Hier ist auch schon das letzte Kapitel und ich bedanke mich bei allen, die die Story bis jetzt verfolgt haben.
Natürlich ist sie noch nicht zuende ;)
In der Fortsetzung "Der Spaß geht weiter!" wird die Handlung von "Marvels The Avengers" aufgegriffen.
Viel Spaß ^^
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„Sarah? Weißt du wo meine Schlüssel sind?“
Meine Mutter huschte seit zehn Minuten durch das Haus und suchte vergebens ihre Autoschlüssel, was nicht das erste mal war.
„Ähm, jap. Schau mal auf den Tisch im Flur.“
Das war wirklich fies, schließlich hatte ich ihn die ganze Zeit im Blick. Unschuldig löffelte ich im stehen meine Cornflakes aus.
„Gut, ich geh dann. Sei so lieb und mach ein wenig sauber. Bis heute Abend.“
Bevor ich etwas erwidern konnte, war sie schon durch die Tür verschwunden. Seufzend setzte ich mich auf die Küchenzeile und wackelte ein wenig mit den Beinen herum.
Seit der ganzen Sache mit SHIELD war mittlerweile über ein Jahr vergangen. Ein sehr ruhiges Jahr, um genau zu sein. Wie versprochen hatte ich niemanden etwas erzählt. Meine Mutter dachte, ich hätte einen kleinen Unfall gehabt, was eigentlich auch stimmte. Nur verschwieg man ihr das ganze wichtige Zeug. Eine ganze Weile durfte ich nach meiner Rückkehr zu Hause bleiben, aber als die Rippenbrüche soweit verheilt und die Schulter nicht mehr zu sehr schmerzte, konnte ich wieder in die Schule gehen. Was wirklich am Anfang eine Tortur wahr. Jeder wollte wissen was im All passiert war, warum ich so lange weg und vor allem, warum ich keine Autogramme von Mason mitgebracht hatte. Schnell hatte sich der ganze Trubel aber wieder gelegt. Der nächste wichtige Punkt damals, bestand darin, Julia alles zu erklären, auch wenn SHIELD das nicht wollte. Aber Regeln waren schließlich da, um gebrochen zu werden. Außerdem brauchte ich jemanden, mit dem ich über alles reden und dem ich meine Sorgen unterbreiten konnte. Sie war es auch, die mich überredete meine „Gabe“ nicht einfach so zu vernachlässigen. Gut, während meine Schulter noch unter der Schussverletzung litt, was drei Monate beinhaltete, konnte ich mich eh nicht verwandeln. Erst danach machte ich mich meistens am Wochenende auf den Weg in die Weitflächigen Wälder rund um New York, um zu „trainieren“. Wobei das „Training“ eigentlich nur daraus bestand, mal ein wenig und für ein paar Stunden durch die Gegend zu rennen. Je länger es dauerte, desto besser nahm ich meine Umgebung war. Gerüche. Der feuchte Waldboden, modriges Wasser, Tiere. Oder Geräusche. Fallendes Laub, Kaninchen die sich im Unterholz versteckten, selbst aus Meilen weiter Entfernung. Mir fiel auf das ich auf diese Weise mehr lernte, als in den Tagen bei der Geheimen Organisation. Von denen ich, um es zu erwähnen, seitdem nichts mehr gehört, oder gesehen hatte. Die machten ihren Job also verdammt gut. Eine ganze Weile war das verschwinden von Mason eine
gern gesehene Geschichte in den Nachrichten, nur löste sich das nach und nach in wohl gefallen auf. Sofia Coleman, seine ehemalige Assistentin, führte das Unternehmen besser, als er es je gekonnt hätte. Vielleicht weil sie einfach menschlicher war. Aber natürlich gab es bereits nach einiger Zeit wieder eine Nachricht im fernsehen, die die Welt... in Aufruhr versetzte. Anders konnte man es nicht nennen.
