Cupido

7.

"Bitte las uns darüber reden was gestern passiert ist.", als Rose nach hause kam wurde sie sofort von Mathew erwartet. Er war ihr durchs gesamte Haus in Richtung Ankleidezimmer gefolgt und hatte unaufhörlich auf seine Verlobte eingeredet. "Rede doch mit mir, Rosalie!", sagte er eindringlich, als er im Türrahmen stand, während  Rose sich die rosa Bluse in den blauen Bleistiftrock stopfte. "Kein Bedarf, danke!", sie schnappte sich das passende Sakko aus dem Schrank und zwängte sich an dem Blonden vorbei. Er ergriff ihr Handgelenk. "Lass mich los", zischte sie wütend. Sein Griff verstärkte sich nur: "Wir reden jetzt!" "Nein! Jetzt lass mich los du tust mir weh!" Erst jetzt merkte Mathew was er da gerade tat. "Tschuldigung ... ", nuschelte er, ließ Rose Handgelenk los und sah ihr nur noch hinterher als sie verschwand. Die Trauer, die sie gestern noch verspürte, war Hass gewichen. Hass auf Mathew ... und Hass auf sich selbst. Sie stritten und es gab nicht einmal einen wirklichen Grund und vor allem hatte sie gerade alles noch schlimmer gemacht. Sie könnte sich selbst Ohrfeigen dafür. 

Er hätte es ihr einfach verbieten sollen. Eine Millionen schwere  Firma konnte er leiten. Keiner wagte es ihm auf der Nase rum zu tanzen. Aber diese Frau ... sie wollte nicht auf ihn hören, sie tat was sie wollte.
Mathew schenkte sich ein Glas Burban ein und setzte sich an seinen Schreibtisch. Ob es das wirklich wert war mit Rose so zu streiten, da war er sich nicht ganz sicher. Aber er wusste was dieser Mistkerl von Black vor hat. Black war ein Player, ein Mann, der sich immer nimmt was er will. Notfalls auch mit Gewalt, da war er sich ganz sicher.
Rose würde ihm nicht nachgeben ... nein nein nein ... so war sie nicht!!!
Mit einem ruck stand er auf und schmiss sein Glas gegen die Wand. Er würde James Black lehren sich von seinem Eigentum fern zu halten!
Ein schüchternes Klopfen holte Mathew aus seinen Gedanken.
"Mr. Garwood? Alles in Ordnung?", Sabrinas schwarzer Haarschopf späte durch die leicht geöffnete Tür.
"Kommen sie rein Sabrina"
Die junge Frau wagte es in das Zimmer zu schlüpfen. Sie war äußerst attraktiv in Mathews Augen. Das komplette Gegenteil zu seiner Verlobten. Groß, unglaublich schlank, braun gebrannt, langes schwarzes Haar, grün Katzenaugen, und wundervolle Rundungen. Die paar Gläser Alkohol die er heute schon hatte, ließen sie noch viel erregenden aussehen.
Als sie bei ihm angefangen hatte, da war er sich im klaren, wollte sie ihn. Wie sie sich verhielt, sich kleidete. Irgendwann hat sie dann aufgegeben und begriffen das es nur Rose gab.
"Komm her.", säuselte Mathew, die Augen schwarz vor Lust.
"Was sie von mir verlangen Sir.", sie schwarzhaarige stollierte sexy in Richtung ihres Chefs.
"Willst du dich nicht setzen?", er zeigte auf seinen Schoß. Sabrina setzte sich, ihren Hintern auf sein bestes Stück drückend. Er wollte sie jetzt.
Erregt drückte er seinen Mund auf den ihren. Seine Zunge forderte agressiv nach Einlass. Sie gewährte.
"Nimm mich hier. Ich will, dass du mich hier auf dem Tisch nimmst!", zischte sie erregt, wären des Kusses.

