Teil 1: Ein Hinterhalt

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,,Na, bereit mein Schatz?", fragte mich Lee. Ich nickte und Lee gab mir einen Kuss auf die Stirn, ich wusste, dass das alles nicht so hätte kommen müssen, aber ich wollte es so. Ich konnte spüren wie jemand meinen Körper aus Lees Armen riss und mich mit sich schleifte, dann setzte der Mann, der mich mitgenommen hatte, mir eine Maske auf und ich schlief ein.

,,Corinna, komm schon, Corri, wach auf!", holte mich Lees Stimme zurück in die Welt, ich sah ihn an und bemerkte wie seine Augen anfingen sich umzufärben, das haselnussbraun verwandelte sich blitzschnell in ein eisblau. ,,Lee, was ist los?" ,,Corri, schnell steh auf!" Er zog mich hoch und zog mich hinter sich her. ,,Lee, was ist denn los, warum hast du es so eilig?" ,,Die Anderen haben Wind von der Sache hier bekommen!", schrie Lee. Verdammt, Lee, das Doktorenteam und ich haben so lange einen sicheren Ort außerhalb des Hauptquartiers (HQ) gesucht und sind doch entdeckt worden. ,,Lee, denkst du sie haben es auf mich abgesehen?" ,,Natürlich, du bist frisch, sie können dir sich selbst besser eintrichtern, weil du noch schwach bist!" ,,Aber, was habe ich denn überhaupt bekommen." ,,Später Schatz, wir müssen hier raus?" ,,Schau mich an Lee, was siehst du?" Lee sah in mein Gesicht und ohne das ich etwas getan hatte fuhr ihm ein eiskalter Schauer über den Rücken. ,,Lee, wie sehen sie aus?"
,,Rabenschwarz" Ich blickte zu Boden, das war nicht gut, Lee hatte immer daran geglaubt, dass es bei mir funktioniert und ich bin mir sicher, dass es funktioniert hat. Eine Träne lief meine Wange hinunter während wir immernoch durch die Gänge des Krankenhauses der Geisterstadt liefen. ,,Lee, Achtung da vorne!", schrie ich. Lee blickte nach vorne und sah drei der Anderen und musste schmunzeln. ,,Corri, ich kann nicht, du könntest dadurch getriggert werden und deine Persönlichkeit spalten." ,,Lieber das, als das wir alle draufgehen!" Lee sah die drei an und sie erstarrten zu Eis. In mir rüttelte es, aber ich hielt es zurück. ,,Los, weiter", schrie ich und wir rannten. Endlich die Treppen. ,,Los, komm schon Lee, hier ist..", ich stoppte aprupt als ich merkte, dass weder Lee noch ein Doktor hinter mir stand. ,,LEE!", schrie ich durch die Gänge. Wo ist er, ich kann ihn nicht verloren haben. ,,LEE!", schrie ich nochmal. Keine Antwort. Egal, ich muss hier weg, solange ich den Anderen nicht in die Hände falle ist alles gut. Ich lief die Treppen hinunter, weiter und weiter. Als ich im Erdgeschoss stand, konnte ich die ersten Lichtstrahlen durch die verbarrikadierten Fenster sehen. Im Staub konnte man jeden Strahl genau verfolgen. Ich lief zur Tür und riss sie auf. Alles war still. Kein Mucks, kein Geräusch. Ich hätte eine Battalion der Anderen erwartet aber nicht das hier, absolute Leere? Plötzlich spürte ich etwas, irgendwie in mir, etwas zog an mir. Ich sackte zu Boden und hörte plötzlich Stimmen. Viele Stimmen, aber eine besondere, Lees Stimme. ,,Lee!", rief ich. Und nochmal: ,,Lee!" Jemand kam auf mich zu, das war aber nicht Lee. ,,Na das Schau sich einer an, die Neue, der Chef wird sich freuen."  Ich zappelte, doch die Person hielt mich fest umklammert. Ich schrie und versuchte mich loszureißen: ,,Lass mich los, Lee! Lee!" Ich biss, kratzte und trat auf die Person ein. ,,Sei endlich ruhig Mädchen!", rief der Typ. ,,Nein, wo ist Lee?" Auf einmal spürte ich wieder dieses Ziehen, es zog und zog und dann fiel ich zu Boden. Schnell rappelte ich mich wieder hoch und lief zu der Stelle an der ich Lee vermutet hatte, aber ich war hier falsch, wo auch immer ich war, es war nicht unsere Welt. Was sollte ich tun, wo sollte ich hin. Weiter in die Leere oder versuchen einen Rückweg zu finden. Das Ziehen in mir wurde auf einmal unerträglich, ich fiel hin und stemmte mich mit letzter Kraft wieder hoch. Ich konnte wieder Stimmen hören. ,,Was habt ihr gemacht, wo ist sie?!" Lee? ,,Gebt sie wieder zurück, ihr... ihr Monster!" Lee! Ja, kein Zweifel, das war Lee. ,,Lee! Ich bin hier!", rief ich. Ich wusste, dass er in den Fängen der Anderen war, aber was nützt es zu schweigen, wenn ich doch jemanden zum reden habe. ,,Corri!" ,,Los Leute, holt sie!", hörte ich die Stimme des Typen, der mich gerade eben hatte. Mehrere Personen kamen zu mir und hielten mich in Schach. ,,Lee, wo ist Lee?", stotterte ich. ,,Er ist hier. Gleich dort, neben deiner Kapsel.", sagte ein Typ mit einem schelmischen Unterton. Ich suchte Lee, wo ist er. Da, neben der Kapsel lag jemand am Boden. ,,Lee!", kreischte ich, ,,Was habt ihr mit ihm gemacht?!" ,,Alles gut, er ist... am schlafen." ,,Ihr..Ihr", mir stockte der Atem, ,,Ihr habt ihn... getötet?" ,,Nein, er schläft und das wirst du gleich auch. Marie!" Ein Mädchen stand neben dem Kerl und nickte. ,,Lass sie schlafen." Das Mädchen nickte wieder und dann sah es vom Boden ,den es unabwegig anstarrte, in meine Augen. Ich fiel zu Boden und schlief sofort ein.

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