Nachdem ich Anderson für diesen Spruch einen grimmigen Blick zugeworfen hatte, stellte ich mich
auf alle Viere und versuchte mich erst mal an diesen Körper zu gewöhnen. Am Vortag war alles zu schnell von statten gegangen, da blieb nicht viel Zeit für „Langsamens Herantasten“. Also musste das jetzt sein. Ich streckte meine Hinterläufe ausgiebig, tippte ein wenig mit den Pfoten auf dem Boden herum und begutachtete dann meine langgezogene Schnauze.
>>Uhhhh ist das Interessant.<<
Leider wurde ich verfrüht aus meinen „Körperfindungsversuchen“ gerissen.
„Das ist wirklich interessant.“
Anderson schien sichtlich begeistert zu sein. Er lief einige Male um mich herum und musterte alles ganz genau.
„Größer als ich gedacht hatte. Kräftiger Körperbau. Dickes Fell. Ja, ich denke damit kann man arbeiten.“
Ich ließ ihn nicht aus den Augen und kommentierte seine Worte mit einem Schnaufen.
>>Er denkt. Na ob das gut geht.<<
„Dann verwandeln Sie sich mal wieder zurück.“
Er erntete einen Überraschten Blick meinerseits.
„Erst verwandeln, dann wieder nicht. So ein Idiot!“
Eigentlich hatte ich damit gerechnet dieses Satz gedacht zu haben, dem war anscheinend aber wohl nicht so.
Anderson und Smith warfen sich einen mehr als überraschten Blick zu, ersterer fasste sich aber schnell wieder.
„Dieser Idiot will Ihnen nur helfen.“
Mir fiel fast die Kinnlade herunter.
„Ähh...“
Anderson faltete seine Hände auf dem Rücken und ging auf und ab.
„Damit wäre die Kommunikation schon einmal gesichert. Das Maul bewegt sich nicht, aber trotzdem versteht man jedes Wort als würden sie es aussprechen. Was meinen Sie Smith?“
Dieser schien noch etwas verwirrt als er antwortete.
„Vielleicht Telepathie? Gedankenübertragung? Aber das kann es nicht sein. Sonst würden wir ja wirklich alles hören. Wie machen Sie das?“
Er wandte sich mir zu.
„Ohhh... na ja... es ist wie Reden. Nur anders... keine Ahnung.“
Während ich das so „sagte“ merkte ich das ich leicht winselte. Ich musste dieses ganze Wolf-sein schnell unter Kontrolle bekommen.
„Da das nun geklärt ist, hätte ich gern das Sie sich wieder zurück verwandeln.
>>Wie schnell der das Thema wechseln kann.<<
Mir fiel aber schnell ein Punkt ein, weshalb ich mich nicht in Gegenwart von denen zurück verwandeln wollte.
„Ähm, da gibt es aber ein erheblichen Problem... also.... na ja...“
Anderson seufzte genervt.
„Ich habe nicht umsonst auf den Anzug bestanden. Vertrauen sie mir.“
>>Da vertrau ich lieber einer kaputten Hängebrücke.<<
Aber ich tat es dann doch. Und auch nur mit der Begründung das der Anzug wenigstens zu irgendwas gut sein musste.
Ich schloss wie beim letzten mal die Augen und konzentrierte mich aufs Menschsein. Es gab einen kleinen Ruck und, Schwuppdiwupp, war ich auch schon wieder ein Zweibeiner.
Tatsächlich hatte der Anzug seine Aufgabe erfüllt.
>>Puhhh... damit wäre eine Sorge weniger.<<
Das ich jetzt nicht mehr Angst haben musste nach einer Verwandlung, unbekleidet in der Gegend herum zu stehen, beruhigte mich ungemein. Jetzt konnte das Training meinetwegen losgehen.
„Dann verwandeln Sie sich bitte wieder.“
Anderson erntete einen genervten Blick von mir. Konnte der sich mal entscheiden?
Ich tat wie befohlen und brauchte mich dieses mal auch nicht lange anzustrengen. Anscheinend wurde das mit jedem mal leichter. Aber um sich an den neuen, so fremden, Körper zu gewöhnen, würde es sicher noch eine Weile brauchen.
Smith hatte die ganze Zeit nichts gesagt. Er schaute abwechselnd von den Daten auf dem Bildschirm und zu mir. Aber im Gegensatz zu ihm konnte ich nicht so ruhig bleiben.
>>Mal sehen was ich jetzt so tolles beigebracht bekommen soll.<<
„Wiederholen sie das noch ein paar mal. Smith sie beaufsichtigen das ganze. Ich bin gleich wieder da.“
Und schon war Anderson verschwunden.
„So wichtig wie der Typ auch ist, aber ich kann mich mit dem nicht anfreunden. Der ist voll unsympathisch.“
Der alte Herr schaute etwas verlegen drein.
