Kapitel 32

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Das nächste mal als ich meine Augen öffnete, fühlte ich mich schon viel besser.
Das ist halt das praktische am Wolf sein. Wir sind kaum krank, werden schnell gesund, haben viel ausgeprägtere Sinne als Menschen und lassen Wunden schneller verheilen als andere.

Vorsichtig wand ich mich aus Tylers Armen und zog mir eine kurze Stoffhose an. Es war gerade mal kurz vor sechs, was hieß das die Schule in ungefähr zwei Stunden anfing.
Leise tapste ich nach unten in die Küche und nahm mir einen Kaffee.

Die heiße Flüssigkeit die zu schnell Bekanntschaft mit meine Zunge machte, ließ mich kurz zischen.

»Kack die Wand an!«, fluchte ich leise und stellte die Tasse ab.
Mit einer schmerzverzerrten Miene biss ich mir auf die Zunge und sah mich um. Gerade als ich wieder meine Tasse nehmen wollte, schlangen sich zwei starke Arme um mich. Vor Schreck zuckte ich zusammen und schrie kurz auf.

»Hast du etwa Angst vor mir?«, hörte ich seine Stimme leise neben meinem Ohr.
Sachte schüttelte ich mit dem Kopf und lehnte mich dann gegen seine warme Brust. Mit seinen Fingern malte er kleine Kreise auf meinen Bauch, weshalb ich dort ein angenehmes Kribbeln verspürte.
»Aber ich glaube ich muss dich an mich festbinden...«, hauchte er gegen meinen Hals und man spürte das er leicht lächelte, bei der Vorstellung wie er mich an sich festband.
»Warum?«, fragte ich und nahm seine Hand in meine.

»Guck mal Schatz. Immer wenn ich aufwache und sehe das du nicht neben mir liegst, mach ich mir unglaubliche Sorgen das dir irgendwas passiert ist.
Was ist, wenn dir wirklich mal etwas passieren sollte und ich dann nicht kommen kann, weil ich noch schlafe? Das könnte ich mir nie verzeihen.. Außerdem will ich jede Minute meines Lebens bei dir sein und dein wunderschönes Lächeln sehen, welches mich immer wieder verzaubert. Nur damit ich weiß das du in Sicherheit bis«

Ein lächeln bildete sich auf meinen Lippen. Das war ja mal super süß wie er das gerade gesagt hatte.
Und augenblicklich musste ich an den Morgen denken wo er unser Zimmer verwüstet hatte, nur weil ich schon aufgewacht war und nach unten gegangen bin.

»Und damit du das Zimmer nicht verwüsten musst, stimmst?«, lachte ich leicht.
Auch er fing an zu lachen und nickte.

»In drei Tagen sind Ferien.«, flüsterte er gegen meinen Hals und küsste diesen dann.
Instinktiv legte ich meinen Kopf nach hinten und genoss das Gefühl seine Lippen auf meine Haut.

Mit kleinen Küssen verzierte er meinen Hals, und unter seinen Berührungen brannte meine Haut, weshalb ich genüsslich aufseufzte.
Kurz vor dem Biss stoppte er und nahm sich meinen Kaffee.
Geschockt sah ich ihn an.

»Tyler...«, murmelte ich und verzog meine Lippen zu einem Schmollmund.
Das konnte doch nicht sein Ernst sein!

Mit einem Lächeln nahm er einen Schluck und guckte mich belustigt an.
»Gib den her! Das ist meiner...«, sagte ich und versuchte mir die Tasse zu schnappen.
Doch er machte mir einen Strich durch die Rechnung und hob sie so hoch, so dass ich nicht mehr drankommen konnte. Beleidigt stand ich auf und nahm mir eine neue Tasse um diese wieder zu füllen. Nachdem ich dies gemacht hatte, setzte ich mich auf den gleichen Platz und sah meinen Freund an, der inzwischen neben mir Platz genommen hatte.
»Was machen wir heute?«, fragte ich den schwarzhaarigen Jungen vor mir und nippte an der schwarzen Flüssigkeit.

»Weiß nicht... Als erstes müssen wir zur Schule. Danach mal sehen was sich ergibt..«, sagte er gelassen und zwinkerte mir zu.
Sofort knurrte ich.
»Ich will aber nicht zur Schule... Mr. Clark hasst mich...«, brummte ich.
Die Vorstellung alleine schon ihn heute in den ersten beiden Stunden ertragen zu müssen war grauenhaft.

