Mit glühenden Wangen lief Michael durch die Schulflure. Was hast du dir dabei nur gedacht?! Bist du verdammt nochmal Hirntod oder was?! Wie kann man nur so dumm sein! Seine Schritte hallten im Takt seines Herzschlages durch die leeren Gänge des Internats. Du bist so ein verdammter Idiot, Michael! Du solltest aufgrund deiner Dummheit weggesperrt werden! Mittlerweile hatte der Teenager sein Zimmer erreicht und zog mit leicht zitternden Fingern den Schlüssel aus der Jackentasche und schloss die Tür auf. Das Messing brannte sich beinahe schon schmerzhaft kalt auf seiner erhitzten Haut. Kaum war er eingetreten, da schloss er auch schon die Tür und lehnte sich mit seinem Rücken dagegen, sich die schwarzen Haare raufend. „Wie kann man nur so blöd sein?! ... Und ich glaubte mal, ich wäre intelligent. Ja, von wegen." Michael jammerte leise vor sich hin, während er sich selbst leicht an den Haaren zog, aufgrund seiner Verzweiflung. Hilflos zog sich Michael die Jacke aus, hängte sie auf, stellte seine Schuhe in die Ecke und ließ sich aufs Bett fallen, wo er sich unter der Decke einrollte mit dem Ziel niemals wieder hervor zu kommen.
Lucifer stand derweil verwirrt auf dem Schulhof. Wohl zum ersten Mal seit langem glühten auch seine Wangen vor Verlegenheit und er war vollkommen überfordert und verwirrt. Nebenbei lief die eben vorgefallene Szene in Dauerschleife vor seinem inneren Auge ab. Es dauerte noch eine Weile, bis sich der Gedankenstrom von ihm wieder beruhigt hatte, sodass er seine eigenen Gedanken verstehen konnte. Wow ... Das kam so unglaublich unerwartet ... Wieso musste er damit überhaupt aufhören ...? Er küsst eindeutig besser als Lillith ... Okay Lucifer, bevor du jetzt anfängst dieser ... „Situation" nachzuschmachten, wie ein kleines 12-jähriges Schulmädchen das von ihrem Crush angeschaut wurde: Geh ihm nach. Redet. Klärt das Ganze. Der Teenager rüttelte sich daraufhin aus seiner Schockstarre wach und lief eilig in das Gebäude hinein. Allerdings, um ehrlich zu sein: Du bist vielleicht doch ein kleines Schulmädchen mit einem Crush, Luce ...
Michael hatte das Gefühl, dass sein Herz stehen blieb, als er hörte wie die Zimmertür geöffnet wurde. Sofort biss er sich auf die Zunge und machte sich unter der Decke noch kleiner, hoffend, dass Lucifer ihn nicht ansprechen würde. Bitte geh vorbei. Bitte geh vorbei ... Betete er leise, während er versuchte die aufsteigende Panik zu unterdrücken. Das gelang ihm jedoch noch weniger als ohnehin, als er hörte wie Lucifer langsam auf sein Bett zu kam. „Michael?" Sofort biss sich der ältere erneut auf die Zunge. Bitte glaub ich sei am Schlafen! Bitte, bitte, bitte! Doch erneut wurde seine Hoffnung zerstört, da er merkte wie Lucifer sich auf die Matratze setzte. „Michael, du bist ganz sicher noch wach. Mach mir doch nichts vor, ich kenne dich doch ..." Naja, so gut nun auch wieder nicht, schließlich hätte ich nie damit gerechnet, dass du mich küssen würdest ... Musste er sich dann doch eingestehen. „Wenn du dich beschweren oder über mich lustig machen willst: Lass gut sein, das übernimmt der Teil meines Hirns, welcher noch nicht abgestorben ist." Gab Michael dann nach einer Weile leicht gequält von sich, woraufhin er Lucifer leise lachen hörte. „Ich sagte doch, dass du dich nicht über mich lustig machen sollst!" Gab er verzweifelter von sich, als er eigentlich wollte. „Ach Mickey, ich mache mich nicht über dich lustig." Dabei strich er der, von der Decke verdeckten, Person über den Rücken. „Du lachst doch!" Fauchte Michael ihn leicht verwirrt an. „Ja, aber ich lache dich nicht aus. Ich lache wegen dir." „Darin besteht jetzt auch kein so großer