„Ja, er ist... etwas eigen. Aber wahrscheinlich sind alle Menschen in hohen Positionen so. Sie sollten mal Direktor Fury kennenlernen.“
Den Namen hatte er am Vortag schon einmal erwähnt. Dieser Fury war anscheinend wirklich der Big Boss. Das machte mich neugierig.
„Er scheint wohl nicht sehr beliebt zu sein.“
Ich versuchte mich Sitz-mäßig hinzusetzen, was sogar sehr gut klappte.
„Das lässt sich schwer definieren. Sie müssten sich schon ein eigenen Bild machen.“
„Will ich das denn?“
„Er hat im Moment in Europa zu tun, deshalb sollten sie noch eine ganze Weile mit seiner Bekanntschaft verschont bleiben.“
Ich seufzte erleichtert. Zwei komische Typen auf einmal konnte ich wirklich nicht gebrauchen.
„So, dann sollten wir mal anfangen.“
Das hieß dann wohl, das ich mit dem herum switchen anfangen sollte.
Mensch.
Wolf.
Mensch.
Wolf.
So ging es eine ganze Weile. Und langsam machte es mir auch richtig Spaß. Nach zehn Verwandlungen, in denen ich am Ende wieder als Tier da stand, betrat Anderson wieder die Halle.
Er wandte sich an Smith und ging mit ihm ein paar Meter weiter weg. Das würde anscheinend ein Gespräch werden das ich nicht mitbekommen sollte. Doch das war irgendwie sinnlos. Ich bemerkte schnell das sich anscheinend meine Sinne dem neuen Körper angepasst hatten. Jedes Wort war gut zu verstehen.
„Gibt es Probleme Sir?“ Smith schien nicht sonderlich besorgt, seine Frage war wohl nur Höflichkeitshalber gestellt wurden.
„Nicht wirklich. Direktor Fury bleibt länger als gedacht in Übersee. Er hat mich darüber in Kenntnis gesetzt einen seiner Agenten hier her zu schicken. Wohl um sicher zu sein das ich meinen Job zufriedenstellend erledige.“ flüsterte der Stellvertreter.
Smith schaute überrascht.
„Er will jemanden schicken? Etwa Coulson?“
„Nein, seinen Späher.“
„Barton.“
„Ja. Ausgerechnet den Falken.“ Anderson schaute bei dem Satz abschätzend.
>>Falke? Na das klingt ja äußerst gefährlich.<<
Die beiden waren wohl mit dem Gespräch fertig. Ich versuchte mir währenddessen nicht anmerken zu lassen, das ich das kleine Gespräch mitbekommen hatte.
„Jetzt wieder zu ihnen. Wir sollten mit etwas leichtem anfangen. Warum laufen Sie nicht einmal eine Runde. Zum warmmachen.“
>>Ist ja wie in der Schule.<<
Doch das laufen war etwas schwierig. Das mit der Feinmotorik musste ich noch hinbekommen. Am Vortag hatte es sicherlich nur durch das Adrenalin so gut geklappt. Außerdem hatte ich da nicht besonders viel nachgedacht. Jetzt musste ich mich aber darauf konzentrieren nicht über meine eigenen Beiden zu stolpern.
„Das funktioniert doch wunderbar. Laufen Sie noch ein paar runden, mit mehr Tempo.“
>>Trottel.<<
Nach wenigen Runden hatte ich mich langsam „eingelaufen“ und auch den richtigen Rhythmus drauf. Als ich aber das Tempo mal ein wenig erhöhen wollte, und das in einer Kurve, rutschte ich auf den Boden aus, und schlitterte erst mal ein paar Meter seitlich über den Boden.
„Pah! Verdammter PVC Belag!“
Ich durchbohrte den Bodenbelag mit einem stechenden blick.
Am anderen Ende der Halle hörte ich die beiden Männer klatschen.
„Das sah alles doch schon ganz gut aus. Vielleicht sollten sie das mit dem Laufen noch etwas üben.“
Dank diesem Ausspruch bekam jetzt Anderson den stechenden Blick zu geworfen.
Smith flüsterte ihm etwas zu, was ich aber dieses mal aber ignorierte.
„Für heute hab ich genug gesehen. Wie werden morgen weiter daran arbeiten.“
>>Wir? Ich mach die ganze Arbeit.<<
Er verabschiedete sich noch kurz und war wieder verschwunden. Konnte mir nur recht sein.
Smith kam grinsend auf mich zu.
„Ich denke Sie haben sich jetzt etwas zu essen verdient.“
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Der Spaß beginnt!
FanficSarah Mitchel, eigentlich ein ganz normales Mädchen, gerät durch einen Unfall in das Visier von S.H.I.E.L.D.. Doch die Hilfe dieser Organisation bringt das Mädchen nicht nur in Schwierigkeiten, sondern auch noch in Lebensgefahr. (The Avengers FF)