Tyler lächelte mich breit an.
Brummend trank ich meinen Kaffee aus und ging nach oben in mein Zimmer. Dort nahm ich mir einen schwarzen Rock mit einem weißen Spitzenoberteil. Mit dem Outfit und Unterwäsche bewaffnet ging ich ins Bad und entledigte mich meinen Sachen.

Nachdem ich mich geduscht hatte, hatte ich mich angezogen und dezent geschminkt. Zufrieden betrachte ich mich im Spiegel.
Meine rot braune Haare machten einen super Kontrast zu dem schwarz weißen Outfit. Zufrieden lächelte und wollte gerade aus dem Badezimmer gehen, als Tyler zu mir kam und mich umarmet.

»Hatte ich dir nicht gesagt, dass dich so niemand außer mir sehen soll?«, raunte er in mein Ohr und drückte meinen Rücken gegen seine Brust.
Sachte küsste er eine Stelle unter meinem Ohr, weshalb ich kurz aufseufzte und eine Gänsehaut meine Haut überzog.

»Aber guck mal Honey... Hatte ich dir nicht gesagt das ich nur dich liebe und mir die andern Jungs egal sind? Außerdem bist du ja bei mir... Da kann mir gar nichts passieren...«, flüsterte ich ihm ins Ohr, nachdem ich mich umgedreht hatte und meine Arme in seinen Nacken gelegt habe.
Sein Griff um meine Taille verstärkte sich und ich wusste das er nicht so schnell locker lassen würde.

»Bitte Tyler... Du bist die ganze Zeit bei mir, was heißt das mir eigentlich gar kein Junge zu nah kommen kann. Bitte...«
Flehend sah ich in seine wunderschöne blauen Augen.
Mit einem Knurren nickte er, weshalb ich auf seine Hüfte sprang und fröhlich aufkreischte. Meine Beine hatte ich um seine Beine geschlungen und meine Arme um seinen Hals.
Mit seinen Händen hielt er mich an meinen Oberschenkeln fest.

»Danke, du bist der Beste!«, murmelte ich fröhlich und küsste meinen Freund.
Ohne zu überlegen, erwiderte er und ging mit mir ins Schlafzimmer.
In meinem Bauch flog schon lange kein einziger Schmetterling, sondern eine ganze Armee. Mein ganzer Körper kribbelte und ich zog leicht an seinem Haaransatz.
Kurz vor dem Bett löste ich mich wieder und sah ihn glücklich an.

»Ich liebe dich«, flüsterte ich und sprang schlussendlich von seiner Hüfte und zog meine Schuhe an.
Breit lächelnd nahm ich mir meine Schultasche und verschränkte danach meine Finger mit seinen.
Zusammen machten wir uns auf den Weg zu seinem Motorrad.
Die anderen waren schon früher losgefahren.

Nachdem wir an der Schule angekommen waren, machten wir uns auf den Weg zum Klassenraum.
Die Flure waren schon längst leer, was darauf hinwies, das der Unterricht schon angefangen hatte.

Gelangweilt sah ich meinen Mate an.
Mr. Clark wird mich umbringen...
Doch Tyler erwiderte meinen Blick nur mit einem breitem lächeln und stoppte vor der Tür zum Klassenraum.

Total demotiviert klopfte ich und öffnete die Tür ohne ein Zeichen des Lehrers.
An Mr. Clarks Blick konnte ich leicht herauslesen, das er nicht sehr erfreut war, mich jetzt noch zu sehen...
Immerhin hatten Tyler und ich ganze fünf Minuten Verspätung!!!

'Okay Heaven... Übertreib es mal wieder bis zum Anschlag, aber ok...', meldete sich Grace zu Wort. Schön das sie auch noch da ist.

»Wo waren sie Mr. Evans und Mrs. Winston!? Sie sind zu spät!«, brüllte er mich an. Tyler ließ er mal wieder ganz außen vor. Was für ein Spast!
Hinter mir merkte ich wie sich mein Freund anspannte und ich nahm schnell seine Hand, so dass er sich wieder beruhigt.

»Entschuldigen Sie uns bitte.. Wir hatten noch was zu tun.«. flötete ich fröhlich und zwinkerte ihm zu.
Meine gute Laune schien ihn etwas aus der Bahn geworfen zu haben und ich zog meinen Freund mit zur hintersten Ecke um mich zu setzen.

Ohne das der alte Spaten noch irgendetwas darauf erwiderte, fuhr er mit hochrotem Kopf seinen Unterricht fort.

Schnell nahm ich mir einen Block und einen Stift raus und versuchte dem wirklich extrem langweiligen Unterricht zu folgen.

My Mate is an Alpha Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt