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Er hatte es bis jetzt noch nicht gewagt mit ihr zu reden. Er wollte ihr erst mal Zeit zum nachdenken geben, Zeit sich zu beruhigen und sich zu sammeln. Sie hatten nur noch einmal kurz gehalten um Rose Sachen zu holen. James hatte im Wagen gewartet bis Rosalie mit zwei eilig gepackten Taschen aus dem Haus stürmte.
Jetzt saßen sie sich gegenüber im Flugzeug, was es James um einiges erleichterte Rose im Auge zu behalten. Sie blickte stur geradeaus, knapp an James Gesicht vorbei. Noch nie hatte er einen solchen Blick bei ihr gesehen. Voller Hass.
Der junge Mann war aber sicher genauso sauer. Es gefiel ihm überhaupt nicht, wie Mathew sich verhielt. Er würde ihn dafür bestrafen müssen, wenn sie wieder zurück waren aus Österreich.

Keiner von beiden hätte den Flug über ein Auge zugemacht, keiner hatte etwas gesagt, zumindest bis sie das Flugzeug verließen.
"Warte ich kann das nehmen.", sagte Black und griff nach der großen Tasche, die Rose hielt.
"Danke.", kam es knapp als Antwort.
Gleich neben der Maschine stand schon eine schwarze Limousine, von der Rose ausging, dass sie die beiden abholen sollte.
"Madame.", der Fahrer mittleren Alters nickte Rose freundlich zu und öffnete galant die Tür.
"Danke", entkam es Rosalie schroffer als beabsichtigt.
"Sie werden es mögen, Rosalie. Kitzbühel zur Winterzeit ist großartig.", lächelte James aufmunternd als er sich neben ihr nieder ließ.

"Ich habe reserviert. Black.", James und Rosalie standen zusammen an der Rezeption.
"Ah natürlich. Herzlich willkommen in Kitzbühel, Mr. und Mrs. Black.", begrüßte die kleine, etwas dickere Dame die beiden in ihrem schiefen Englisch, ohne zu merken, dass sie zwei irritierte Blicke trafen.
"Wir sind nicht verheiratet. Ich bin seine Beraterin.", versuchte Rose die Situation aufzuklären.
"Oh... entschuldigen sie bitte.", die Frau lächelte unbeholfen, "Wie dumm von mir. Sie haben ja zwei Zimmer gebucht. Nochmals Entschuldigung. Also Zimmer 213 und 214 direkt nebeneinander. Einfach den Aufzug in den zweiten Stock nehmen und dann links. Ist alles ausgeschildert. Ich wünsche ihnen einen angenehmen Aufenthalt."
Sie gab jedem jeweils eine Schlüsselkarte.
"Kann ja nur heiter werden...", murmelte Rose vor sich hin.
"Wie bitte?", fragte James obwohl er genau wusste was sie gesagt hatte.
"Nichts."

"Ruhen sie sich erst mal aus und machen sich frisch. Wir treffen uns dann um 19:00 beim Abendessen. Ziehen sie was Schönes an", zwinkerte James und ließ dann seine Begleitung allein auf dem Flur zurück.
Er musste jetzt erst einmal etwas trinken. Es hatte ihn einiges an Kraft gekostet sich den ganzen Flug, davor und danach, zu beherrschen. Die junge Frau machte es ihm nicht gerade einfach. Der Duft ihres Blutes war atemberaubend, himmlisch.
Aus seinem Koffer holte er sich einen Blutbeutel, riss ihn auf und schenkte sich etwas in ein Glas.
Eigentlich war es nicht wirklich seine Art abgestandenes Blut zu trinken. Er bevorzugte die frische Variante. Immer wieder hatte er auch davon gehört es gäbe manche seiner Art, die sich ausschließlich von Tierblut ernährten. Abscheulich. Ja, wenn die Menschen einmal wieder an irgendeiner Krankheit wegsterben wie die Fliegen, ja da hatte er schon davon gehört das einige Tierblut zu sich nahmen. Aber warum sollte man so etwas machen wenn es gar keine Notwendigkeit dazu gibt? Eine typische Erscheinung wenn es den Leuten zu gut ging.
Das klingeln des Zimmertelefons ließ ihn aufschrecken.
"Mr. Black?", es war die Dame von vorhin.
"Ja?", gab er genervt zurück.
"Hier sitzt ein Herr an der Hotelbar, der nach ihnen verlangt... seinen Namen hat er leider nicht genannt. Soll ich ihn wegschicken, Sir?"
"Nein. Sagen sie ihm, dass ich sofort bei ihm sein werde."
"Natürlich, Mr. Black."

