Und ich laufe, laufe und laufe um mich selbst zu finden und in dem ich laufe, lauf ich vor mir weg. Und ich habe zu viel zu tun und zu wenig Zeit, doch trotzdem weiß ich nicht was ich mit meiner Zeit anfangen soll. Doch ich weiß, dass ich mehr will, mehr brauche.
Und so versuche ich Zeit zu gewinnen doch verliere dadurch um so mehr davon. Will Sachen sofort machen und schiebe sie deshalb vor mir her. Will tausend Dinge machen, tausend Ideen umwandeln, doch fange gar nicht erst an, da ich Angst vor dem Ergebnis habe.
Und falls ich etwas beginne, schwindet meine Motivation von Sekunde zu Sekunde wie Sand in einer Sanduhr.
Habe Angst vor der Zukunft, also renne ich vor ihr weg, renne ihr direkt in die Arme, doch bin noch nicht für sie bereit. Ein Wettrennen mit der Vergangenheit, spüre wie mein Atem mich verlässt. Verlässt, wie alles andere auch.
Alles was ich jemals kennen lernen werde, verlässt mich. Alles was ich kannte verließ mich. Sie tuen es gleich der Luft, die meine Lunge verlässt.
Doch ich darf keine Pause machen, darf keinen Urlaub machen, darf keine Fragen stellen oder mich Regeln widersetzten. Darf nicht tief einatmen, darf keine Träume haben, darf die Umgebung nicht genießen und keine Angst vor etwas haben.
Ich darf nichts essen, darf nichts trinken, nicht schlafen, nicht ausruhen. Darf nicht sterben und darf nicht leben. Ich darf nur funktionieren.
Funktionieren. Muss die Beste sein, muss perfekt sein. Muss gut aussehen, muss intelligent sein. Muss für alle da sein, immer erreichbar sein, erfolgreich sein, ein Vorbild sein.
Darf nicht aus der Reihe tanzen, einen Abend auf mein Leben scheißen, machen wozu ich Lust habe, zu singen und zu tanzen wie ich es noch nie getan habe.
Doch ich gebe mein Bestes 24/7. Nie entspannt, doch dafür immer am arbeiten. Doch es reicht nie. Sie wollen mehr, brauchen mehr. Versuche es ihnen recht zu machen, doch ich schaffe es nicht.
Also renne ich weiter, renne weg, bevor sie mich kriegen. Versuche den Problemen und den Sorgen zu entkommen, endlich mein Leben zu finden, welches mich glücklich macht.
Und ich laufe, laufe und laufe um mich selbst zu finden. Um herauszufinden, wer ich wirklich bin. Wer ich sein will. Wer ich werde.
Und somit probiere ich mich aus. Probiere eine neue Frisur, neues Make-Up, neue Kleidung. Neue Freunde, neues Land. Doch nichts stellt mich zufrieden. Will immer mehr, brauche mehr. Bin rastlos auf der Suche nach mir. Klammer mich an der Frage fest, wer mich endlich aus dieser Scheiße hier rausholt.
Doch ich laufe, laufe und laufe, so dass mich nie jemand finden wird. So dass ich nie sehen werde, was um mich herum ist. Nie mein Leben sehen werde, welches ich suche.
Und ich laufe, laufe und laufe in mein eigenes Verderben, welches immer näher kommt, mit jedem Schritt, den ich mache. Und ich laufe, laufe und laufe...
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Poetry Slams
PoetryDie Texte die du schreibst werden vielleicht nicht die Welt verändern. Sie werden keinen Frieden schaffen, nicht alle Menschen verändern und deine Probleme nicht lösen. Aber die Texte die du schreibst helfen dir deine Gefühle auszudrücken, dich der...