Sweet dreams

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Am nächsten Tag war leider wieder Unterricht.

Hope war gestern eindeutig zu lange bei mir gewesen. Wir hatten die ganze erste Staffel einer Serie durchgesuchtet und uns währendessen mit Pizza vollgestopft.

Und hätte mein Handywecker mich nicht aus meinen wunderschönen Träumen von Pummeleinhörnern und Regenbogenkeksen geholt, dann hätte ich wahrscheinlich bis zum Abendessen geschlafen.

Aber wie jeder Traum musste auch dieser sein Ende finden und ich fand mich in der kalten und realen Welt wieder.

Keine Pummeleinhörner, keine Regenbogenkekse. Nur mein bescheuerter Wecker und der Rest der Welt. Zum heulen.

Müde machte ich mich fertig, zog mir einen kurzen schwarzen Roch und einen über die Schultern fallenden cremefarbenen Pulli an.

In schwarzen Boots stiefelte ich in die Küche, schnappte mir ein Brot und stiefelte zurück auf mein Zimmer, da ich meine Tasche vergessen hatte.

Als ich dann wieder in die Küche kam, lehnte Luke an der Theke und sah mich mit verschränkten Armen an.

Der war bestimmt wieder auf Streit aus...

"Was sollte das gestern?" , fragte er mich gefährlich ruhig. Lässig zuckte ich mit den Schultern: "Deine Barbie-Freundin muss mal aus der Barbiewelt geholt werden!"

Luke zog seine Stirn in Falten und sah mich jetzt mit einem durchdringlichen Blick an: "Bloß, weil dich niemand mag, heißt das nicht, dass du das Recht hast, so über Clarissa zu reden!"

Ein bitteres Lachen entfuhr mir: "Wenigstens weiß ich, was real ist und was nicht!"

"Real ist, dass dich niemand leiden kann, deine Freunde nichts mehr von dir wissen wollen und deine Eltern dich auch nicht leiden können, weil du so eingebildet bist!" , zischte Luke und versetzte mir einen Schock.

Mit dem Thema Eltern hatte er bei mir einen wunden Punkt getroffen. Und woher wusste er das mit meinen Freunden aus New York?

"Zum Glück bin ich nicht so ein Arsch wie du!" , presste ich hervor und rannte schnell zum Aufzug.

Egal, was Luke sagte, er schaffte es immer wieder, mich zu verletzen.

Ich nahm mir ein Taxi, da ich es mit ihm in einem Auto ganz sicher nicht ausgehalten hätte.

Er mag mich nicht und ich mag ihn nicht. Warum kann ich nicht einfach mein altes Leben zurückhaben?

Schnell schluckte ich die Tränen herunter und prüfte mein Make-Up.

Obwohl ich versuchte, Hope ein Lächeln vorzuspielen, fand sie es heraus.

"Ey, Luke lernt's nie! Er nimmt echt auf keinen Rücksicht, außer auf Clarissa!" , schimpfte sie wütend und irgendwie musste ich bei ihrem Verhalten lachen.

Auch sie fing an zu lachen und wir gingen ins Klassenzimmer.

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