Ich hatte keine Lust mehr in der Küche herum zu gammeln und wechselte meinen Platz einfach ins Wohnzimmer. Unmotiviert ließ ich mich auf die Couch fallen und schaute automatisch auf den Kalender an der Wand. Es waren Ferien. Zum Glück, denn auf Schule hatte ich wirklich keine Lust. Mein nächster Blick fiel auf die kleine, total vertrocknete Zimmerpflanze in einer Ecke des Zimmers. Keine Ahnung was meine Mutter sich dabei gedacht hatte, aber sie hatte mir das Teil zum Geburtstag Geschenkt. Seit Dezember stand das tote Pflänzchen schon hier. Jetzt war es Anfang August, also knapp neun Monate.
>>Langsam sollte ich sie vielleicht mal wegschmeißen... ach, später....<<
Gelangweilt schaltete ich den Fernseher an und konnte mir eigentlich schon denken was lief, schließlich war seit fast drei Monaten nichts anderes mehr in den Nachrichten. Und wie befürchtet hatte ich recht.
Tony Starks Entführung.
Langsam konnte ich es nicht mehr hören. Das ganze war zwar wirklich schlimm, vor allem weil keiner wusste ob er noch lebte, aber musste das denn immer erwähnt werden? Und eigentlich hatte der Typ ja selbst schuld. So als Milliardär durch die Afghanische Wüste zu düsen, nachdem er ein paar blöde Waffen vorgeführt hatte. Aber das war wahrscheinlich irgendeine Logik, die keiner außer er selbst verstand. Ich klickte weiter durch die Kanäle, aber überall das gleiche Bild. Entweder sein glatzköpfiger Ziehvater Obadiah Stane, der sich ja so große Sorgen machte, oder verschiedene Orte an denen er sein könnte, oder die schon abgesucht wurden. Im Moment wurde aber nur die Wiederholung einer Pressekonferenz gezeigt, in der irgendein Colonel Rhodes den derzeitigen Stand der Suche verlauten ließ. Plötzlich klingelte es an der Tür, was mich genervt aufstöhnen ließ. Hatte man den niemals seine Ruhe? Langsam rappelte ich mich auf, stellte den Fernseher auf Stumm und schlurfte zur Tür.
>>Es ist erst acht Uhr morgens. Welcher unterbelichtete Idiot will jetzt was.<<
Eigentlich hatte ich vor, demjenigen eine gewaltige Standpauke zu halten. Diese blieb mir aber im Hals stecken, als ich sah wer dann da vor der Tür stand.
„Miss Mitchel, es tut mir wirklich leid Sie so früh stören zu müssen, aber es ist wichtig.“
Stirn runzelnd musterte ich mein Gegenüber, schaute zum Fernseher und wieder zurück.
„Ähm... Hi.“
Mir gegenüber stand genau dieser Colonel Rhodes, den man auch gerade im Fernsehen bestaunen konnte. Natürlich in Uniform.
>>Okay?<<
Irgendwie war ich etwas sprachlos.
„Mein Name ist Col. James Rhodes. Ich bin hier, weil man uns gesagt hat, das Sie uns eventuell bei der Suche nach Tony Stark helfen könnten.“
Ohne zu zögern, schmiss ich ihm die Tür vor der Nase zu.
Eigentlich hatte ich gehofft, das das als „Nein“ angekommen wäre, aber anscheinend wohl doch nicht. Wieder klingelte es und mit Schwung öffnete ich die Tür.
„Nein!“
Ich hoffte das er es dieses mal wenigstens verstanden hätte. Bevor ich die Tür aber ein weiteres mal zuschlagen konnte, hatte er sich schon mit der Hand dagegen gestemmt.
„Es ist wirklich wichtig.“ meinte er eindringlich.
Ich atmete tief durch.
„Woher wollen Sie wissen das ich ihnen helfen könnte?“
Das interessierte mich brennend.
„Nun... wir haben da einen Tipp bekommen.“
Keine Ahnung warum, aber mir war sofort klar, das dieser „Tipp“ nur von einem kommen konnte.
