Es war warm. Das spürte Michael selbst, bevor er vollkommen aufgewacht war. Um ihn herum war es angenehm warm und er fühlte sich ungewohnt geborgen. Leicht zögernd schmiegte er sich an die Wärmequelle, bevor er sich nach einigen Sekunden dazu entschloss, die Augen nun endlich zu öffnen. Die Wärmequelle war Lucifer, oder genauer ausgedrückt, sein Oberkörper, an welchen Michael seinen eigenen gedrückt hatte, während sein Kopf auf dessen Brustkorb ruhte, welcher sich leicht im Takt dessen Atmung hob und senkte. Daraufhin schossen Michael die Erinnerungen von gestern Abend wieder in den Kopf. Sie hatten den Rest des Abends in den Armen des jeweils anderen verbracht und sich nicht mehr wirklich losgelassen, sondern sich einfach irgendwann nur noch hingelegt, woraufhin sie wohl irgendwann eingeschlafen sein mussten. Der dunkelhaarige Junge lächelte daraufhin leicht, während er den Kopf drehte, sodass er hoch zum noch immer schlafendem Lucifer. Der blonde Junge hatte die Augen geschlossen und wirkte im Schlaf ziemlich entspannt, während er den einen Arm noch immer um den älteren gelegt hatte und die Finger noch leicht in dessen schwarzen Haaren vergraben hatte. Erneut musste er lächeln, bevor er seinen Blick wieder senkte und gedankenverloren ins nichts starrte, sich einfach nur glücklich fühlend. Es herrschte einige Zeit über absolute Stille, nichts war zu hören, außer gelegentliche Schritte aus dem Flur her oder leises Vogelgezwitscher, welches von draußen kam.
Diese Stille hielt jedoch nicht sonderlich lange an, da plötzlich aus dem nichts das schrille „Eleminieren" der Daleks aus Doctor Who ertönte, was die beiden dazu brachte aufzuschrecken. „Was zum Fick?!" Lucifer saß aufrecht im Bett, die blonden Strähnen hingen ihn nun beinahe vollständig in den Augen, welche vor Schreck geweitet waren. „Seit wann geht denn eine Alien Invasion los?!" Zuerst wusste auch Michael nicht genau, was los war, bevor es ihm dämmerte. Er kletterte kommentarlos über die Matratze, hin zu der Kommode neben seinem Bett, von wo er sein Handy entgegennahm. „Du solltest die Wahl deines Klingeltons echt überdenken, weißt du das Michael?" Meinte Lucifer nur trocken, als er erkannte woher das Geräusch kam. Michael hingegen antwortete nicht, sondern sah nur mit vor erstaunen geweiteten Augen auf seinen Handybildschirm, worauf ihm angezeigt wurde, von wem der Anruf getätigt worden war. „Gabe ...?" Murmelte er, ziemlich erstaunt, bevor er ziemlich schnell auf den „Anruf entgegennehmen" Button auf dem Touchscreen tippte. „Gabriel?!" „Hi, Bruder." Tatsache. Das war die Stimme seines Bruders. Wie immer mit einem leicht provokanten Unterton. Ob er wusste, dass er die Nachricht seines Verschwindens bekommen hatte und deshalb so klang, oder war er bereits so lange nicht mehr bei seiner Familie gewesen, dass er nicht einmal mehr wusste, wie sein ältester der kleinen Brüder sprach? „Gabriel! Wo warst du? Wo bist du? Geht es dir gut? Warum bist du abgehauen? Bist du wieder zuhause? Wissen die anderen wo du bist? Wieso rufst du hier an?" Michael stellte eine Frage nach der anderen, dem anderen dabei keine Zeit lassend darauf zu reagieren. Er machte beim sprechen ja nicht einmal mehr wirkliche Pausen, sondern überschlug sich beim sprechen sogar dauerhaft. Derweil saß Lucifer auf dem Bett und musterte seinen Partner leicht neugierig. So aufgebracht wie der schwarzhaarige klang, da war es garantiert jemand wichtiges für ihn. Vermutlich hatte es auch etwas mit der E-Mail zu tun, welche Michael ja vor einigen Wochen so fertig gemacht und aus der Bahn geworfen hatte. Am liebsten wollte der Junge mit den blonden Haaren nachfragen, worum genau es ging, jedoch wollte er das Telefonat auch wieder nicht unterbrechen, weshalb er trotz