The Losersclub

26

„Ich hab doch gesagt, es ist nichts" fuhr ich ihn an.

Er schien verletzt und drehte sich weg.

„Hast du deine Tage oder was" nuschelte er und ich sah ihn böse an.

Natürlich nicht, ich wollte, dass er von sich aus erzählte, worum genau sie sich stritten.

Ich weiß, keine gute Idee, aber trotzdem.

Schweigend lief er neben mir her.

„Bleibst du eigentlich nach den Ferien bei uns?" fragte er plötzlich völlig aus dem Zusammenhang gerissen.

Verwundert sah ich ihn an.

„Nein" ich versuchte hart zu bleiben, doch man konnte (wenn man mich gut kannte) merken, dass ich kurz davor war zu heulen.

Ich wollte sie nicht verlassen, doch so war es nunmal.

Tante Holy meinte, ich dürfe nächstes Jahr wieder zu ihr kommen, da sie dies schon mit meinen Eltern abgesprochen hatte.

Richie sah für einen kurzen Moment traurig aus.

Doch im nächsten richtete er sich kerzengerade auf, legte einen Zahn zu und sprintete zu Eddie vor.

Na super, jetzt lief ich hinten komplett alleine nur weil dieser Vollidiot nicht einmal normal mit mir reden konnte.

Ich schüttelte den Kopf.

Zuhause angekommen schrie ich durch die Wohnung nach meiner Tante.

Keine Antwort.

Also ging ich in die Küche um in den Kühlschrank zu gucken.

Leider fand ich eher wenig also beschloss ich die Reste von gestern zu plündern.

Ich holte die durchsichtige Dose heraus, in welcher noch Reis und irgendeine Braune Soße drin klebte.

Ich inspizierte diese, bevor ich schulternzuckend die Pampe auf einen Teller klatschte und in die Mikrowelle schob.

Ich hörte die Tür knarren und dachte es wäre Holy.

Ich rief ihren Namen.

Keine Antwort.

Die Stille machte mir ein bisschen Angst und ich griff nach dem nächst besten Gegenstand.

In meinem Fall eine Bratpfanne.

Schritt für Schritt tapste ich vor bis in den Flur, doch keiner war zu sehen.

Jemand tippte mir auf die Schulter.

Ich zuckte zusammen.

„Gott Stan!! Du hast mich zu Tode erschreckt!" sagte ich, während ich eine Hand an die Stelle wo mein Herz sein sollte legte.

„Tschuldigung" nuschelte dieser und sah mich schief an.

Bei diesen Rehaugen konnte ich ihm einfach nicht böse sein.

Ich grinste und wuschelte ihm durch seine Locken.

Ich bewegte mich wieder in Richtung Küche, weil von dort ein Piepen kam, das Zeichen für mich, dass mein Essen fertig war.

Ich lief zu dem neuen Gerät, welches meine Tante erst vor ein par Wochen gekauft hatte, mega stolz darauf war und in der Nachbarschaft schon jedem ausführlich davon erzählt, wie hoch die Technologie in unserem Haus doch sei.

Ich griff mir besteck, schaltete den Fernseher ein und begann zu essen.

Ich spürte einen Blick auf mir.

Ich kannte diesen Blick.

„Bedien dich am Kühlschrank, du weißt ja wie die Mikrowelle funktioniert." grinste ich mit vollem Mund.

Er sprang freudig auf und man hörte, wie er sich am Kühlschrank zu schaffen machte.

Ein par Minuten Später sprang er neben mich und Mampfte die braune Pampe, als hätte er drei Wochen nichts mehr zu essen gehabt.

„Hast du wieder steit mit deinen Eltern?" fragte ich während wir auf den Bildschirm sahen wo gerade irgendein Film kam.

„Hm" sagte er mit vollem Mund.

Ich interpretierte dies als "Ja" und wir beide aßen weiter.

Als ich fertig war brachte ich mein Zeug zur Spüle und fing an abzuwaschen.

Es dauerte keine zwei Minuten da kam auch mein bester Freund angedackelt und gab mir den Teller mit einem supersüßen lächeln.

„Is schon klar, du hast keine Lust abzuwaschen" sagte ich augenverdrehend.

Er setzte sich neben die Spüle auf den Boden und lehnte seinen Kopf gegen die Schulbladen.

„Was sollen wir nur ohne dich machen, wenn du weg bist?" fragte er.

„Das was ihr auch sonst vor den Ferien gemacht habt" lachte ich

„Du weißt wie ich das meine" sagte er ernst.

Ich trocknete das Geschirr ab, setzte mich zu ihm und legte meinen Kopf auf seine Schulter.

„Worum streiten du und Richie eigentlich genau?"