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Als Rose im Schlafzimmer auf dem Bett saß und ihren Tag im Gedanken nochmal durch ging, war sie nicht recht sicher, was sie davon halten sollte. Ein Fazit hatte sie nicht.  Sie war sich lediglich sicher, dass James Black schlimmere Stimmungsschwankungen hatte als eine Schwangere.
Wenn sie schon daran dachte was ihr den Abend bevorstehen würde, grauste es sie. Die scheinheilige Elizabeth Winters alias Joker mit dem ewigen Lächeln.
"So still heute. Alles okay bei dir, Ro", Rosalie fuhr erschrocken hoch als Mathew im Türrahmen stand.
"Alles bestens. Hab mich nur mental auf heute Abend vorbereitet.", beide grinsten. "Ich bereite mich schon seit gestern vor. Hat nichts gebracht.", Rose Verlobter schlenderte gemächlich in den Raum, "schwarz wird schon passen oder?" "Werd ich den Moment noch erleben in dem du in ganzen Sätzen sprichst und ich weiß um was es geht?",die junge Frau stand vom Bett auf und Küste ihren Liebhaber. "Glaub nicht. Anzugfarbe", der Kuss würde intensiver und Mathew drängte Rose zurück Richtung Bett um sie dann sanft drauf zu stoßen und sich über ihr aufzubauen. Rosalie unterbrach den Kuss: "Nicht jetzt. Ich muss mich noch fertig machen." Sie schlüpfte unter seinen Armen hindurch und ließ Mathew verdattert zurück.

Sie waren äußerst knapp dran. Das Beste kommt zum Schluss hatte Mathew gesagt, als sie in den Sportwagen eingestiegen waren. Er nahm es mit Humor der Letzte zu sein. Rose nicht so. Sie war akkurat, ihr Motto war schon immer, "lieber zu früh als zu spät".
Winters-Mannor war hell erleuchtet, als die zwei Nachzügler aus dem Auto aussteigen und sich ihren Weg Richtung Eingang bahnten.
Elizabeth persönlich öffnete. "Oh da seit ihr ja. Ich hatte schon die Befürchtung ihr hättet es vergessen.", Rose wunderte sich immer wieder wie ein Mensch Vorwürfe und Beleidigungen so nett verpacken und aussprechen konnte. "Oh Lizzy, nie würde ich eine Einladung von ihnen vergessen.", Mathew rutschte schon fast auf seiner eigenen Schleimspur aus.
"Wunderbar sehen sie heute aus, Rosalie. Valentino?", versuchte Elizabeth Smalltalk zu führen. "Gucci. Aber ich liebe ihr Kleid Elizabeth. Göttlich!", antwortete Rose mit einem gekünstelten Lächeln.
Rose war in der tat recht schön angezogen. Sie wirkte wie die Sommerwiese in Person, Lieblich und zart, und schaffte es damit ungewollt heraus zum stechen, aus all den schwarzen und roten Spitzenkleidern.
Eins musste man Elizabeth Winters lassen, sie wusste wie eine Veranstaltung auszusehen hat. Der gesamte Raum, der normalerweise als Salon genutzt wurde und in Richtung Garten ging, war zum Esszimmer umfunktioniert worden. Eine meterlange Tafel schmückte jetzt den Raum. Aus dem Garten war eine Tanzfläche geworden, indem eine übergroße Veranda-artige Bodenkonstellation aufgebaut wurde. Ebenfalls im Außenbereich hatte sie  eine Bar aufbauen lassen, an der sich jetzt schon eine Großzahl der Gäste tummelte.
Lizzy wackelte zielstrebig im Richtung Garten, zu einem kleinen Podest auf dem ein Mikrofon aufgestellt worden war. Sie tippe kurz mit dem Finger drauf.
"Meine lieben Gäste. Ich bin so stolz sie alle einmal wieder hier in meinem bescheidenen Haus, für wohltätige Zwecke versammeln zu dürfen. Wie auch schon letztes Jahr werden die diesjährigen Einnahmen an die von uns letztes Jahr, durch ihre Spenden aufgebaute Schule in Namibia gehen. Leider ist die liebe Mrs. Garwood, die die Initiatorin dieser Aktion war, heute verhindert, weshalb ihre liebe Schwiegertochter inspe ein Paar Worte an uns richten wird.", Applaus ertönte und Mathew blickte geschockt Rose an, die ihn genauso überrascht anstarrte. Keiner hatte ihr gesagt, dass sie irgendwas sagen müsste. Sie schaute zu Elizabeth, die nur höhnisch grinste ... zumindest so gut es noch ging.
Rose fing sich wieder und trat zu Winters auf das Podest. Sie räusperte sich.
"Meine Damen und Herren. Liebe Unterstützer gemeinnütziger Projekte. Ich bin mir sicher unsere liebe Judith hätte sicher bei weitem mehr und Detalirrteres erzählt können als ich. ...", Rose was aufgeregt. Wäre sie vielleicht nicht so aufgeregt gewesen, vielleicht hätte sie dann auch dem Kopf entdeckt, der im ersten Moment als sie anfing zu sprechen in ihre Richtung schnellte.