seiner starken Neugierde still blieb und Michael nur musterte. „Bleib mal locker, Bruderherz. Mir geht es bestens. Keine Bange, bleib mal etwas lockerer." „Ich soll locker bleiben?! Gabriel, man hat mir mitgeteilt, dass du von Zuhause abgehauen bist und keiner weiß wo du dich aufhältst, denkst du wirklich dabei kann ich locker bleiben?!" Zischte Michael seinem Bruder durch das Telefon entgegen. „Naja, du brauchst mich Aufjedenfall schon einmal nicht anschreien, das mag ich nämlich gar nicht. Das war ja auch mitunter einer der Gründe, weshalb ich mich verpisst habe." Daraufhin atmete Michael mehrmals tief ein und aus, bevor er wieder anfing zu sprechen. Auch wenn er gereizt und nervös war, es würde auch nicht helfen, Gabe anzuschreien. „Wo bist du, Gabriel?" In der Stille, welche einige Sekunden über herrschte, da konnte Michael beinahe schon das Grinsen des anderen erahnen. „Schau doch mal aus dem Fenster." Raunte dieser ihm entgegen, mit genau dem Tonfall, welcher Michael darin bestätigte, dass er grinste. Sofort sprang der 17-jährige auf und schaute aus dem Fenster. Tatsache, unten auf dem Gelände stand ein etwas kleinerer Teenager mit etwas längeren goldbraunen Haaren und grinste schelmisch zum Fenster hoch. „Gabriel. Ich erwürge dich." „Nee, lass mal." Daraufhin verdrehte der Junge seine Hellbraunen Augen. „Woher weißt du überhaupt, wo mein Internatszimmer ist?" Während er so hinab zu seinem kleinen Bruder sah, da konnte er glatt meinen, dass dieser breit grinste. „Tja, ich bin der Blondine gefolgt, welche du nach eurem nächtlichem Ausflug geknutscht hast gefolgt." Prompt schoss Michael eine leichte röte in die Wange. Ausgerechnet bei so etwas musste jemand aus seiner Familie zugesehen haben. „Grandios ..." Murmelte er leise, eher zu sich selbst. „Sag mal ..." In Gabriels Stimme lag ein leises lauern, welches Mike nicht wirklich deuten konnte. Bedeutete es etwas Gutes? Etwas Schlechtes? Beides? Nichts von beidem? „Lief danach denn auch noch was zwischen euch beiden? Der stand da nämlich noch recht lange, aber wirkte über die unfreiwillige Kuss-Session jetzt auch nicht sonderlich unerfreut." „Was?" Es dauerte länger als es ihm lieb war, bis er nun wirklich verstand, was Gabriel ihn nun gefragt hatte. „Eh- was?! Nein!" „Fand er den Kuss also doch nicht so gut, wie es wirkte?" „Eh- nein- also ... Doch! Er ist nur vielleicht einfach keine Person, welche sofort nur an das eine denkt?" Dies murmelte er etwas leiser in das Handy, schließlich war Lucifer noch immer im selben Raum. „Also seid ihr zwei jetzt ein Paar?" „Ja, ja, das sind wir." Gab Michael nun etwas deutlicher von sich. Es klang merkwürdig dies auszusprechen, aber nicht auf eine schlechte Art. „Uuh ..." Gab Gabriel nur von sich und selbst aus Entfernung konnte Michael erkennen, dass sein kleiner Bruder grinste. „Darf ich ihn kennenlernen?" „Ja, das kannst du. Wir haben eh noch einiges miteinander zu besprechen. Beweg dich nicht weg, wir beide kommen gleich nach." „Aye Aye, Sir." Spottend salutierte der kleinere, bevor der andere das Telefonat beendete. „Wer war das?" Michael drehte sich um, zurück zu Lucifer, welcher noch immer auf dem Bett saß und den anderen mit schiefgelegtem Kopf musterte. „Mein Bruder, Gabriel ... Er ist vor einiger Zeit aufgrund von ... Gründen ... Von Zuhause abgehauen und jetzt steht er unten vor unserem Fenster ... Und hat mich gefragt ob das nach dem Kuss gestern ins positive und negative gelaufen ist. Außerdem würde er dich gerne kennenlernen. Kommst du also mit runter?" „Klar."
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If Heaven falls for hell [Michifer]
FanfictionHier wird etwas eingefügt sobald ich eine Idee habe was hier gescheit klingen kann ohne den ganzen Inhalt zu verraten.