Vergangenheit //12

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Franco kannte Elija zwar noch nicht besonders gut, aber für seinen Geschmack war das Mädchen etwas zu ruhig.
Abwesend starrte sie auf die weiße Bettwäsche und stocherte lustlos in ihrem Kuchen rum.
Die Kuchengabel fiel ihr aus der Hand und erzeugte ein lautes Geräusch, als diese auf dem Teller aufkahm. Erschrocken blickten sich die beiden Besucher an. Stephanie rutschte vom Stuhl und ging um Elijas Bett herum. "Alles okay?"
Die Angesprochene jedoch schien garnicht richtig anwesend zu sein und starrte weiter ins Leere.
"Elija? Kannst du mich hören?" Stephanie stupste Elija leicht an der Schulter. Diese blinzelte kurz, ehe sich eine ungesunde Blässe auf ihrem Gesicht ausbreitete und sich Tränen in ihren Augen bildeten. Sie vergrub ihr Gesicht in ihren Händen.
,,Hey, was ist denn los?" Stephanie strich dem Mädchen leicht über den Rücken und legte einen Arm um Elijas Schulter. Ihre Frage wurde nicht beantwortet, stattdessen fing Elija laut an zu schluchzen. ,,Alles gut!" sachte zog Stephanie das Mädchen zu sich und legte beide Arme um sie. ,,Ist alles gut!." Immer wieder streichelte sie über Elijas schmalen Rücken, welcher sich unter dem schluchzendem Mädchen immer wieder regte.

Elija richtete sich auf, ihr Rücken schmerzte. Sie musste wohl im Wartebereich eingeschlafen sein. Neben sich konnte sie ihren Vater erkennen, welcher sein Gesicht in den Händen vergraben hatte. Mehrere Minuten saßen beide einfach nur da, bis eine Krankenschwester auf die beiden zu kahm. Sofort richtete Elija ihren Blick auf, während ihr Vater aufstand und erwartungsvoll auf die Krankenschwester zu ging. ,,Wie geht es ihr?" 
,,Dazu kann ich ihnen leider noch nichts sagen, aber sie werden bestimmt bald informiert." Aufmunternd klopfte sie  ihm auf die Schulter und verließ den Wartebereich.
Während Elija wieder auf dem ungemütlichen Stuhl zusammensank lief ihr Vater nervös auf und ab.
Leise quietschend ging die Tür des Op-Bereichs auf und ein Arzt trat heraus. Zielstrebig ging Elijas Vater auf ihn zu.
,,Sind sie Marko Schneider?" Ihr Vater nickte. ,,Am besten setzen wir uns erstmal!" Der Arzt deutete mit seiner linken Hand auf die Sitzreihe im Wartebereich.
,,Ich muss ihnen leider sagen, dass es bei der Operation ihrer Frau Komplikationen gegeben hat." Nervös fuhr sich Marko durch die Haare. ,,Durch den Unfall, ist es bei ihrer Frau zu einem Milzriss gekommen. Ich muss ihnen leider mitteilen, dass ihre Frau es aufgrund des hohen Blutverlusts leider nicht geschafft hat. Mein Beileid."
Elija vergrub ihr Gesicht in ihren Händen und ihr Vater ließ sich auf seinen Stuhl sinken. Für Elija war es gerade wie in einem schlechten Film, gerade ebend war die Welt noch in Ordnung und nun sollte ihre Mutter tot sein? Das konnte einfach nicht sein! Kraftlos sakte sie in sich zusammen und fing an leise zu schluchzen.

,,Nein, nein!" kahm ein gequältes Jammern von Elija.
,,Schsch, alles gut! Mach mal die Augen auf, du wirst sehn es ist alles gut!" Stephanie hielt Elija leicht an sich gedrückt. Als das Mädchen plötzlich in ihren Armen zusammensackte. Franco stand etwas hilflos hinter den beiden und beobachtete die Situation. ,,Soll ich nicht vielleicht mal einen Arzt holen gehen?" Es war vielmehr eine Aussage als eine Frage.  ,,Ja, ich glaube das ist..." Stephanie löste sich leicht von Elija um Franco zu antworten, als sich Elijas finger leicht in ihr Shirt krallten. Panisch warf das Mädchen ihren Kopf herum. ,,Alles gut, hörst du mich!?" Während Stephanie versuchte Elija zu beruhigen war Franco damit beschäftigt einen Arzt zu holen. Irgendwann riß Elija die Augen auf und schob die Krankenschwester unsanft von sich weg. Schnell atmend sprang sie aus dem Bett und verkroch sich in eine Ecke des Zimmers. Ihren Rücken presste sie an die Wand und mit ihren Armen umschlang sie ihre Beine. Ihren Kopf legte sie auf ihren Beinen ab und fing leicht an zu wimmern.


Hey ihr Lieben,
Ich hoffe es gefällt euch.

Elija (ASDS Fan-Fiction)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt