Too good for you

Real friends

Die Woche verging und wir hatten endlich Ferien.

Bei Daisy, ein Mädchen aus meinem Kurs, stieg eine Party, auf die Hope und ich eingeladen waren.

Und natürlich sagten wir zu, denn wir alle brauchten so was.

Leider würde Luke mit Clarissa auch da sein, aber im Moment verstanden Luke und ich uns sogar ziemlich gut. Wenn nicht gerade Barbietussi dabei war.

Hope und ich saßen gerade in meinem Zimmer und suchten unsere Outfits raus.

Meine Freundin entschied sich für einen Minirock aus Jeans und einen eleganten schwarzen Pullover, während ich in einer weißen Hotpens und einem schwarzen bauchfreien Shirt ging.

Auf Daisys Party war viel los.

In den Ecken konnte man knutschende Jugendliche sehen und in der Mitte fand man zugedröhnte Leute.

Wegen der Erfahrung meines letzten Kokainkontakts ließ ich es heute mal ruhiger angehen.

Irgendwann trafen auch Luke und Clarissa ein. Er hatte ein schwarzes Hemd mit blauer Jeans an, sie ein pinkes Cocktailkleid.

Hope hatte anscheinend einen Jungen aufgerissen, denn finden konnte ich sie nicht mehr.

Aber die Jungs rannten ihr wirklich immer hinterher.

Allein holte ich mir ein Glas Tequila und stellte mich an die Wand.

Plötzlich gesellte sich Luke neben mich: "Hey!"

Etwas überrascht sah ich ihn an: "Was gibt's?"

"Hab mit Clarissa Schluss gemacht!" , verkündete er stolz.

Lachend boxte ich ihm gegen die Schulter: "Du solltest einen Orden bekommen für solch eine Intelligenz!"

"Ey!" , rief er gespielt beleidigt und verschränkte die Arme vor der Brust.

Auf einmal nahm er meine Hand und fragte mich doch glatt, ob ich tanzen wollte.

Ich willigte ein und so mischten wir uns unter die Leute.

Zugegeben, es machte schon Spaß mit ihm zu tanzen.

Nach einiger Zeit gingen wir in den Garten, um frische Luft zu schnappen.

"Wie bist du eigentlich darauf gekommen mit Clarissa Schluss zu machen?" , fragte ich Luke neugierig.

Er sah kurz zu Boden und kratzte sich am Hinterkopf, dann antwortete er: "Clarissa war doch eh nur mit mir zusammen, weil mein Dad reich ist. Außerdem hab ich genug von diesen gefakten Freunden. Die nerven!"

"Kenn ich!" , lachte ich.

"Wir sind anscheinend gar nicht so unterschiedlich!" , murmelte Luke mit einem Lächeln auf den Lippen. "Gut möglich!" , seufzte ich und sah in den klaren Sternenhimmel.

"Tut mir wirklich leid, dass ich so scheiße zu dir war, Jess!" , platzte es plötzlich aus ihm heraus.

Jetzt war ich sprachlos. Luke Crimson entschuldigt sich bei mir? Bei Jessica Summers?

"Is' okay! Jeder hat mal ne blöde Zeit!" , meinte ich bloß lächelnd.

"Aber ich hab dich ohne Grund fertig gemacht und total beschissen behandelt!" , widersprach er mit einer Spur Reue in der Stimme.

"Wenn's dich tröstet: ich war auch mal so!" , gestand ich und legte ihm einen Arm auf die Schulter.

Überrascht sah er mich an: "Echt jetzt?" Ich nickte nur.

"Du solltest dich auf jeden Fall wieder mit Hope vertragen!" , schlug ich vor, als wir draußen auf den Fahrer warteten.

Luke nickte schweigend und so standen wir dann am Straßenrand in einer angenehmen Stille und warteten.

Der Abend war wirklich schön gewesen.