Kapitel 11

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Ich öffnete meine Augen und schaute auf meinen Wecker, es war 6:20 Uhr und er würde in zehn Minuten klingeln. Ich schaltete den Wecker aus und lief ins Bad um aus einem Arsch ein Gesicht zu machen. Ich legte etwas Puder auf und Wimperntusche, ich will ihm ja gefallen. Zurück in meinem Zimmer öffnete ich meinen Schrank. Ich zog meine helle Highwaist-Jeans an und ein etwas engeres T-Shirt in weinrot, welches ich in die Jeans reinstopfte. Schließlich zog ich meine zwei Ringe und meine Armbänder an. Unten in der Küche angekommen aß ich mit Genuss ein Toast mit Nutella, da hatte ich irgendwie Sinn drauf. Als ich gestern mit Valentin darüber sprach merkte ich, dass ich ihm wirklich vertrauen kann. Er hat sich alles ruhig und mit Verstand angehört, hat mich festgehalten. Seine Liebe gibt mir so unendlich viel Kraft und ich weiß, dass mir das helfen wird...Dass er mir helfen wird. ,,Du kommst dann heute Mittag nicht nach Hause?", fragte meine Mutter. Ich schüttelte den Kopf und antwortete:,, Nein, ich fahre mit zu Valentin". ,,Ok, ruf einfach an, wenn du abgeholt werden möchtest.", erwiderte sie darauf. Ich zog meine weißen Chucks an, dann verließ ich das Haus. Kaum kam ich an der Bushaltestelle an, fuhr der Bus vor. War ich wirklich so spät dran gewesen? Wieder war nur ein Platz neben Luca frei, also blieb ich an der Tür stehen. In der Hoffnung, dass er mich nicht entdeckte. Ich schaute auf mein Handy und lächelte, anscheinend hatte Valentin schon an mich gedacht. ,,Hey Schatz, sehen wir uns noch vor dem Unterricht?", schrieb er ,,Ja sicher", antwortete ich mit einem Herz. Der Bus hielt an und ich lief auf dem schnellsten Weg zur Schule. Von meinen Freundinnen war noch niemand da, aber dafür entdeckte ich ihn an den Fahrradständern. So leise wie möglich lief ich auf ihn zu, dann verdeckte ich seine Augen mit meinen Händen. Er nahm meine Hände von seinen Augen, aber noch bevor er sich umdrehte sagte er:,, Guten Morgen, Süße". ,,Woher wusstest du, dass ich es bin?", fragte ich. ,,Weil du immer kalte Fingerspitzen hast und deine Hände voll weich sind. Und weil ich nicht glaube, dass Simon das machen würde"; antwortete er und lachte. Ok, die Frage hätte ich mir auch selber beantworten können. ,,Meine Mutter hat es übrigens wirklich schon vorher gemerkt, hat sie mir gestern Abend noch gesagt", sagte ich zu ihm. Er zog die Augenbrauen hoch und sagte:,, Noah macht die ganze Zeit Andeutungen, der freut sich schon, dass du heute mitkommst.". ,,Echt?", fragte ich verwirrt. Valentin lächelte, strich mir eine Locke hinters Ohr und sagte:,, Sicher, der mag dich echt". Es war irgendwie beruhigend das zu hören. Es klingelte und wir liefen zusammen rein. ,,Treffen wir uns hier in der Eingangshalle?", fragte er und strich über meine Hand. Ich nickte du antwortete:,, Gute Idee"

...

Der erlösende Gong erklang und ich räumte schnell meine Hefte ein. Miranda lachte und sagte:,, Mein Gott, Jo. Du hast die Uhr ja am Ende gar nicht mehr aus den Augen gelassen". Ich fiel in ihr Lachen mit ein und sagte:,, Ja sorry". ,,Treffen wir uns morgen mal zum quatschen?", fragte ich. Ich war zwar mit Valentin zusammen, aber ich wollte Miranda nicht vernachlässigen. ,,Ja gerne. Sollen wir auch ein bisschen shoppen?", fragte sie grinsend. Ich erwiderte ihr Grinsen und antwortete:,, Sehr sehr gerne". Mirandas Grinsen wurde nur noch breiter und als ich sie fragend ansah sagte sie:,, Viel Spaß ihr Turteltauben und bis morgen", dann ging sie. Ich drehte mich um und unterdrückte einen Schrei. ,,Seit wann stehst du da denn schon?", fragte ich atemlos und hielt mir eine Hand ans Herz. Valentin fing an zu lachen und antwortete:,, Nicht lange. Du siehst süß aus, wenn du dich erschreckst". ,,Boah du bist doof", murmelte ich und boxte ihm einmal gegen die Schulter. ,,Bist du mit dem Fahrrad?", fragte ich. ,,Nein, wir müssen laufen, aber es ist nicht so weit", antwortete er. Wir liefen los und während des Laufens nahm er meine Hand. Unsere Finger verschränkten sich ineinander und sie passten perfekt zusammen. Keine zehn Minuten später klingelten wir an der Haustür. ,,Irgendwie bin ich ja schon nervös", murmelte ich. Valentin lächelte, gab mir einen Kuss auf die Haare und sagte:,, Das wird schon". Dabei bin ich mir nicht sicher ob er wusste, dass ich von seinen Eltern und nicht vom anstehenden Mittagessen sprach. Hoffentlich gibt es keine Kalorienbombe. Noah öffnete die Tür und begrüßte mich mit einer langgezogenen Umarmung. ,,Schön dich wiederzusehen", sagte er mit einem dicken Grinsen im Gesicht. ,,Danke und gleichfalls", sagte ich mit einem Lächeln. Wir gingen rein und stellten unsere Taschen ab, Valentin zog seine Schuhe aus und ich tat es ihm gleich. Hoffentlich habe ich keine Käsefüße. Im Esszimmer war der Tisch schon gedeckt. Es gab Möhrenuntereinander mit Minifrikadellen. Es war gesund und weil die Frikadellen so klein waren, musste ich nicht sofort eine riesige verschlingen. Ich drehte mich zu Valentin um und fragte:,, War das deine Idee?". ,,Naja...Mama hat gefragt, was du gerne isst, da habe ich gesagt Gemüse und Fleisch eher weniger. Deswegen sind die auch so klein", sagte er verlegen. Es war rührend von ihm, durch das Gemüse konnte ich nämlich eine einigermaßen normale Portion essen und es hatte immer noch wenig Kalorien. Ich lächelte und sagte leise:,, Danke", dann gab ich ihm einen Kuss auf die Wange. In diesem Moment kam Ruth mit Besteck ins Esszimmer, sie schmunzelte und sagte:,, Hallo Jo, schön das du da bist". ,,Danke, dass ich mitessen darf", sagte ich und lächelte verlegen. ,,Ach ja sicher", sagte sie und deckte leicht grinsend den Tisch zu ende. Mit einem entschuldigenden Blick drehte ich mich zu Valentin, aber er lächelte nur und hauchte mir schnell einen Kuss auf die Lippen. Wir setzten uns an den Tisch, ich neben Valentin und uns gegenüber Ruth und Noah. ,,Dave muss leider bis 16 Uhr arbeiten", sagte sie und hielt mir strahlend die Schüssel mit dem gestampften Gemüse hin. Höflich wie ich bin nahm ich sie lächelnd entgegen und schöppte mir ein bisschen drauf. Die Portion war vergleichbar mit der Größe meiner Faust, nicht das Meiste, aber besser als nichts. Als nächstes reichte sie mir den Teller mit den Minifrikadellen, ich nahm mir die zwei Kleinsten. ,,Mehr nicht?", fragte Noah ungläubig, als er auf meinen Teller schaute. Ich schüttelte den Kopf, er zuckte darauf nur mit den Schultern und dafür war ich ihm dankbar. Nach dem Essen half ich Ruth den Tisch abzuräumen, die Jungs halfen ebenfalls mit. Jedes Mal, wenn Valentin und ich aneinander vorbeiliefen, schenkten wir uns ein kleines Lächeln, das war für die Anderen wohl auch kaum zu übersehen. Zurück am Tisch konnte ich sehen, dass Noah Valentin immer wieder trat. Ich schaute zwischen beiden hin und her, genauso wie Ruth zwischen Valentin und mir. ,,Jetzt mal alle Karten auf den Tisch", sagte sie ,,Wie lange seid ihr schon zusammen?", fragte sie schließlich. Valentin zog die Augenbrauen hoch und fragte:,, Woher weißt du das?". Plötzlich fing Noah an zu lachen und Ruth fiel in sein Lachen mit ein. Valentin und ich schauten uns ratlos an, dann schauten wir wieder zu Ruth und Noah. Ruth beruhigte sich wieder etwas und sagte:,, Valentin...du hast ein Dauerlächeln im Gesicht und bist ständig am träumen" ,,Außerdem himmelt ihr euch ja pausenlos an", sagte Noah noch hinterher. Valentin lächelte verlegen, nahm meine Hand und sagte:,, Ja, ist ja gut! Seit Sonntag". Noah grinste als Ruth sagte:,, Also doch! In der Eishalle habe ich das schon gemerkt!". ,,Ja, Mama. Du wusstest natürlich gleich bescheid", murmelte Valentin. ,,Ich habe die beiden voll erwischt, Mama! Die Gesichter von denen waren filmreif", sagte Noah und deutete auf uns. Ruth lachte und sagte:,, Das kann ich mir vorstellen". Ich schluckte und sagte:,, Ich soll von meinen Eltern aus fragen, ob Sie nicht Samstagabend zum Abendessen kommen wollen?". Ruth lächelte sanft und antwortete:,, Sehr gerne. Ich werde das nachher mal mit Dave besprechen und...du kannst ruhig du zu uns sagen". Ich nickte und antwortete mit einem Lächeln:,, Ok. Vielleicht könnt ihr das ja mit Mama besprechen, sie holt mich nachher ab". ,,Wie nachher? Wann denn?", fragte Valentin. Noah lachte und sagte:,, Süß, Bruderherz. Sie wird wohl kaum in fünf Minuten schon wieder abhauen". ,,Halt die Klappe, Noah", brummte Valentin. Ich schmunzelte, strich über seine Hand und sagte:,, Sie kommt erst heute Abend irgendwann". Erleichterung breitete sich auf Valentins Gesicht aus ,,Süß", sagte Ruth schmunzelnd. ,,Sollen wir nach oben gehen?", fragte er. Ich nickte und wir standen vom Tisch auf.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Mar 13, 2018 ⏰

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