Leere

Teil 17: Rettung

Es war dunkel, bis ich einen Lichtschalter fand und eine Lampe an der Decke begann zu leuchten. ,,Corri, was ist das?", fragte Juli, die sich umgesehen hatte. Das war eine sehr gute Frage, was war das hier für ein Ding. Es sah aus wie ein Lager von Kapseln, aber in den Kapseln war etwas drinnen. ,,Corri, ich.. ich habe echt Schiss, was sind das hier für Teile??" ,,Ich weiß nicht, aber ich will hier raus.", murmelte ich, mir war vom Anblick des Zeug ganz schlecht geworden. ,,Alles okay, du bist so blass?" ,,Schon gut, mir ist nur etwas schlecht." Etwas war gut gelogen, mir ging es zum Erbrechen, hoffentlich mache ich das nicht hier. Die Tür machte ein Geräusch und Juli und ich sprangen ein Stück zurück. Wir waren bereit, zumindest Juli. ,,Na, habt ihr mich vermisst?", fragte Caro, die zusammen mit Sarah und zu meinem Erleichtern Barbara den Raum betrat. ,,Euch gehts gut", würgte ich hervor, ,,Ich habe mir solche Sorgen gemacht." Juli sah mich jetzt misstrauisch an: ,,Ich glaube dir ist nicht nur ein bisschen schlecht, du siehst aus als würdest du gleich kotzen!" Sarah sah sich um. ,,Zu erwarten, ihr seid in der Leichenhalle gelandet." Mein Brechreiz verstärkte sich und ich wurde wohl noch blasser als ich ohnehin schon war. ,,Lass uns hier raus gehen", meinte Barbara und öffnete die Tür. ,,Los, gehen wir in mein Zimmer!", befahl Sarah. Wir folgten ihr. Sie hatte ein Zimmer das aussah wie das von Lee und mir, zwei Betten, komplett unterschiedlich. ,,So, ich sammel mich kurz und werde dann eure Freunde lokalisieren.", erklärte Sarah und setzte sich für wenige Sekunden auf ihr Bett. ,,Beeilt euch, beide sind im 1.Stock, kurz vor ihrem Sinneswandel!", herrschte Sarah uns an und wir rannten zusammen mit Barbara los. Sarah blieb in ihrem Zimmer und gab uns zwischendurch kleine Hinweise per 'Gedankenpost'. Barbara lief ganz vorne und blieb auf einmal stehen: ,,Da müssen wir rein" Sie deutete auf eine Tür. Ich nickte. ,,Soll ich es machen wie bei Juli?" Die anderen stimmten zu. Okay, denk an etwas, was dir totale Angst gemacht hat. Denk nach, finde einen Moment. Eine Angst! Ich erinnerte mich an die größte meiner Ängste neben der um Lee, die Angst zu versagen, die Angst die mir von meiner Mentorin gegeben wurde um mich zu quälen. Ich dachte ans versagen und es Zog mich schneller weg als je zuvor. Der Gang war mir unheimlich bekannt, hier haben mich die anderen gefunden und mich rausgeholt. Diese Tür, da muss ich durch. Ich drückte gegen sie und sie ging auf. Als ich dahinter stand dachte ich an die Angst um Lee, die ich zwar gerade eben sehr gut kontrolliert habe aber jetzt brauche ich sie. Es zog mich in die Realität und ich öffnete die Tür von innen. Barbara, Caro und Juli kamen herein und wir suchten zusammen den Flur durch. An den letzten zwei Türen wurden wir fündig. ,,Lee, er, warum liegt er dort wie Tod?", stammelte ich. Von der anderen Seite hörte ich schluchzen: ,,Anna, du, du musst leben." Julis Augen waren gefüllt von Tränen. Anna ist ihre beste Freundin und diese schwebt in größter Gefahr. ,,Kommt schon, wenn ihr sie retten wollt müsst ihr auch was dafür tun", meinte Barbara. Sie gab einen Code an beiden Türen ein und sie öffneten sich. Während Juli sich um Anna kümmert, rannte ich zu Lee. Ich legte meinen Kopf auf seinen Brustkorb und hörte einen eindeutigen gleichmäßigen Herzschlag. Eine Träne lief meine Wange hinunter und fiel auf Lees reglosen, doch lebenden Körper. Ich nahm ihn auf meine Arme und trug ihn aus dem Raum. Er war nicht so schwer wie er aussieht und ich konnte ihn mit Leichtigkeit tragen. Ich stand im Flur neben Barbara, als er anfing sich zu bewegen und kurz darauf seine Augen öffnete. ,,Lee!", keuchte ich. ,,Corri, was, was ist passiert, habt ihr Barbara?", fragte er flüsternd. ,,Ja, hier bin ich!" Ich setzte Lee ab und er stand auf. Juli kam währenddessen mit Anna neben ihr zurück. ,,Okay, wir werden jetzt gehen.", meinte Caro und begann zu gehen. Ich blieb noch etwas stehen und umarmte Barbara. Ich flüsterte in ihr Ohr: ,,Ich habe dich lieb Schwesterherz und Versuch deine Fähigkeit zu kontrollieren, mit Emotionen." Sie nickte und wir ließen einander los. ,,Komm schon Corri!", rief da auch Caro und ich lief los. Wir haben das Gebäude schnell verlassen können und sind mit dem Heli zurück zur Basis geflogen.