>>Dieser verfluchte Fury!<<
Schließlich war Stark ein Waffenexperte und sicher hatte SHIELD bestimmt noch etwas mit ihm vor. Das war klar wie Kloßbrühe.
„Dann wissen Sie also Bescheid?“ fragte ich skeptisch.
Rhodes räusperte sich kurz.
„Ja. Und genau deswegen denken wir, das Sie die einzige sind die ihn noch finden kann. Wir haben bereits alles versucht. Sie sind unsere letzte Hoffnung.“
Ich verschränkte die Arme und versuchte seinen hoffnungsvollen Blick zu ignorieren. Ich durfte auf keinen Fall einfach so nachgeben.
„Das ganze ich wirklich echt schlimm, aber ich hoffe Sie wissen was Sie da verlangen. Afghanistan ist schon seit einer ganzen Weile nicht unbedingt gefahrlos. Terroristen, Mienen, Bomben. Ich hab vor einem Jahr eine ganze Menge mitgemacht um genau dort nicht zu landen. Es tut mir echt leid, aber ich kann ihnen da nicht helfen.“
Und das meinte ich wirklich ernst. Wäre es ein anderes, ungefährlicheres Land gewesen, dann hätte ich nicht gezögert. Aber das ganze war etwas zu heftig, schließlich sah man jeden Tag in den Nachrichten was dort abging.
Er schien es zu verstehen. Doch anstatt einfach zu gehen, blieb er stehen.
>>Man sind diese Air Force Typen hartnäckig!<<
„Ich weiß das das viel verlangt ist, aber ich bitte Sie darum. Tony ist ein guter Freund.“
>>Oh nein! Nicht die “Er ist mein bester Freund“ Masche!<<
Das war das schlimmste das er sagen konnte, denn jetzt fing ich wirklich doch noch an nachzudenken.
>>Na ja, ich könnte es ja wenigstens versuchen... Nein, nein, nein! Kommt nicht in Frage!... Aber wenn ich jetzt die Tür zumache, hab ich totale Schuldgefühle... Boah! Wieso kann mein Leben nicht einfach mal normal verlaufen?<<
Unbewusst tippte ich mit dem Fuß auf dem Boden herum. Toll. Wirklich toll. Erst hatte ich mein Leben riskiert um da nicht hin zu kommen und jetzt fing ich an zu überlegen es doch zumachen, nur um so einen blöden Milliardär zu suchen.
„Also?“
>>Nicht hetzen!<<
Wahrscheinlich aus Reflex, oder auch nur aus totaler Dummheit, antwortete ich ihm.
„Ist ja gut, ich mach es.“
Als ich nach einigen Sekunden meine eigenen Worte realisierte, hätte ich am liebsten den Kopf gegen die Tür gerammt.
>>Verdammter Mist!<<
Rhodes atmete erleichtert aus.
„Gut, dann sollten wie uns sofort auf den Weg machen.“
Jetzt erst bemerkte ich den Wagen der an der Straße stand. Er nickte dem davor stehenden Soldaten zu und wandte sich dann wieder zu mir.
„Sie sollten vielleicht ein paar Sachen zusammen packen.“
Total verwirrt glotzte ich den Typen vor mir an. Ich hatte immer noch nicht ganz realisiert das ich gerade wirklich zu gesagt hatte.
„Ähm... Moment mal, aber...“
Doch ich kam gar nicht dazu zu widersprechen. Er marschierte schon munter zum Wagen. Etwas geschockt über den verlauf den Gesprächs, schloss ich dir Tür, lehnte mit mit dem Rücken an diese und sank auf den Boden.
>>Ich. Bin. So. BESCHEUERT!!!<<
Wütend auf mich selbst schlug ich auf dem Boden herum. Als ich mich dann ein wenig abreagiert hatte und meine Hand wehtat, machte ich mich auf den Weg nach oben. Ich hatte mir den Mist eingebrockt, also musste ich das jetzt auch hinter mich bringen. Obwohl ich wirklich überhaupt nicht begeistert davon war.
Einen Rucksack hatte ich schnell mit den nötigsten Sachen gefüllt. Ich hatte nicht vor Tage oder Wochen dort zu verbringen. Drei Tage waren das Limit. Und die waren schon zu viel. Den Anzug steckte ich natürlich auch ein. Keine Ahnung wie SHILED das gemacht hatte, aber das Loch, das durch die Kugel entstanden war, war wieder vollkommen gestopft und er funktionierte einwandfrei.
Wieder in der Küche hinterließ ich meiner Mutter einen Zettel und schrieb, das ich für einige Tage bei Julia übernachten würde. Nachdem ich diese telefonisch eingeweiht hatte, konnte es losgehen.
„Wie haben Sie sich das ganze eigentlich gedacht? Schließlich reden wir über ein Gebiet von etwas mehr als 650.000 Km².“
Etwas umständlich hatte ich im Wagen Platz genommen, der darauf auch sofort losfuhr. Den Rucksack drückte ich fest an meine Brust. Irgendwas brauchte ich jetzt um es zu malträtieren.
„Es wurde bereits ein Plan ausgearbeitet, der die Wahrscheinlichsten Orte eingrenzt, Sie aber bei der Suche nicht in Gefahr bringt.“
Rhodes hatte auf dem Beifahrer Sitz platz genommen und sich zu mir umgedreht. Er reichte mir eine Karte des Landes auf der einige Linien eingezeichnet und dort wiederum Kreuze prangten. Leider hatte sich keiner die Zeit genommen eine Legende dazu zu erstellen. Also musst ich wohl oder übel nachfragen.
„Und was ist das ganze?“
Er zückte einen Stift und Schrieb Nummern an die Kreuze. Was nicht besonders viel beantwortete.
„Das sind die Militärbasen, die sich auf der ab zulaufenden Route befinden. Angefangen in Kabul, weiter zur Bagram Air Base, Mazari Sharif, Kandahar und wieder zurück nach Kabul. Die Route führt abseits von Straßen, durch unbesiedeltes Gebiet. Es wird Sie also niemand bemerken.“
>>Hoffentlich.<<
„Ähm... das ist also sozusagen wie bei einem... Marathon? Ich muss nur die Stationen ablaufen, dort ein paar Stunden Pause machen und weiterlaufen? Bis ich irgendwas finde, richtig?“
Und ich dachte schon das die sich einen komplizierteren Plan ausgedacht hätten.
„Genau. Die Stützpunkte sind informiert und werden Sie erwarten.“
Ich runzelte die Stirn und der Colonel schien meinen skeptischen Blick deuten zu können.
„Ihre Mitarbeit findet unter größter Geheimhaltung statt. Das war auch die einzige Bedingung, um überhaupt an diesen Tipp zu kommen. Egal wie die Suche ausgeht. Sie werden mit keinem Wort erwähnt.“
Jetzt fiel mir wirklich ein Stein vom Herzen. Wenigstens hatte Fury sich da ein wenig an die Regeln
gehalten. Ich atmete erleichtert aus, trotzdem wurde ich das mulmige Gefühl nicht los. Aber das musste wahrscheinlich sein. Die Rede war hier schließlich von Afghanistan.
Mein erster Eindruck von Kabul war:
Heiß.
Gut, das war im Sommer auch nicht anders zu erwarten, aber das es gleich so warm war, war etwas überraschend. Der Jetlag mit der dazu passenden Müdigkeit, machte das ganze auch nicht viel besser. Die zwölf Stunden Flug in dem Frachtflugzeug waren die härte und ich hätte es am liebsten nie wieder wiederholt. Aber irgendwie musste ich später ja auch wieder nachhause kommen.
Während des Fluges wurde noch einmal ganz genau erklärt, wie das ganze von statten gehen sollte. Das ich jetzt nicht mal fünf Minuten hatte, um mich kurz auszuruhen, war da mein größtes Problem.
