『22』

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Jimin's POV:

So schnell wie ich konnte, stolperte ich über Stock und Stein und rannte zu Taehyung's Villa. Auch wenn mir klar war, dass ich nun mein altes Leben hinter mir lassen musste, ließ ich mich nicht von meiner Überzeugung abbringen. Ich liebte Taehyung, auch wenn er es vielleicht nicht auf gleiche Weise tat. All die negativen Gedanken an ihn waren aus meinem Kopf verschwunden. Ich hatte nur noch ihn vor Augen. Auch, wenn das jetzt ziemlich kitschig klang, ich brauchte ihn gerade. Warum wusste ich selbst nicht.

Mittlerweile war es schon stockdunkel, als ich Zuhause ankam. Ja, ich bezeichnete mittlerweile Taehyung's Villa, als mein Zuhause, auch wenn es nicht mein einziges war.
Ohne nachzudenken legte ich meine Hand auf die Türklinke und wollte sofort hineinstürmen, stoppte jedoch mit erstarrtem Blick auf der Metallschnalle.

Sollte ich wirklich einfach so hineinstürmen? Meine letzte Aktion war ja nicht besonders gut ausgegangen. Was dachte Taehyung über mich? Hasste er mich dafür, was ich getan hatte? Für den Kuss? Bereuen tat ich ihn immerhin nicht. Würde er mich hinauswerfen, beschimpfen oder bestrafen? Tae war unberechenbar und unglaublich uneinschätzbar. Ehrlich gesagt werde ich ihn vermutlich nie verstehen oder auch nur irgendwie durchschauen können. Er verwirrte mich so sehr, nein, er verdrehte meine kompletten Gedanken im Kopf.

Zweifelnd biss ich mir auf die Lippe und drückte die Türschnalle mit einem Atemzug hinab. Leise betrat ich den Vorraum und blickte ins Wohnzimmer, doch keine Spur von Taehyung. War er etwa wirklich im Bett geblieben, nachdem ich ihn hinauf getragen hatte?

Vorsichtig schloss ich die Haustür hinter mir und stolperte die Stiegen hinauf, um dann leicht die Tür zu Taehyung's Zimmer aufzutauchen und hinein zu lugen.
Tatsächlich. Am Bett schlief friedlich der alte Vampir.

Ich stupste die Tür leicht an, sodass der Spalt etwas größer wurde und ich hindurch passte. Obwohl mein Herz gerade unglaublich schnell schlug, versuchte ich mich so leise wie möglich Taehyung zu nähern. Wie ein Prinz schlief er mit ruhiger Atmung auf dem großen, edlen Doppelbett.

Leise tapste ich durch den Raum und blieb vor dem Bettende stehen. Das war das erste Mal, dass ich Taehyung schlafen sah. Klar, ich hatte ihn in Ohnmacht fallen sehen, aber das zählte nicht.
Meine Augen lagen auf seinem Oberkörper, der sich rhythmisch zu seiner Atmung regelmäßig hob und senkte. Sein seidenes Hemd hatte er einige Knöpfe geöffnet, sodass sich seine Schlüsselbeine zeigten, welche stark hervorragten. Erst jetzt viel mir eigentlich auf, wie dünn Taehyung war. Er musste doch genau so wie ich Blut zu sich nehmen... Warum sah dann sein Körper so filigran aus? Seine Haut war so weiß und makellos, wodurch es fast schon wirkte, als bestände er aus Porzellan. Seine leicht gelockten Haare fielen ihm etwas ins Gesicht und seine vollen, rosanen Lippen und seine langen Wimpern ließen ihn nicht weniger hübsch aussehen.

Vorsichtig setzte ich mich auf die andere Betthälfte, welche unbenutzt zu sein schien und sah Taehyung weiterhin beim schlafen zu. Meine Augen ließen sich einfach nicht von ihm abwenden lassen. Sie lagen die ganze Zeit auf seinem Lippenpaar. Wie gerne ich seine mit meinen verbinden würde.
Als wäre ich in Trance, hob ich meine Hand an und strich ihm sanft eine Strähne aus dem Gesicht. Seine Haare waren so weich und geschmeidig, am liebsten würde ich einmal durchwuscheln, aber das käme erstens komisch und zweitens wäre er dann schließlich davon wach geworden.