Bis jetzt hatte sie es hervorragend geschafft, James aus dem Weg zu gehen. Nach dem was passiert war wollte Rose ihn nicht sehen und ihn ganz sicher auch nicht sprechen. Genau deswegen machte sie heute auch eine Stunde später Pause aus alle übrigen.
Die Sonne blendete ungemein, als Rose aus dem Haupteingang trat. Sie setzte ihre metallene Sonnenbrille auf und überquerte die Straße, in Richtung Imbisbude. Die wahrscheinlich ausgefallenste Imbusbude der Welt. Sojamokka und Seetangsalad waren zumindest in ihren Augen ausgefallen.
"Einen Cappuccino und ein Mozzarella-Baguette bitte", wendete sie sich freundlich an den älteren Herrn der sie fragend ansah.
"Macht dann 11$", antwortete der Mann gleichgültig.
"Hier bitte sehr, stimmt so", sagte eine Rosalie nur allzu bekannte Stimme und hielt dem Verkäufer eine 20$ Note hin, wären sie noch in ihrem Geldbeutel kramte.
"Danke, Sir", sagte Rose mürrisch und drehte sich kurz um, schnappte sich dann aber ihren Cappuccino und das Baguette und versuchte eilig zu verschwinden. Schwere Schritte folgten ihr.
"Wohin des Wegs, Mrs. Franklin?", mühelos hatte er sie eingeholt.
"Meine Pause, die mir laut Arbeitsvertrag zusteht, nutzen."
"Schon gepackt für unseren kleinen Ausflug in die Alpen?"
"Nein."
"Sehr unpassend."
"Warum?"
"Ich hab beschlossen wir fahren heute.", Mr. Black grinste während sich Rose entgeistertes Gesicht zu ihm drehte.
"Was?!"
"Carpe diem.", er zuckte unschuldig mit den Schultern, "warum noch bis nächste Woche warten. Zeit ist Geld und das verschenk ich ungern. Ich werd sie jetzt Heim fahren, sie packen schnell und dann gehts los. Wie finden sie das?"
"Ganz sicher nicht."
"Oh doch meine Liebe. Das war kein Angebot", James lächelte siegessicher.
"Ich kann jetzt nicht einfach verschwinden..."
"Bitte. Ihr Verlobter wird das schon verstehen."
"Wer denken sie eigentlich, dass sie sind?!"
"Lassen sie mich kurz nachdenken ... ihr Boss!! Und jetzt einsteigen."
Rose war garnicht aufgefallen das sie sich langsam in Richtung des schwarzen Sportwagen bewegt hatten, der James gehörte. Gentalmanlike öffnete er ihr die Tür und die blonde Frau stieg widerwillig ein. Mathew hatte recht gehabt, James Black war ein selbstverliebtes Arschloch, das sie ins Bett bringen wollte. Bei diesem Gedanken durchlief sie ein kalter Schauer.
James startete den Wagen und fuhr los.
Natürlich! Sie musste Mathew noch Bescheid geben, sie musste sich entschuldigen.
"Würde es ihnen etwas ausmachen beim Büro meines Verlobten zu halten?"
"Nein ... aber warum wollen sie zu ihm, Rosalie?"
"Privat!"
Toten Stille herrschte zwischen den Autoinsassen.

Die Blonde war heidenfroh als sie endlich aussteigen konnte.
Zielstrebig ebnete sie sich den weg durch das Foyer in Richtung der Fahrstühle. Ganz oben angekommen ging sie weiter zielstrebig zum Büro ihres Liebhabers. Das Vorzimmer zumindest war verweist.
Ohne zu klopfen öffnete sie schließlich die Tür hinter der sie Mathew erwartet.
Lautes stöhnen schlug ihr entgegen. Rose Gesicht entgleiste, sie hatte kurzzeitig ihre Gesichtszüge nicht mehr unter Kontrolle.
Eine schwarzhaarige Frau saß halb nackt und breitbeinig auf Mathews Schreibtisch, der Kopf ihres Verlobten zwischen ihren Beinen vergraben.
Ein kurzer Schrei entwich ihrer Kehle und ließ die Liebenden aufschrecken.
"Rose.", flüsterte Mathew geschockt.
Aber sie rannte nur noch, rannte zum Aufzug und dann zurück zum Auto. Ihr Gesicht überzogen von Tränen. Sie schlug die Autotür zu und schallte sich an, "Fahr!!"
"Was ist passiert, Rose?"
"Ich sagte du sollst fahren!"
Ein Rinsal aus Tränen lief über ihre Backen und ein Schluchzen entwich ihr.
"Hey alles okay.", James schallte sich ab und drehte sich dann zu ihr um sie in den Arm zu nehmen, "alles gut."
Er versuchte sie zu beruhigen.
"N...ne", weinte sie, "nichts mehr wird gut, garnichts!"
"Was ist passiert?", fragte Black mit zusammen gebissen Zähnen.
"Er vögelt seine Sekretärin ...", Rose Stimme brach ab.
"Es wird alles wieder gut, das versprech ich dir. Und jetzt beruhig dich erst mal. Wir holen jetzt deine Sachen und dann gehts weg ihr.", seine Stimme war so einfühlsam und liebevoll.
Kurz konnte Rose merken wie er zögerte, ihr dann aber trotzdem einen leichten, kaum spürbaren Kuss auf den Scheitel setzte, bevor er losfuhr.