Wenigstens durfte ich meinen Anzug überziehen, an den ich mich bei der Hitze aber erst mal wieder neu gewöhnen musste. Da ich das erste mal auf einem Militärstützpunkt war, ich natürlich aber keine Zeit hatte, musste ich mir mal von weitem alles anschauen.
„Also. Bagram weiß Bescheid das du unterwegs bist. Du macht dort ein paar Stunden Pause und läuft weiter nach Mazari Sharif.“
Rhodes hatte unbewusst angefangen mich zu duzen, was wohl sicher daran lag, das er auch ziemlich nervös war. Schließlich ging es hier um einen gutem Freund von ihm.
Ich nickte entschlossen, atmete einmal tief ein und verwandelte mich. Die überraschten Gesichter der anwesenden Soldaten ignorierte ich einfach mal.
Das Fell machte die Hitze nicht gerade erträglicher, aber es war auszuhalten. Nur hoffte ich das es beim laufen genauso sein würde.
Als nächstes kam der für mich wohl ungemütlichste Teil dran. Um genau zu wissen wo ich mich befand, wurde mir ein Peilsender verpasst. Aber es wäre natürlich zu einfach gewesen ihn mir einfach irgendwie an einer Schnur an den Hals zu Baumeln. Also nutzten die einfach ein Halsband. Und für diese Aktion hätte ich gern irgendjemanden aus trotz gebissen. Es reichte ja nicht das ich als riesiger Köter herum lief, nein, ich sollte mich natürlich auch noch wie einer fühlen.
„Damit wäre alles vorbereitet. Wir werden dich die ganze Zeit im Auge behalten. Und solltest du ihn finden... dann weißt du ja wie du uns benachrichtigen kannst.“
>>Ha, ha... Aber ob das klappt ist die zweite Frage.<<
Rhodes klopfte mir noch einmal aufmunternd auf den Hals, während ich meine enorme Nervosität hinunter schluckte und tief durchatmete.
„Dann werde ich mich mal auf den Weg machen.“
Mit diesem Satz preschte ich los.
Nach einigen Meilen knackte es auf einmal in meinem Ohr und ich wäre beinah vor Schreck über meine eigenen Beine gestolpert, als eine Stimme erklang. Ich hatte ganz vergessen, das die mir
einen super dezenten Kopfhörer verpasst hatten. Das ganze war zwar etwas einseitig, aber das war kein Problem. Genauso wenig wie die Streckenführung, die ich mir natürlich nicht gemerkt hatte. Wenn ich von der geplanten Route abkam, wurde ich einfach wieder drauf gelotst.
Bereits nach einer halben Stunde hatte ich die Basis in Bagram erreicht. Bisher ohne eine Spur. Aber das wäre auch zu schön gewesen gleich etwas zu finden. Wenigstens konnte ich mich in dieser kurzen Zeit an das Laufen auf dem neuen Untergrund gewöhnen und schaffte es gleichzeitig, mich auf die Umgebung zu konzentrieren. Meine Aufgabe war es, grob gesagt, nur Ausschau zu halten. Und das tat ich. Eigentlich war das ganze genau wie in den Wäldern. Nur etwas drastischer.
Vier Stunden später machte ich mich auf den Weg nach Mazari Sharif. Aber auch in diesen drei Stunden, war nichts zu sehen. Nach einer, etwas, erholsamen Nacht in dem Stützpunkt, ging es weiter nach Kahadamar, der längsten Etappe. Um nicht unter diesen „Hin und Her Verwandlungsnebenwirkungen“ zu leiden, verwandelte ich mich nur zurück wenn es wirklich nötig war.
Nach ein paar Stunden Schlaf in Kahadamar, ging es zurück nach Kabul, wo ich keinen Erfolg vor zuweisen hatte. Es gab einfach keine Spur. Ich wollte aber noch nicht aufgeben und fing von vorn an.
Nach einer Woche erfolgloser Suche und auch wenigen Zwischenfällen, die eigentlich nur aus nervigen Sandstürmen bestanden, machte ich mich auf den Weg zurück zur Hauptstadt. Da ich wieder in Kahadamar startete, musste ich durch eine Felsenwüste, die nicht gerade einladend wirkte.
An manchen Stellen lagen sogar Skelette von Ziegen und Rindern.
>>Das ist sicher nicht sehr Touristen fördernd.<<
Jetzt am Mittag war es unerträglich heiß und auch wenn ich normaler weise diese Zeit immer mied, war dieses mal in meinem, nicht vorhandenen, Zeitplan wohl etwas durcheinander gekommen. Mit langsamen Schritten tapste ich vorwärts, hechelte ein wenig und achtete dabei immer noch auf meine Umgebung.
>>Multitasking...<<
Plötzlich hörte ich in einigen Meilen Entfernung eine Explosion und lief auch gleich darauf zu. Mir war bis jetzt nichts passiert und ich war einfach zu optimistisch als das ich denken könnte, das in den letzten Stunden hier, überhaupt noch was passieren konnte.
Ich brauchte nicht einmal zehn Meter laufen, da stand ich schon auf einem Felsvorsprung und sah den Urheber des Krachs.
Tatsächlich stieg gerade in dem Augenblick in geschätzten zwei Meilen Entfernung ein Feuerball in die Höhe, ausgehend von einem Felsgruppenplateau, das nach diesem Ereignis jetzt echt verdächtig aussah. Ehe ich weiter staunen konnte, flog plötzlich etwas genau von dort weg. Ohne groß darüber nachzudenken, folgte ich diesem „Etwas“. Irgendwas war faul an der ganzen Sache. Prompt meldete sich Rhodes am anderen Ende des Funkgerätes.
„Sarah, du kommst von der Route ab.“
>>Ja, ja ich weiß.<<
„Es wäre sicherer wenn du wieder umkehrst."
>>Es wäre sogar noch sichere gewesen, überhaupt nicht hier her zu kommen.<<
Die weiteren Überredungsversuche ignorierte ich einfach.
Dieses fliegende Teil Schrägstrich Leuchtding war nicht mal drei Meilen in der Luft geblieben und
anscheinend unsanft gelandet. Doch anstatt das ganze einfach zu ignorieren, musste ich nachsehen.
>>Ich muss eindeutig an meiner Neugierde Arbeiten. Die hat mich schon in viele Problematische Situationen geführt.<<
Schnell stellte ich aber fest, das dieses Ding weder bedrohlich noch gefährlich war. Ich war nicht einmal ganz über eine Sanddüne, da hörte ich schon eindeutiges Fluchen. Und sah auch schnell den Verursacher.
Irgendjemand versuchte strampelnd aus einem Haufen von... Schrott(?) herauszukommen. Und einem Erdloch.
>>Einfach nicht weiter drauf eingehen.<<
Auch wenn er sich deutlich verändert hatte, die Haare länger und sein Gesicht verdreckt war, erkannte man ihn sofort.
Tony Stark.
Ich Glückspilz hatte ihn also doch noch gefunden. Zwar nicht so, wie es eigentlich geplant war, aber das war jetzt egal. Während er sich vergeblich abmühte die Metallteile und diverse Kabel von sich zu lösen, kam ich langsam näher.
„Mister Stark? Schön das Sie endlich mal aufgetaucht sind.“
Sein Kopf fuhr erschrocken hoch als ich ihn ansprach. Eigentlich hatte ich damit gerechnet das er eventuell hysterisch anfangen würde zu schreien, zumindest hätte ich das wahrscheinlich so gemacht. Er tat es aber nicht, musterte mich aber mit einem äußerst verwirrten Gesichtsausdruck und schloss dann die Augen.
„Ich hab mir den Kopf an gehauen.“ stellte er nach einigen Sekunden sachlich fest.
„Ja bestimmt. Aber keine Sorge, sollten Sie pinke Einhörner sehen, kann ich ihnen versichern das diese nicht echt sind.“
>>Aber immer wachsam bleiben, man weiß ja nie.<<
Langsam öffnete er seine Lider wieder, blinzelte kurz wegen der Sonne ein paar mal und seufzt dann.
„Der große böse Wolf also. Der mich jetzt fressen will.“
Wieder stellte er fest.
„Nein. Eher das brave Hündchen das Sie suchen sollte. Sozusagen die letzte Hoffnung ihres Kumpels Colonel Rhodes.“
Stark schaute überrascht.
„Rhodey? Warum schickt er anstatt der Kavallerie, die Hundestaffel?“
Na wenigstens hatte er seinen Humor nicht verloren. Eine Weile musterte er mich von oben bis unten, bis er einen erneuten Versuch wagte, aus seiner einengenden Lage zu entfliehen. Das sah wirklich lustig aus und anstatt ihm zu helfen, setzte ich mich gemütlich in den Sand und schaute ihm eine Weile zu. Sozusagen als kleine Strafe für seinen zuletzt geschmissenen Satz.
Als er es dann doch fast geschafft hatte, erbarmte ich mich und zog in an der Jacke die er trug, ganz aus dem Loch.
„Das hat doch gut funktioniert.“
Stark richtete sich stolz auf und schaute auf die Überreste von... Ja, von was eigentlich?
Ich folgte seinem Blick und versuchte irgendwas zu erkennen.
„Werden Sie zum Schrotthändler oder was soll das?“
Er kickte ein Metallteil zur Seite.
„Das war ein Anzug.“
Jetzt wo er es erwähnte, erkannte ich es an der Maske und dem massiven Brustpanzer.
„Wow. Nicht schlecht.“
Ich nickte anerkennend und wandte mich dem Milliardär zu. Er schien erschöpft und war anscheinend auch verletzt. Der metallische Geruch von Blut stieg mir in die Nase, aber ich versuchte ihn zu ignorieren.
„Wir sollten uns auf den Weg machen. Sie brauchen einen Arzt.“
Stark nickte, zog seine Jacke aus und band sie sich provisorisch um den Kopf. Das konnte ich ihm nicht verdenken. Die Temperatur war noch gestiegen und das war in seinem Zustand sicher noch unerträglicher als für mich. Außerdem hatte ich keine Ahnung wann er das letzte mal was getrunken hatte.
„Gute Idee. Aber du siehst mir nicht danach aus, als hättest du ein Handy dabei.“
Da konnte ich ihm nur zustimmen. Aber ich trug dieses, bescheuerte, Halsband ja nicht umsonst.
„Nein das nicht, aber es gibt eine andere Lösung.“
>>Oh Gott ich will nicht. Das ist peinlich.<<
Ich räusperte mich, was in diesem Körper nicht so einfach war, warf den Kopf in den Nacken und heulte los.
Stark riss erschrocken die Augen auf und hielt sich dann demonstrierend die Ohren zu.
„Eine Vorwarnung wäre echt nett gewesen. Ich glaub mein Trommelfell ist hin.“
>>Diese reichen haben immer was zu meckern.<<
Als ich fertig war, knackte es auch sofort im Ohr.
„Wir sind unterwegs!“
Ich atmete erleichtert aus.
„So, jetzt brauchen wir nur noch zu warten.“
Anstatt irgendwas zu antworten, fing er an, an dem Halsband herum zu fummeln.
„Ein Frequenzscanner. Nicht schlecht. Aber ich denke das es nächstes mal ruhig etwas leiser sein könnte.“
>>Gleich beiße ich zu...<<
Plötzlich marschierte er los und ich schaute ihm verwirrt hinter her. Nach einigen Augenblicken folgte ich ihm.
„Würden Sie mir verraten wo Sie hin wollen?“
„Zur nächsten Militärbasis. Sag mal, wie heißt du eigentlich?“
Trotz Überraschung die von der Frage herrührte antwortete ich brav.
