Kapitel 6

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F R A N C I S C O

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F R A N C I S C O

Ich wusste nicht, wie lange ich da stand und auf die Flügeltür in der Weite starrte. Doch auf einmal hörte ich wie sich zwei Türen öffneten und nur wenige Sekunden später, packte mich jemand am Arm und wirbelte mich herum. Vor mir stand Ava, welche ihre Nägel schmerzhaft in meinen Arm bohrte. Macy, die mich mit ihren Blicken tötete und noch so eine wütende kleine Blondine, die ich nicht kannte.

,,Was hast du gemacht?!" fragt Ava gefährlich leise auf spanisch und griff nochmal fester zu. Ich stand einfach nur regungslos da und hätte mich am liebsten selbst geschlagen.

,,Ich hab's verbockt, was glaubst du den?!" antwortete ich wütend und entriss mich ihrem Griff. Mit angespannten Kiefer, stieß ich Ava und die Blondine weg und stampfte davon. Ich hatte keine Lust mir anzuhören, was Ava mit mir machen wird, wen ich Lya verletze. Dafür war es sowieso schon zu spät.

A V A

,,Hat er gesagt wo Lyna ist?" fragte Mija besorgt, nachdem Francisco davon gelaufen war.

,,Nein." antwortete ich und sah dem Spanier traurig nach, wie er durch den Flur eilte und sich übers Gesicht fuhr. Ich wusste schon von beginn an, dass er Lyanna mochte, doch noch nie im Leben, sah er wegen einem Mädchen so verzweifelt auf.

,,Wo könnte sie den sein?" fragte die Russin, und sah uns fragend an.

,,In der Fabrik." antwortete Mecy und griff nach meiner Hand, als ich immer noch verwirrt Francisco nah sah. Im nachhinein tat er mir ein wenig leid.

,,Kommt." bestimmte meine beste Freundin und zeigte mit dem Kopf zur Tür. Mit schnellen Schritten gingen wir durch die Gänge. Lyanna war nicht gerade oft traurig und in den 8 Jahren die ich sie kannte, hatte ich sie nur ein einziges mal weinen sehen. Wir waren 12 und es war die Beerdigung ihrer Großmutter. Ich konnte mich noch genau erinnern, dass ich sie mit nassen Wangen vor dem Grab gefunden hatte. Als sie mich sah stand sie vom Boden auf, wischte sich die Tränen weg und kam mit einem kleinen Lächeln auf mich zu um nach Hause zu gehen. Wir hatten nie wirklich darüber geredet und nie wieder sah ich sie weinen. Lyna zeigte nie wirklich ihre Gefühle, sie wäre der Meinung sie wären unnötig und sie nur Probleme erzeugten.

,,Glaubt ihr sie macht was dummes?" fragte Mija, als wir die Schule verließen und durch den Regen liefen.

,,Es ist Lyna. Mit Wahrscheinlichkeit hat sie's schon getan." erklärte Macy und hielt sich die Jack über ihren Kopf, da niemand an einen Regenschirm gedacht hatte.

Mit schnellen Schritten liefen wir durch die Straßen von Boston und waren nur wenige Minuten später vor einem alten Backsteingebäude. Während ich wache stand und aufpasste, dass uns niemand sehen würde, öffnete Macy das quietschende Tor und nahm das Schloss aus dem Griff. ,,Was machen wir hier?" fragte Mija etwas verstört als ich mich auch durch das Tor quetschte.   

,,Das ist sowas wie unser Versteck. Vor ungefähr zwei Jahren, haben wir das durch Zufall gefunden. Jetzt ist es eine Art "Clubhouse" für uns." erklärte ich schulterzuckend und schloss vorsichtig das Fenster.

