"Sie müssen Rosalie Franklin sein,", Black trat um den Schreibtisch herum, "mich sollten sie ja kennen. Aber der Höflichkeit halber, James Black."
Auf seinem Gesicht zeichnete sich ein überhebliches lächeln ab.
"Sehr erfreut sie kennen zu lernen", Rose streckte ihm ihre Hand entgegen. James Blick fiel auf die Hand vor ihm und wanderte zurück zu Rosalies Gesicht. Sie zog ihre Hand hastig zurück. Sie war vielleicht nicht der beste Menschenkenner, aber selbst ein Blinder hätte diese Geste verstanden.
Er schüchterte sie irgendwie ein.
"Nun gut, wie sie wissen sind sie eine meiner Berater. Sie werden das Privileg haben Meetings beizuwohnen und ihre konspirative Meinung zu äußern. ", seine Worte waren völlig emotionslos und kalt.
Rose fragte sich wie eine so schöne Stimme nur so eisig klingen konnte.
"Dessen bin ich mir bewusst.", sie versuchte die gleiche Kälte in ihre Worte zu legen.
Dieser Ton gefiel James ganz und garnicht. Er war es nicht gewohnt, dass man ihm konterte.
"Ihr Büro ist am Ende des Gangs. Wenn sie sich verlaufen, wenden sie sich doch an Anastasia, meine Zeit ist für so etwas bei weitem zu kostbar.", ein böses Lächeln schlich sich auf sein Gesicht wären er in Richtung Tür ging und sie aufhielt.
Eine deutliche Einladung zu gehen.
Rose hatte schon viel umverschämtes erlebt, aber dieses Gespräch hätte bei weitem alles getoppt.Sie fand ihr Büro auch ohne jegliche Hilfe.
Lichtdurchflutet und steril. War hier nichts irgendwie einladend? Hatte hier denn nichts eine Seele?
Frustriert setzte sie sich an ihren neuen Arbeitsplatz.Eigentlich war sie ganz nett anzusehen. Das herzförmigen Gesicht, die zarte, helle Haut, das blonde Haar, die vollen Lippen und die großen braunen Rehaugen, die ihn so ehrfürchtig angesehen haben.
Sie gefiel ihm. Eigentlich nicht sein übliches Beuteschema. Dafür war sie zu klein, zu rundlich.
Er hatte ihr Herz hören können. Er konnte förmlich den Zorn in ihr aufsteigen hören und sehen. Ihr Herz schlug schneller und kräftiger, ihre Pupillen weiteten sich und ihr Kiefer spannte sich an.
James wurde aus seinen Gedanken gerissen. Jemand stürmte regelrecht in sein Büro.
"J.! Dein kleiner Blutbeutel hätte mich fast nicht durch gelassen. Hab die Kleine dann mal in die vorzeitige Mittagspause geschickt, wenn du weisst was ich meine."
"Peter!", James erhob sich grinsend und begrüßte seinen alten Freund mit Handschlag, "Alt bist du geworden. Wann haben wir uns das letzte mal gesehen? Einerhalb Jahre?"
"Wenn nicht mehr!"
"Was führt dich zu mir, mein Freund?"
"War in der Gegend und da dachte ich, es wäre Zeit meinen alten Freund mal wieder zu besuchen"
"Wie lang hast du vor zu bleiben?"
"Mal schauen"
"Setz dich doch", Peter setzte sich auf das schwarze Ledersofa während James einen Schub seines Schreibtisches öffnete und eine geschliffene Glaskaraffe mit rotem Inhalt und zwei Gläser heraus holte, "lass uns auf unser Wiedersehen anstoßen!"
Er schenkte in jedes der beiden Gläser etwas der roten Flüssigkeit und reichte seinem Freund eines der beiden.
"Auf ex, hm ?", scherzte Peter.
"Genießen mein Lieber. So einen edlen Tropfen muss man genießen."Rose war sich ja bewusst was Arbeit bedeutet, aber, dass sie an ihrem ersten Tag schon einen Berg aus Unterlagen vor sich vorfinden würde hatte sie nicht gedacht.
Als Mrs. Clark ihr die Unterlagen wortwörtlich auf den Tisch klatschte, konnte sie sich den Kommentar nicht verkneifen, dass man heute nochmal Rücksicht auf Rosalie genommen hätte und Gnade vor Recht walten lasse, es aber morgen einen strammen Plan gäbe und man ganz sicher nicht mehr so freundlich wäre. Morgen wäre ja schließlich das Meeting mit potentiell neuen Sponsoren.
Sie hätte diese Clark am liebsten eigenhändig erwürgt. Diese pampige Art brachte sie zur Weißglut.