Unterschied ..." Warum musste ich mich ausgerechnet in Lucifer verlieben?! „Ich lache aber nicht aus einem bösen Grund. Ich lache, weil dein plötzlich so unsicheres Verhalten amüsant ist ..." Na, vielen Dank auch ... „Auf niedliche Weise." Das war der Moment in dem Michaels Herz wirklich einen Schlag aussetzte. Danach schlug es jedoch doppelt so schnell weiter. „W-was?" Zögernd zog sich Michael die Decke vom Kopf und sah Lucifer erstaunt an. „Diese unsichere Art ist doch recht niedlich." Der Schwarzhaarige Junge musterte den blonden Jungen dabei. Er wollte herausfinden, ob er so auch eventuell im Allgemeinen über ihn dachte. Herausfinden konnte er jedoch nichts. „Und ... Uhm ... Fandest du ... „das" ... schlimm?" Er wird es wohl kaum gemocht haben, Michael. Lucifer hingegen sah den älteren jedoch nur direkt an, direkt in die Hellbraunen Augen seines Zimmermitbewohners. „Nein, fand ich nicht." „O-oh ... Uhm ..." Damit hatte Michael nicht gerechnet und er fühlte sich leicht beschämt, aufgrund der Frage und aufgrund von Lucifers intensivem Blick, weshalb er etwas unsicher auf dessen Schultern schaute, da er ihn dennoch irgendwie anschauen wollte, aber dem Blick nicht mehr stand hielt. Dabei stellte er jedoch fest, dass dessen Kleidung aufgrund des Regens durchnässt war und eng an seiner Haut klebte. Beinahe automatisch wanderte Michaels Blick langsam dessen Oberkörper entlang, woraufhin ihm ein Gedanke durch den Kopf schoss. Ich will wissen wie er ohne das Shirt aussieht ... Daraufhin errötete Mike jedoch nur erneut und senkte den Blick. „Alles in Ordnung, Mickey?" Zuerst nickte der 17-jährige, schüttelte jedoch sofort den Kopf. „Was denn jetzt?" Leise seufzte er. Gut. Sei ehrlich, Michael. „Weißt du ..." Er atmete tief ein, bevor er schnell weitersprach: „Vorhin, draußen habe ich irgendwie festgestellt, dass du meiner Meinung nach unglaublich attraktiv bist und ich habe mich glaube ich irgendwie in dich verknallt und hasse mich nun dafür, da wir Freunde sind, jedenfalls glaube ich das. Und ich hasse dich nun dafür, dass du deine Sachen nicht gewechselt hast, denn jetzt will ich dir am liebsten das Oberteil ausziehen und das hätte ich wohl nicht sagen sollen ..." Nun war er nur noch beschämter, woraufhin er sich die Decke vor das Gesicht hielt. Erneut herrschte kurz Stille, bis Lucifer erneut anfing leise zu lachen. „Du bist irgendwie doch schon verdammt süß, wenn du so verlegen bist, Mickey ... Allerdings bist du das auch so." Etwas unsicher und verwirrt zog Michael die Decke leicht hinab und sah ihn zögernd an. „Ja, Michael. Ich habe dich auf dieselbe Weise gern, wie du mich." Er streichelte nun über die dunklen Haare des anderen. „Würdest du gerne mein Partner sein?" Michael nickte nur, da er sonst wohl nur wie ein kleines Kind auf gequietscht hätte. „Klasse." Daraufhin lächelte der dunkelblonde seinen nun festen Freund an. „Darf ich das mit dem Kuss eigentlich zurückgeben?" „U-uh ... Klar ..." Stotterte Michael etwas überrumpelt, woraufhin Lucifer die Decke vorsichtig wegzog und den verunsicherten Teenager vorsichtig küsste. Zuerst wusste Michael nicht genau, was er tun sollte, weshalb er einfach nur still dar saß und das Gefühl von dessen Lippen auf seinen Genoss. Nach einer Weile, wo Lucifer mittlerweile nun schon seine Hände leicht auf dessen Hüften abgelegt hatte, da fing er an zögernd den Kuss zu erwidern, während er seine Arme in Lucifers Nacken verschränkte.
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If Heaven falls for hell [Michifer]
Hayran KurguHier wird etwas eingefügt sobald ich eine Idee habe was hier gescheit klingen kann ohne den ganzen Inhalt zu verraten.