Ohne weitere Fragen zu stellen folgte uns die Russin durch die Hintertür, ins Innere. Ruckelnd öffnete ich die rostige Metaltür und betrat die riesige Haale. Ich liebte diesen Ort schon vom ersten Tag an. Die leer stehende Fabrik war schon ziemlich alt und hatte schon den ein oder anderen Kratzer aber es war für mich wie ein zweites Zuhause geworden. Die hohen Steinmauern mit den riesigen Fenstern und Metalbalken hatten etwas anziehendes an sich. In der Mitte des Raumes standen zwei alte ramponierte Couches, welche wir damals auf der Müllhalde gefunden haben. Sie waren in einem hässlichen braun und schon etwas zerrissen, jedoch reparierten wir dies schnell. Am Boden lagen Teppiche verteilt und überall lagen die verschiedensten Kissen, die wir über die Zeit mitgenommen und gekauft hatten. Auch hatten wir Decken gekauft falls es mal kalt werden sollte. In der Mitte hatten wir einfach ein paar Paletten gestapelt und hatten eine Metallplatte, die in einer Ecke lag, darauf gelegt und nun diente er als Tisch. Vor wenigen Monaten hatten wir auch Lichterketten besorgt und sie aufgehängt.

,, Lyna!" rief plötzlich Macy und rannte los zu den Sofas. Schnell folgten wir ihr und entdeckten unsere Freundin klitschnass auf einer Couch. Die dunkelblonden Haare der Französin tropften auf den Boden und auch ihr ganzes Make-up war ruiniert. In ihrem Mund steckte ein Joint und sie versuchte verzweifelt das Feuerzeug anzuzünden. 

Schnell lief ich über den kalten Beton zu ihr und Macy. Lyanna biss sich auch die Lippen als sie zu uns hinauf blickte. Ich konnte große Tränen auf ihrem Gesicht sehen als sie hinauf sah und am liebsten hätte ich Francisco eine gescheuert. ,, Bin ich wirklich so dumm?" fragte das Mädchen mit den blauen Augen verzweifelt und schmiss das Feuerzeug durch den Raum. 

,,Süße, du bist nicht dumm!" widersprach Macy ihr und setzte sich neben sie auf die Couch.

,,Er ist ein verdammtes Arschloch!" zischte ich und setzte mich auf die andere Seite. Traurig legte ich einen Arm um sie und lehnte meinen Kopf an ihre Schulter.

,,Ich bin so erbärmlich. Jetzt heul ich schon wegen einem Typen! Ich bin zu einer naiven Heulsuse geworden." seufzte sie und vergrub ihr Gesicht in den Händen.

,,Zahl es ihm heim." schlug Macy vor und legte ihre Hand auf Lyanna's Rücken.

,,Nein, besser nicht." lachte unsere Freundin trocken auf und fuhr sich durch die Haare.

,,Doch! Nächste Woche ist eine Party von irgend so einem Footballspieler und wir sind eingeladen, wir machen dich schick und du flirtest mit Dean." erklärte Macy, woraufhin ich sie verstört ansah.

,,Hast du jemals gelesen, abgesehen von Sms und Twitter? Das geht immer schief." meinte ich und zog eine Augenbraue hoch.

,,Das wird nicht schief gehen!" widersprach Macy empört und richtete sich auf. Natürlich musste sie wieder recht behalten. Innerlich verdrehte ich genervt die Augen.

,,Natürlich. Mija, du stimmst mir zu, richtig?" rief ich und drehte mich nach hinten, wo gerade noch die Russin stand. 

,,Mija?" verwirrt stand ich auf, gefolgt von Macy und Lyanna.

,,Wo ist sie hin?" fragte Lyna mit gerunzelter Stirn und eilte zum Ausgang. Schnell folgten wir ihr hinaus in den Regen, wo wir Mija entdeckten, die über den Parkplatz ging.

,,Mija!!" riefen wir und rannten ihr über den Kieselsteinboden hinterher.

Verwirrt drehte sie sich um. ,,Wohin willst du?" fragte ich als wir bei ihr ankamen.

,,Ich . . . ähm . . . Ich wollte euch nicht stören, ich muss sowieso nach Hause." gestand die Blondie uns und sah uns traurig an.

,,Du störst doch nicht!" meinte Lyna und griff nach ihrem Arm. ,,Wir sind doch Freunde."

,,Außerdem denken deine Eltern du bist in der Schule, also reden keinen Mist." sagte Macy schmunzelnd.

,,Kommt." meinte sie und hackte sich bei ihr und Lyanna ein, so wie ich. Zusammen liefen wir schnell wieder in die Fabrik.

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