11 ~ I'd never want to see you unhappy

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Es ist die angenehme Kühle auf meiner Stirn, die mir als erstes auffällt. Danach nehme ich eine Frauenstimme wahr und kurz darauf erkenne ich grelles Licht über mir.

"Du bist wach..." sagt die bekannte Stimme, die eindeutig zu Schwester Hyuna gehört.

"Hey... Jungkook?" Sie legt eine Hand auf meinen Kopf und jetzt erst wird ihr Gesicht für mich deutlich. Ich liege auf einer dieser typischen Arztliegen und meine Beine sind etwas höher positioniert. Die Kühle kommt wohl von einem nassen Tuch, welches auf meiner Stirn liegt.

"Was... ist passiert?" frage ich leise und Hyuna nimmt ihre Hand von meinem Kopf.

"Du bist bewusstlos geworden, als du bei Taehyung im Zimmer warst. Erinnerst du dich?"

Ich überlege eine Weile, bis die Bilder wieder vor meinem inneren Auge auftauchen und ich leise schlucken muss. Taehyung.

"Wie geht es ihm?" frage ich direkt und kann ein leichtes Lächeln erkennen, welches sich auf Hyuna's Lippen schleicht. "Den Umständen entsprechend... Du hast das Richtige getan, Jungkook." versichert diese mir und nimmt das Tuch von meiner Stirn, während sie mir mit einem hellen Licht in die Augen leuchtet.

"Du bleibst jetzt noch etwas liegen und später kannst du nach Hause gehen. Ich denke das war heute genug Aufregung für dich."

Nachdem ich noch eine gute halbe Stunde liegengeblieben bin und die Bilder versucht habe zu verarbeten, darf ich früher nach Hause gehen. Laut Hyuna kann ich froh sein keine Gehirnerschütterung zu haben, da ich volle Kanne mit dem Kopf auf den Boden geknallt bin. Jedoch ist nun das schlimmste was sein kann, dass ich eine fette Beule an meinem Hinterkopf bekomme.

Ich ziehe mich gerade um und will das Krankenhaus verlassen, als mir die Idee kommt, nach Taehyung zu sehen. Ich weiß nicht wieso, aber es fühlt sich beinahe an, als müsste ich zu ihm.

Ich fahre also erneut in den 4. Stock und schleiche mich an den Schwestern vorbei zu Zimmer 408.

Ich klopfe diesmal leise an, doch wie zu erwarten kommt keine Antwort von dem Braunhaarigen. Vielleicht schläft er auch... Trotzdem muss ich sehen, dass er lebt.

Ich gehe also rein und laufe vorsichtig auf das Bett zu. Genau wie beim ersten Mal, als ich ihn wach gesehen habe, sieht er zum Fenster. Nur ist seine Hand diesmal eingebunden und er wirkt beinahe noch blasser als sonst. Dieses Mal mischt ich noch ein leichter Gelbstich in seine Porzellanhaut, der nichts Gutes bedeuten kann.

"Taehyung..." sage ich leise und sofort dreht sich der Kopf des Braunhaarigen zu mir und er sieht mich überrascht an. Meine Atmung wird wieder etwas unregelmäßiger, obwohl ich nicht weiß wieso das der Fall ist.

Seine Augen scannen mich von oben bis unten ab. Wohl, weil er mich noch nie in meiner Straßenkleidung gesehen hat.

"Jungkook." sagt er leise und ich könnte es mir einbilden, doch ich meine etwas wie Erleichterung in seiner Stimme zu hören.

"Musst du noch weiter arbeiten...?" fragt er leise, doch ich schüttele den Kopf. "Nein, ich bin privat hier... um zu sehen wie es dir geht."

Seine Augen weiten sich ein Stück und er sieht noch überraschter aus als zuvor schon. Was denn? Bekommt er nie Besuch...? Wobei, ich habe tatsächlich noch nie Besuch bei ihm gesehen.

"Wie geht es dir?" fragt der Braunhaarige mich und ich müsste fast darüber lachen, wenn ich nicht eher traurig wäre. "Gut." antworte ich deshalb nur. "Wie geht es dir?" lautet nun mein Frage.

"Gut." Ich weiß, dass seine Antwort gelogen ist. Aber meine war es irgendwie auch. Komischerweise sehen wir uns danach nur still an und auf einmal liegt auf unseren beiden Lippen ein leichtes, ganz winziges Lächeln.

Giving Up || TaekookWo Geschichten leben. Entdecke jetzt