Leicht lächelte ich, als er sich leicht bewegte und es sich etwas bequemer machte. Langsam nahm ich wieder meine Hand von ihm weg, bekam aber kurz darauf den Schock meines Lebens.
Schlagartig hatte Taehyung seine Augen geöffnet und nach meinem Handgelenk geschnappt, sodass ich nicht einmal Zeit hatte um irgendwie zu zwinkern oder zusammenzuzucken. Er sah mich mit seinen kühlen dunkelbraunen Augen an, während ich wahrscheinlich so drein schauen würde, als hätte ich einen Geist gesehen.

Vorsichtig richtete er sich auf und setzte sich im Schneidersitz vor mich. Dabei hilt er immer noch mein Handgelenk, jedoch nun nicht mehr ganz so fest. Er blickte mich komplett emotionslos an, sodass ich absolut keine Ahnung hatte, was in seinem Kopf abging. Einige Zeit blieben wir in dieser Position, da es niemand wagte sich auch nur einen Millimeter zu bewegen.

„Du...", setzte er zum sprechen. „Du bist zurück."

Deutlich verwirrt zuckte ich zusammen und versuchte mich aus seinem Griff los zu reißen, jedoch schlossen sich seine schlanken Finger fester um mein Handgelenk.

„Geh nicht!", meinte er plötzlich und weitete seine Augen. „B-bleib bei mir."

Hatte ich mich da eben verhört? Der Idioten-Vampir wollte mich noch bei dem, was ich getan hatte, bei sich haben? Erstarrt blickte ich ihn an und ließ mich wieder auf sein Bett fallen.

„Jimin, ich...", er stockte und wandte seine Augen schnell von mir ab. „Es tut mir leid."

Warte was? Was hatte er da eben gesagt? Und vor allem: Warum?

„Was tut dir Leid?", forschte ich nach.

Daraufhin seufzte er nur und setzte sich ein wenig anders hin. Mich wieder an zu sehen wagte er jedoch immer noch nicht.

„Dass ich nicht erwidert habe."

Kurze Stille trat ein. Ich konnte mich nicht von der Stelle bewegen. Das war das einzige, was ihm leid tat? Alles andere, was er getan hatte, war ihm egal?

„Jimin, bitte hör mir zu. Ich mag dich, sehr sogar, aber ich war in diesem Moment einfach zu überfordert. Du bist mir echt ans Herz gewachsen, wenn nicht weit aus mehr. Irgendwas hast du in meinem kalten Da-sein ausgelöst, was ich einfach nicht beschreiben kann."

Ich konnte mir das nicht länger anhören, sodass ich unüberlegt handelte und ihn an seinem seidenen Ärmel zu mir zog. Meine Hand fand ihren Platz automatisch an seinem Nacken, wobei mein Daumen zärtlich über seine Wange strich. Meine Lippen lagen sofort auf seinen, während sich meine Augen schlossen.

In diesem Moment war ich mir sicherer denn je. Ich liebte Kim Taehyung, den Idioten-Vampir wegen dem ich hier, in diesem ganzen Schlamassel drinnen war.

- - -

Es tut mir soooooo Leid, dass ich die letzten Tage verschollen war... Meine vorgeschriebenen Kapitel gingen mir aus und Zeit hatte ich auch keine... Dann sind auch noch viele private Probleme dazu gekommen und meine Lust war entgültig weg. Mianhae.

Ich hoffe es stört euch nicht, wenn weniger kommen könnte, ansonsten tut es mir sehr leid. Mir ist es aber lieber euch länger warten zu lassen, als irgendein schlechtes Kapitel mit 500 Wörtern raus zu hauen. Wenigstens habt ihr hier eines mit 950+ :P

See ya!
-June

Servant | 뷔민Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt