sie aus der Haut der alten Diamantriesen, zerschnitt jede Strähne den Gegenstand weiter und weiter, bis am Schluss bloß kieselsteingroße Teile auf den alten Parkettboden fielen.
"Solltest dir echt mal die Haare schneiden" Gelangweilt schnalste er mit der Zunge, während ein Kerzenständer hinterher flog. Unzerstörbare Haare wären ein sehr viel gerechteter Fluch gewesen, obwohl er das Bild von mit Superheldenhaaren bedeckten Drachen nie wieder losgeworden ist.
Er hatte es!
"Blaue Haare!" Sein Ego wartete auf ein verehrendes "Ja du bist großartig" oder "Stimmt, blaue Haare wären der perfekte Fluch", aber nichts kam, dass dem auch nur ansatzweise ähnelte. Stattdessen sagte Olynia wie immer "Du hast erneut Unschuldige getötet! Deine Gier und deine Erbahmhngslosigkeit sollen bestraft werden und dein Geist gelehrt..."
"Eine Sonne für jede Seele blablabla... schon kapiert das sagst du jedes mal!"
"Eine Sonne für jede Seele"
Er seufzte genervt "Das hab ich schon gesagt dummes Ding"
Und man kann sich vorstellen was passierte: genau! Nichts!Langsam reichte ihm diese ständige Wiederholung und ein leichtes Gefühl der Zufriedenheit zeigte sich, als es endlich vorbei war und er die Augen öffnete, das änderte sich aber schnell, als er dich über sich in ein hässliches Menschengesicht sah. "Ahh!" So schnell es ging rutschte er von dem Ungeheuer mit Fell im Gesicht weg. Diese fette Nase, tränenden Augen und der schmale, vor Trockenheit langsam aufplatzende Mund, umgeben von einem zotteligen Bart, machten ihm nicht grade gute Laune. Der Mann sah mit seinem molligen Bauch für ihn eher so aus, als würde er gleich platzen und all den Ekel über ihn ergießen. Auch die narbigen Hände, von denen sich eine ihm entgegen streckte, sahen nicht grade zum anbeißen aus. "Hey Kleiner ich tue dir nichts" "Wie bitte?! Kleiner! Jetzt tue ich ihnen etwas!" Fuoco sprang auf in der Erwartung ihn zu Boden zu bringen, doch von unten hatte er die Größe seines Gegenübers wohl unterschätzt. Er kam ihm grade mal auf Kinnhöhe, was ihm innerlich einen harten Schlag versetzte, nun ein wenig unsicher entfernte sich der Kleinere einige Schritte. "Hahaha!" Die Erde bebte förmlich, als der Bärtige amüsiert zu lachen begann. Entweder das oder das er auf den Hintern fiel war seinen schwächlichen Menschenbeinen zuzuschreiben, denn Fuoco war sicher nicht ohne Grund gestolpert!
Ein noch lauteres Lachen erschallte solange, bis der Mann sich langsam beruhigte und ihm wieder die Hand hin hielt "Jetzt komm schon hoch Kleiner, oder bist du eine mir unbekannte Käferart?" Hätte er nun wieder gelacht, wäre ein mächtiger Faustschlag ihm entgegengekommen, doch zu seinem Glück verkniff er sich dies grade noch.
Das war ein seltsames Gefühl. Ein Fremder half ihm, auch wenn es nur ein kleiner Gefallen war. Das Gefühl der Hilfe kannte er nur sehr wage und das des Dankes ähnelte diesem sehr. Die Worte "Vielen Dank" hörten sich selbst in seinen Gedanken fremd an, darum wand er sich wortlos ab und ging über die Überreste des Platzes weg.
"Warte!" Tatsächlich ließ ihn die Aufforderung halten und sich dem Dicken zuwenden. "Warst du das?", fragte er mit tieferen Stimme, obwohl das Bild doch klar zu erkennen gewesen seien musste.
Die verbrannten Häuser und die Überreste einiger Körper wiesen doch förmlich auf ihn hin. Wieso sollte er sonst das Einzige sein, der nicht einmal verletzt war?
Naja, nicht ganz das Einzige. "Was machen sie hier?"
"Bin auf der Durchreise, Kleiner"
"Versuchen sie ruhig mich zu töten"
Der Mann blickte ihn ernst an "Das habe ich nicht vor" Aus irgendeinem Grund glaubte er diesem dicken Bär, was Fuoco sonst bei Niemanden tat. Gleichzeitig brachte diese Antwort ihn noch mehr durcheinander. Das war doch so nicht richtig. Eigentlich gab es nur zwei Möglichkeiten. Das schreiend vor Angst wegrennen und das wütende töten Ding, aber dieser Mensch brachte seine Gedanken durcheinander, denn er hatte keins von Beiden vor.
"Wie lange lagst du hier, Kleiner?"
Nun sahen seine Augen auch noch besorgt aus, was ihn vollkommen aus der Bahn brachte.
"Hören sie auf damit!", brüllte er, dann rannte er so schnell er könnte weg. Dieser Mensch war wahrscheinlich geisteskrank oder hatte zu viel vom Feenwein getrunken. Aufjedenfall stand auf seiner Liste für Dinge die er mal gerne tun wollte sicher nicht: den fremden komischen Typen vertrauen.
DU LIEST GERADE
Fire Dragon
FantastikIhr wollt meine elende ungerechte Strafe kennenlernen und sehen wie ich zu euch jämmerlichen Meschen gehöre!? Ihr wollt die Strafe, die ich für meine glorreichen Taten erhalten habe, selbst entdecken und zusehen wie ich gefoltert werde? Das endlich...