„Sarah Mitchel. Militärbasis? Die kommen doch hier her.“
„Ich warte nicht gern. Die Sarah Mitchel, die dank Mason ins All fliegen durfte?“
„Jap, genau die. Es wäre aber besser zu warten. Schließlich sind sie verletzt.“
„Das sind nur ein paar Schrammen. Dann bist du also durch diesen kleinen Zwischenfall letztes Jahr... so“
Er wedelte mit den Armen herum und deutete auf mich.
„Genau.“
Stark nickte verstehend und schlurfte dann weiter. Jetzt erst fiel mir der Leuchtende Kreis auf seiner Brust auf.
„Ist das ein neuer Modetrend?“
Er bemerkte meinen Blick und rang sich ein lächeln ab.
„Nein, nicht wirklich.“
Eine ganze Weile liefen wir durch die Gegen. Rhodes hatte sich nicht mehr gemeldet und ich hoffte inständig das er bald mal auftauchen würde. Stark wurde mit der Zeit immer langsamer und stützte sich mittlerweile sogar schon an mir ab.
Plötzlich hörte ich etwas und blieb stehen.
„Was ist los?“
Doch ich brauchte ihm nicht mehr zu antworten. Uns überflogen zwei Militärhelikopter, was Stark gleich dazu brachte jubelnd aufzuschreien. Als die Maschinen landeten und Rhodes, plus vier bewaffneter Soldaten ankam, ließ er sich erleichtert auf die Knie sinken.
Während die Soldaten die Umgebung sicherten, wandte sich Rhodes gleich an den Milliardär.
„Wie wars bei den Party People?“
>>Na was für eine Begrüßung.<<
Stark schien den Witz aber zu verstehen und lachte auf. Der Colonel hockte sich hin und legte ihm eine Hand auf die Schulter.
„Das nächste mal fährst du bei mir mit.“
Das klang eindeutig wie ein Befehl.
Rhodes drückte Stark an sich.
>>Eine echte Männerfreundschaft.<<
Jetzt kamen auch die ersten Sanitäter dazu und ich entfernte mich von der Gruppe. Mein Job war erledigt.
Ich verwandelte mich zurück, befreite mich von dem Halsband und dem Kopfhörer und machte mich auf den Weg zu einem der Hubschrauber.
Auf halber strecke wurde ich aber von Rhodes aufgehalten der mir die Hand entgegenstreckte.
„Vielen Dank. Ohne dich hätten wir es nicht geschafft.“
Ich fing an zu grinsen und deutete auf Stark der gestützt zum anderen Helikopter gebracht wurde.
„Kein Problem. Passen Sie in Zukunft nur besser auf ihn auf.“
Mit einem klopfer auf die Schulter, verabschiedete ich mich von ihm und stieg ein.
Ich wollte jetzt nur noch in mein Bett.
Zwei Monate später saß ich gerade beim Frühstück und bekam nur nebenbei die Pressekonferenz von Stark mit, in der er die Vorfälle am vorherigen Abend in seiner Firma erklären sollte. Viele dachten, er selbst hätte in irgendeiner Rüstung gekämpft, was ich mir um ehrlich zu sein, sehr gut vorstellen konnte.
Nur neben bei bekam ich ein Gespräch zwischen ihm und einer Journalistin mit, schaute dann aber neugierig auf als er plötzlich ruhig war und zu überlegen schien. Bis er plötzlich den entscheidenden Satz in die Stille warf.
~Ich bin Iron Man.~
Sofort ging ein Blitzlichtgewitter und immenser Krach los, was mich dazu brachte den Fernseher auszuschalten.
Ich seufzte und rührte in meiner Cornflakes Schüssel herum.
„Das wird in Zukunft sicher noch lustig werden.“
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Der Spaß beginnt!
FanfictionSarah Mitchel, eigentlich ein ganz normales Mädchen, gerät durch einen Unfall in das Visier von S.H.I.E.L.D.. Doch die Hilfe dieser Organisation bringt das Mädchen nicht nur in Schwierigkeiten, sondern auch noch in Lebensgefahr. (The Avengers FF)