James war mehr als nur überrascht. Auf einer kleinen Bühne weniger als zehn Meter von ihm entfernt stand Rosalie Franklin und hielt eine Rede. Er konnte garnicht anders als sie bis ins kleinste Detail zu mustern.
"... Und daher hoffe ich das sie noch ein paar kleine Spenden hergeben und Kindern in Namibia ermöglichen, Schulbildung zu genießen, die ihr Leben grundlegend verändern wird." Schon wieder wurde brav applaudiert.
Ein Mann um die dreißig mit blonden Haar kam nun ebenfalls auf die Erhöhung und gab Misses Franklin einen Kuss. Wer wagte es ... ? Der Mann drehte sich mit dem Gesicht in Richtung der Gäste sodass auch James ihn nun erkennen konnte. Mathew Garwood. Was wollte Franklin nur von diesem Schnösel? Sie könnte jeden haben. Es machte ihn regelrecht wütend Rose in den Armen dieser Person zu sehen. Er könnte ihm die Kehle rausreißen.
"Die liebt ihn nur wegen dem Geld... kleine Nutte.", James schaute nach links. Neben ihm stand die Gastgeberin des heutigen Abend. Sie hatte seinen hasserfüllten Blick gesehen und ihn auf die falsche Person bezogen. Er hasste diese Frau. Sie war verlogen, nach vorne freundlich, nach hinten lästert sie.
"Damit kennen sie sich aus, nicht wahr Lizzy.", das hatte gesessen. Elizabeth Blick, unbezahlbar.

Rose unterhielt sich gerade mit einer etwas älteren Lady, als sie eine ihr bekannte Stimme hinter sich hörte: "Mrs. Franklin, ich hatte nicht erwartet sie hier zu treffen!"
Rosalie drehte sich augenblicklich um 180° und blickte in ozeanblaue  Augen. Aus dem Augenwinkel konnte die junge Frau wahrnehmen wie sich ihr Verlobter kaum merklich anspannte.
"Mr. Black. Stellen sie sich vor, ich hatte sie hier auch nicht erwartet."

Das Dinner verlief reibungslos, die Stimmung am Tisch war heiter. Man unterhielt sich über Gott und die Welt. Rose Blick allerdings wanderte immer wieder zu ihrem Chef, seiner auch zu ihr.
Mathew musste das bemerkt haben. "So ein selbsverliebtes Arschloch. Der hat sicher schon ein viertel der Gäste durchgekommen", flüsterte er Rose unauffällig zu. Sie musste Grinsen. Mathew war eifersüchtig. "Wenn nicht sogar mehr.", antwortete sie ihm leise. Jetzt musste auch der Blonde lächeln.

James musste die Zähne zusammen beißen. Er konnte genau hören was Garwood zu seiner Beraterin sagte. Vorhin wollte er ihm nur die Kehle rausreissen, jetzt würde er ihn am liebsten zu Tode foltern.

Nach dem Essen, tummelten sich die Gäste auf der Tanzfläche. Es war nicht wirklich Rose Musikrichtung, aber darum ging es ja auch nicht.
Sie und Mathew tanzten einen Foxtrott. Sie waren wohl beide nicht sie begnadetsten Tänzer. Sowas muss man mit Humor nehmen, das war schon immer Rosalies Einstellung gewesen und sie war froh das ihr Verlobter das genauso sah. Die zwei fegten lachend über die Tanzfläche.
Außer Atem klatschten die beiden zum Ende des Liedes. Gerade als Mathew seine Verlobte von der Tanzfläche führen wollte, stelle sich James vor die beiden.

James hielt es nicht aus. Franklin mit diesem Basdart tanzen zu sehen ließ ihn brodeln. Rose war sterbliche und würde ihm niemals körperlich noch geistig ebenbürtig sein, aber sie war ihm zu schade um sie mit ihm zu sehen.  Sie hatten den Tanz beendet. Garwood dachte aber scheinbar garnicht daran von Rose zu weichen. Er musste etwas dagegen unternehmen ... auf lang oder kurz.
Er trat in ihren Weg. Mathew spannte sich an. Sein auftauchen schien ihn nicht zu gefallen, sein Herz begann schneller zu schlagen.
"Mrs. Franklin, würden sie mir diesen Tanz schenken.", seine Worte ließen keine Widerrede zu. Das schien auch Rose zu bemerken. Auch ihr Herz schlug schneller. Er musste das ausblenden.

Mr. Black reichte Rose seine Hand. Sie wollte eigentlich nicht, sie konnte aber auch nicht anders. Er ließ ihr keine andere Wahl. Sie ergriff seine Hand. Sie war eiskalt. Blacks Hand fühlte sich an als hätte er sie stundenlang in Eis gehalten. Ihr schauderte. James führte sie zurück im mitten der Leute. Es ertönte ein Walzer. Sie nahmen Tanzhaltung ein.
Es fühlte sich an wie schweben. Mathew konnte nicht wirklich tanzen ... aber Mr. Black ... er tanzte als hätte er nie etwas anderes machen.

James schaute seine Partnerin genauerstens an. Er musste sich etwas überlegen. Er musste sie von Mathew Garwood fernhalten. Aber wie? Sie fühlte sich gerade wohl, es gefiel ihr mit ihm zu tanzen, dass konnte er spüren. Ihr Blick war so verträumt.  Er würde sie mitnehmen. ... Jetzt wusste er es.
"Mrs. Franklin", Rose erwachte augenblicklich aus ihren Träumen, "ich muss mit ihnen etwas wichtiges bereden."
Braune Rehaugen blickten ihn verwirrt an.


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Hey :)

Oben hab ich euch ein Bild von Rose Kleid hinzugefügt, so wie ich es mir vorstelle. Ich hoffe, dass ich euch damit nicht eure Fantasie nehme. Wenn es euch nicht gefällt, stellt euch bitte euer Traumkleid vor, das ist mir unheimlich wichtig. 

Eure Siril.

CupidoWo Geschichten leben. Entdecke jetzt