Lyanna
,,Solange du willst." lächelte Dean und ein gewaltiger Stein viel mir vom Herzen.
Erleichtert atmete ich aus und setzte ein dankbares Lächeln auf. Wenigstens musste ich jetzt nicht mehr zu meinen Eltern. ,,Danke." murmelte ich und senkte meinen Kopf.
Während Dean das Schrottplatz reife Auto startete, lehnte ich mich in den begen Ledersitz und beobachtete wie er den Wagen auf die Straße fuhr und auf's Gas drückte. ,,Ich wusste nicht, dass du aus Texas kommst." stellte ich leise fest, als mir die kleine Flagge hinter dem Rückspiel auffiel.
Kurz sah der Braunhaarige auf die Flagge und lächelte leicht. ,,Wir haben dort gelebt, bis ich 13 war." meinte Dean lächelnd und warf mir einen Seitenblick zu.
,,Wow, dann bist du ja ein echter Cowboy." grinste ich frech und konnte erkennen wie er sich langsam entspannte.
,,Natürlich, Ma'am. Wir im Süden sind alle Cowboys." scherzte er und lüftete seinen nicht vorhanden Hut.
,,Du bist ein Idiot." lachte ich und strick mir meine Haare aus dem Gesicht.
,,Habt ihr auch eine Farm mit Kühen und Pferden?" fragte ich nach einem Moment und sah ihn neugierig an.
,,Sicher. Wir haben eine Kuh, namens Mrs.Fritz." begann er grinsend und brachte mich wieder einmal zum lachen.
,,Mrs.Fritz?" fragte ich kichernd nach.
,,Mh. Sie war unsere Nachbarin in Texas und hat jeden gehasst. Sie hatte zwei Hunde die mich und meine Freude immer verfolgt haben, wenn wir in die Nähe ihres Hauses kamen." erklärte er und lächelte leicht traurig. Ich wusste nicht wie es war, all seine Freunde zu verlieren. Aber es war sicher kein schönes Gefühl. Niemand mochte es neu zu sein und sich neue Freunde zu suchen. Man hatte diese Angst keine Freunde zu finden und nicht dazu zu gehören.
,,...Dann haben wir auch 6 Hühner, ein Ferkel namens Babe und zwei Pferde. Aber in ein paar Monaten sind Charlie und Penny zu dritt." während Dean über all die Tiere sprach und vor sich hin lächelte, beobachtete ich ihn. Erst jetzt bemerkte ich, dass ich Dean gar nicht kannte. Ich hätte nie erwartet, dass er Tiere mag und sich in solchen Dingen auskannte.
Für mich war er immer nur der heiße Footballer mit den charmanten Lächeln gewesen. Aber je mehr Zeit ich mit ihm verbrachte, desto mehr mochte ich ihn. Er brachte mich immer zum lächeln und half jedem bei seinen Problemen. Selbst seine dummen und völlig unwitzigen Witze brachten mich zum lachen.
Die restliche Fahrt über herrschte eine angenehme Stille und ich beobachtete wie Häuser an uns vorbei zogen. Die Stadt rückte immer weiter in die Ferne und immer mehr Sterne erschienen am Himmel.
➳
,,Sind wir da?" fragte ich neugierig als wir von der Straße über Kiesboden fuhren. Es war schon bald Mitternacht und stockdunkel, jedoch wurde es heller je weiter fuhren. Hinter den vielen Bäumen, entdeckte ich endlich ein Haus. Es war klassisch weiß und hatte eine Verrande mit Lichterketten und einer Hollywoodschauckel aus Holz. Überall standen Blumen und Sträucher und mit dem Stall, den ich dahinter erbickte, erinnerte alles stark an Texas und das Farmleben.
,,Sind deine Eltern Zuhause?" fragte ich verwirrt, als Dean vor der hölzernen Garage parkte in welcher sich nur Regale und noch weiterer Kram aufhielten.
,,Ahm...Ich wohne bei meiner Großmutter." murmelte der Footballer und fuhr sich durchs Haar.
,,Ich weiß, es ist nicht gerade cool, wenn man bei seiner Großmutter lebt, aber sonst hab ich keine Familie mehr." gestand der braunhaarige Junge und zuckte mit der Schulter.
Und plötzlich wurde mir klar, wie wenig ich Dean überhaupt kannte. Er redete zwar nicht viel über seine Familie, aber ich hätte fragen können. Wer weiß, was er alles durchmachen musste.
,,Das tut mir leid." murmelte ich und sah auf meine Finger, die auf meinen Oberschenkel lagen.
,,Muss es nicht. Schließlich bist du ja nicht daran schuld." lächelte er matt und stieg aus, um um das Auto zu joggen und mir die rostige Autotüre zu öffnen, welche ein wenig klemmte.
,,Du brauchst eindeutig ein neues Auto." scherzte ich und stieg aus dem alten und schon etwas Reparaturbedürftigen Auto aus.
,,Oh nein, mein Baby ist ein Golfstück! Ich muss es nur noch etwas aufpolieren." meinte Dean stolz und streichelte lächelnd über die Motorhaube.
,,Komm, es ist schon recht kalt." sagte er und führte mich auf die weiße Verrander, um die Tür aufzuschließen und sie mir offen halten.
Lächeln betrat ich das Hausinnere und sofort umhüllte mich eine angenehme wärme. Während ich mich umsah hörte ich wie Dean auch hinein kam und das Licht einschaltete. Nun konnte ich alles genau erkennen. Vor mir führte eine hellbraune Holztreppe in das Obergeschoss. Links betrat man das offene Wohnzimmer mit sehr vielen Bildern und am Kamin standen auch ein paar Trophäen. Währenddessen befand sich die Küche und das Esszimmer auf der rechten Seite der Treppe.
,,Komm." sagte plötzlich Dean und griff sanft nach meiner Hand.
,,Meine Großmutter ist bei ihrem Bruder in Kansas. Du kannst heute hier schlafen." erklärte mir der braunhaarige Junge, während wir die Treppe hoch stiegen.
Während der Texaner mich zu seinem Zimmer führte, blieb ich nur still und starrte auf unsere Hände. Seine große und raue Hand war warm und ich fühlte mich sicher. Ich konnte spüren wie sich meine Muskeln langsam entspannten und die Anspannung von meinen Schultern fiel.
Ich kniff die Augen zusammen als er eine Tür öffnete und das Licht einschaltete. Als wir eintraten, erkannte ich, dass es sein Zimmer war.,,Wir haben leider kein Gästezimmer. Du kannst das Bett nehmen, ich schlafe einfach auf der Couch." erklärte mir Dean und zeigte auf das Doppelbett, an der Wand.
Als er meine Hand los ließ und zu dem großen grauen Schrank an der linken Zimmer Seite eilte, fühlte ich mich nicht mehr so sicher und beschützt. Schluckend wickelte ich meine Arme um meinen Oberkörper. Während der Footballer etwas in seinem Schrank suchte, setzt ich mich auf das ordentlich gemachte Bett und beobachtete ihn und seinen muskulösen Rücken. Durch das enge Shirt welches er trug erkannte ich deutlich seine Muskeln. Er hatte Muskeln, jedoch war er nicht so stark wie Francisco. Schnell schüttelte ich den Kopf, um den Spanier aus meinem Kopf zu bekommen.
,,Alles in Ordnung?" fragte plötzlich der Braunhaarige vor mir und sah mich verwirrt an, während er mir ein blaues Shirt und eine graue Jogginghose hin hielt.
,,Ja ja alles in Ordnung. Danke...für alles." murmelte ich und nahm die Klamotten an. Es war mir unangenehm, dass er mich so sah. Wahrscheinlich machte er sich jetzt Sorgen um mich. Er hatte mich in einem Moment erwischt, in dem meine Mauern bröckelten und Risse zeigten. Das war nicht gut. Das war ganz und gar nicht gut. Dean schien nett auf den ersten Blick, aber wer weiß wie er wirklich ist. Ich hätte das Risiko eingehen können und mich ihm anvertrauen können, aber wenn ich mich in ihm geirrt hätte, wüsste Morgen schon die ganze Schule von meinem Zusammenbruch. Sie würden an dem Bild von mir, dass ich errichtet hatte, zweifeln und glauben ich bin schwach und psychisch instabil. Lyanna, das Mädchen das alles im Leben hatte, brach zusammen. Sie überreicht doch nur und will Aufmerksamkeit. Würden sie sich denken.
Ich zuckte kaum merklich zusammen als ich plötzlich eine Hand an meiner Wange spürte. Dean hockte vor mir und sah mich mitfühlend an. ,,Ich weiß nicht was mit dir los ist und wenn du es nicht willst, dann werde ich auch nicht nachfragen. Aber eins kann ich dir versichern, ich bin da für dich, wenn du jemanden zum reden brauchst. Auch in den schlechten Zeiten." Es gab nur ein Problem. Ich ging keine Risikos ein.
DU LIEST GERADE
empty hearts
Teen FictionSie meinten er wäre schlecht für sie. Er wäre schlecht für sie weil, sie plötzlich nicht mehr so schüchtern war. Weil ihre Noten schlechter wurden. Weil sie gegen Regeln verstieß und ihr Leben lebte. Aber niemand sah, wie ihre Augen vor Liebe und F...