Am I really bad for you? 🎵

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Liam POV

"Aufsteheeeeeeeen Bruderherz, wir gehen surfen" voller Enthusiasmus weckte Seth mich aus meinen erholsamen Schlaf, wann checkt dieser Vollidiot endlich, dass ich lieber die Zeit mit einem Waschbären verbringen würde als mit ihm. Verdammt, war er nervig. "Seth HAU AB VERDAMMT NOCHMAL" schrie ich regelrecht und bewarf ihn mit meinem Kissen, was ich im Nachhinein wirklich bereute. "Dann eben nicht du Spielverderber, Oh und noch nebenbei, deine Freundin sieht echt heiß aus" sagte Seth mit einem schelmischen Grinsen, ich dachte ich würde nicht richtig hören, also vergewisserte ich mich noch einmal. "Was hast du gerade gesagt?" fragte ich ihn mit einer ziemlich bedrohlichen Stimme, mein Blick dabei äußerst gefährlich. "Ich meinte sie sieht nice aus, nice, ich schwörs dir" Seth hob abwehrend die Hände und machte ne Fliege, bevor ich ihm eine auf die Fresse hauen konnte.

So geweckt zu werden ist doch wunderschön, oder etwa nicht? Schon am Morgen so eine Wut zu spüren erlebe ich nach einer langen Zeit erst wieder. Ich hatte auch lange kein Opfer mehr, seitdem ich Melody kenne habe ich mich echt verändert. Ich wusste, dass es nicht so weitergehen kann, ich muss zurück in meine alten Gewohnheiten verfallen, ich konnte, nein ich durfte nicht aufhören Menschen zu verletzen, um mich besser zu fühlen. Ich musste all das Leid in dieser Stadt entfernen, dass was ich tat war nicht selbstlos, nein nahezu egoistisch. Ich nahm mir die Schuldigen vor, prügelte auf sie ein bis sie bewusstlos waren, und fühlte mich danach mächtiger, glücklicher - einfach sorglos. Dieses Gefühl hält zwar nicht lange an, aber ein Opfer pro Tag reichte mir. Gestern spürte ich noch Liebe, dass durfte ich nicht, auf keinen Fall. Liam Adams verliebt sich nicht, niemals.

Mit meinem Ziel vor den Augen bereitete ich mich vor um rauszugehen, denn das Verlangen, die Sehnsucht nach einem weiteren Opfer wurde immer größer und größer. Melody könnte ich später noch treffen, sie ganz abzuhacken, dass wollte ich nicht, das konnte ich nicht.. Ich wollte mich von ihr distanzieren, denn sie verdient nur das Beste, das ich nicht bin. Ich darf sie nicht verderben. Ich verderbe alle Menschen. Ein Mensch der mir allein schon näher kommt kann nur am Abgrund landen. Aber der Egoismus in mir war viel größer, als die Sorge um das Goldmädchen. Ich wollte sie zu sehr, um sie jetzt gehen zu lassen. Ich denke den ganzen Tag an sie, das war nichts gutes. Um sie aus meinen Gedanken zu entfernen, muss ich gewalttätig werden, woanders mein Glück und die Freude finden. Die Melodie die dabei in meinem Kopf spielte war eine dunkle, eine gefährliche, eine, die die Bedrohung, welche ich ausstrahlte, schon ankündigte. Ich dachte ich spürte keine Liebe, eine Liebe spüre ich schon. Diese Liebe ist die zu all den Schmerz, den ich meinen Opfern zu spüren gebe. Ich lasse sie leiden, der Leid, der ihnen wiederfährt, ist der, der mich am Leben hält, der mir bis jetzt immer aus dem dunklen Loch, in dem ich Selbstmitleid gespürt habe, rausgeholfen hat. Genug mit meinen Worten, denn nun musste ich Taten sprechen lassen.

Nach dem Frühstück, den ich meist ohne den Adams verbrachte, ging ich raus und wollte Heute zu Fuß unterwegs sein, man weiß nie, auf welchen schuldigen man zuerst trifft. Ich ging Richtung Stadt, die Stadt war ungefähr 15 Minuten weit, aber ich dachte nur daran, dass es sich lohnen würde. Eine SMS brachte mich aus der Fassung, denn gerade eben noch war ich in meinem Element, nämlich in meiner Analyse, die ich an fast jeden Menschen der mir begegnete führte. Ich sah nicht den Menschen an sich, sondern versuchte in ihm hineinzusehen, auf dem ersten Blick scheint dies schwierig zu sein, doch wenn ich zum Beispiel einen Typen sehe, der einen Ehering trägt und nebenbei eine Kassierin anflirtet, dann kann ich mir schon eine Geschichte über dieses Arschloch ausmalen. Wahrscheinlich ist seine Frau mit den Kindern zuhause, kümmert sich sorgvoll um sie, wartet auf die Lebensmittel, die der Ehemann einkauft, um ihrer Familie ein leckeres Essen zu kochen. Später vergisst dieser Mann noch die Milch, und die Frau schweigt mit Wissen, warum sie das tut? Ihren Kindern zu Liebe. Ich selbst spürte nie eine mütterliche Liebe, auch wenn meine Pflegemutter es versuchte, ich wollte mich nie darauf einlassen. Wenn die Liebe einer leiblichen Mutter nicht existiert, dann ist die Liebe einer Pflegemutter nichts wert, rein garnichts.

Melody that seals the painWo Geschichten leben. Entdecke jetzt