Schon von weitem wusste er wer der ominöse Mann war, der ihn sehen wollte.
"Aro!", begrüßte er den Mann fröhlich.
"James, mein alter Freund."
Sie umarmten sich.
"Ich hätte nicht erwartet, dass eine einfache Reise meiner Person bewirkt, dass du mich besuchst."
"Wenn es nur deswegen wäre mein Lieber."
"Was ist es dann, Aro?"
"Du bist für mich wie ein Sohn, James ..."
"Und du für mich wie ein Vater ... du bist mein Schöpfer, ich verdanke dir mein Dasein."
"Es geht um Joze. Er hat Letzt Woche den Rat einberufen."
"Warum?!", James war völlig verwirrt.
"Er meinte du würdest Nordamerika nicht mehr akzeptabel führen. Du hast ihn sehr verärgert, als du ihm verboten hast den Menschenhandel in dein Gebiet auszuweiten."
"Es ist mein gutes Recht auf meinem Grund und Boden etwas zu verbieten!!"
"James, beruhig dich. Keiner der anderen zweifelt an dir. Sie haben Joze's Anliegen, dir Nordamerika zu nehmen, abgelehnt. Aber ich ... und auch die anderen zweifeln nicht daran das er versuchen wird auf andere Weise an sein Ziel zu kommen..."
"Du denkst er will mich töten...", sprach James den Gedanken aus.
"Ja... Cho's Leute haben ihn im Auge behalten. Es schaut alles danach aus. Du und dein kleines Menschenmädchen wolltet erst nächste Woche hier her kommen. Es war eigentlich geplant dich da zu töten. ... Du scheinst unaufmerksam in ihrer Nähe."
"Es ist reines Glück das ich noch lebe ..."
"Du musst hier weg. Es wird nicht lange dauern dann werden seine Leute auch hier sein. Du wirst erst mal in meinem Jagdsitz unterkommen."
"Gut... ich werde sofort Rose Bescheid geben, sie soll packen damit wir gleich weg können."
"Du willst das Mädchen mitnehmen?! James ich bitte dich."
"Wage es nicht so über sie zu reden!", ein leises knurren entwich seiner Kehle.
"Gut, nimm sie mit. Aber beschwer dich nicht bei mir wenn sie kaputt geht.", Aro zuckte mit den Schultern, "Ich werde schon mal vorfahren. Draußen warten zwei Wägen mit meinen Männern auf euch. Sie werden euch dann zu mir bringen."
"Danke...", James umarmte seinen alten Freund zum Abschied.

Rose konnte nur teilnamslos dastehen während Black ihre Sachen zurück, aus dem Schrank, in ihre Taschen stopfte. Er hatte wie wild geklopft und als sie ihn dann geöffnet hatte, war er an ihr vorbei ins Zimmer gestürmt. Er meinte sie müssten sofort verschwinden, es wäre nicht sicher, man würde unten auf sie warten, sie müsse jetzt packen.
Jetzt packte ja ganz offensichtlich er für sie.
Eine kalte Hand packte sie am Arm und erschreckte sie. Es war James.
Er zog sie durchs gesamte Hotel um sie dann schlussendlich in einen schwarzen Jeep zu drücken.
Beide saßen im Wagen als sich der Fahrer zu seinen Gästen umdrehte: "Ich wusste ja garnicht das wir ein Menschlein mitnehmen müssen"
"Wie bitte?!", Rose sah ihn fragend an.
Doch gerade als er antworten wollte, wurde er von einem animalischen Knurren unterbrochen, das von James kam.
"Okay ... was soll der ganze Scheiße hier?! Klärt mich jetzt mal jemand auf?!", oh ja, sie konnte auch agressiv, wenn sie wollte.

CupidoWo Geschichten leben. Entdecke jetzt