So saß sie nun da und arbeitete sich durch die Unterlagen des ach so wichtigen Meetings, was den Tag drauf sein sollte.
Egal wer sie verfasst hatte, die Person war schlampig und auf keinen Fall qualifiziert für ihren Beruf, davon war Rose überzeugt.
Mit einem Arm voll Dokumenten und einen kleinen Notizzettel marschierte sie aus ihrem Büro.
Als Sekretärin sollte Misses Clark ja ihre Fragen beantworten können, normalerweise zumindest.
Die ach so nette Sekretärin nahm es aber scheinbar nicht so ernst mit den Bürozeiten. Ihr Platz war verweist, ihr Laptop aus.
Ein stöhnen entwich Rose. Diese Stelle war schon jetzt zum kotzen. Aber wen sollte sie das sagen? Ganz sicher nicht Mathew. Der war sowieso nicht begeistert von ihrer Idee ins Berufsleben einzusteigen. Er würde sich nur bestätigt fühlen und sie drängen wieder aufzuhören weil es ja sowieso eine Schnapsidee sei. Nein! Sowas kommt nicht in die Tüte. Rosalie Franklin gibt sich doch nicht so die Blöße.
Rose machte auf dem Absatz kehrt. Dann musste wohl Mr. Black ihr Frage und Antwort stehen.
Sie klopfte. Ein Herein wäre allerdings unnötig gewesen. Rosalie sah es garnicht ein zu warten bis dieser arrogante Vollidiot sie herein bat. Ihr war bewusst, dass das was sie da tat allen Regeln der Höflichkeit widersprach. Sie legte es darauf an am ersten Tag ihre Stelle gleich wieder zu verlieren.Zwei überraschte Augenpaare schauten sie an. Während das Gesicht des Fremden sich lockerte und ein nettes lächeln trug, verfinsterte sich James Blick im Sekundenschnelle.
"Mrs. Franklin, was fällt ihnen ein einfach so in mein Büro zu platzen?!", zischte Black. Rose schauderte und musste schlucken:"Entschuldigen sie bitte Sir, aber mir haben sich mehrere Fragen gestellt als ich die Unterlagen bezüglich des morgigen Meetings durchgegangen bin und Mrs. Clark ist leider wie vom Erdboden verschluckt, unauffindbar"
"Das gibt ihnen immer noch kein Recht derart..."
James wurde von seinem sichtlich erheiterten Freund unterbrochen. Peter erhob sich vom Sofa. "Peter Maclaib.", er schritt auf Rose zu und reichte ihr die Hand, "Ich bin immer wieder erfreut die Bekanntschaft von so schönen Frauen zu machen. James sollte nicht so hart mit ihnen ins Gericht gehn." "Rosalie Franklin.", Rose streckte ebenfalls ihre Hand aus, welche sofort von Peter ergriffen wurde. Zu Rose Überraschung schüttelte er ihre Hand nicht sondern deutete einen Kuss an.
"Ich habe im Moment keine Zeit für ihre Kindergartenprobleme.", gaffen James die junge Frau nun an. "J.! So kann man doch nicht mit einer Dame umgehen!", konterte Peter bevor Rose auch nur irgendetwas sagen konnte, "Am besten sie notieren ihm ihre Fragen und wenn er Zeit hat, geht er sie durch um sie anschließen aus der Welt zu schaffen." Peter zwinkerte Rosalie charmant zu und nahm ihr den Stapel Papier aus der Hand. "Ähm... die ... die Fragen hab ich schon aufgeschrieben. Sie liegen ganz oben auf dem Haufen...", Rose war regelrecht irritiert.
"Na geht doch.", James Freund grinste die junge Blondine an und legte einen Arm um ihre Schulter um sie sanft aus dem Raum zu befördern, "Und jetzt zack, zack, zurück an die Arbeit. Ich hoffe sehr man sieht sich nochmal."
Mit diesem Worten hatte er Rosalie aus dem Raum befördert und die Tür wieder geschlossen.
"Die Kleine ist ja richtig heiß, James.", Peter drehte sich wieder in Richtung seines Freundes.
James wusste nicht was es war aber irgendetwas an Peters Aussage gefiel ihm ganz und garnicht. Es war nicht so als mochte er seine neue Angestellte, aber er mochte es noch weniger wie Peter mit ihr flirtete, ihr zugezwinkert hatte. Es machte ihn wütend.
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Cupido
WampiryRosalie Franklin ist fest vergeben, frisch verlobt und weiß was sie im Leben will... zumindest bis sie auf James Black trifft, ihrem neuen, extrem attraktiven und selbstverliebten Boss, der mehr als eine Leiche im Keller liegen hat, sie in riesige S...