Giving Up || Taekook

19 ~ Clever trick

Das Piepen meines Weckers lässt mich hochschrecken. Wieso muss das Wochenende auch so schnell vorbei sein? Wieso kann es nicht anders herum sein? Samstag und Sonntag arbeiten alle Leute und Montag bis Freitag ist Wochenende. Das wäre doch viel einfacher...

Unmotiviert und noch erschöpft vom Wochenende zwinge ich mich unter die Dusche. Ich war mit Jimin das ganze Wochenende über unterwegs gewesen und gestern hat er mich einfach so allein zurückgelassen, da er sein Glück mit Yoongi versuchen wollte.

Was daraus geworden ist weiß ich nicht, aber da ich ihn nicht mehr gesehen habe, denke ich das er es geschafft hat.

Als ich angezogen bin, nehme ich mein Handy zur Hand und lese mit noch immer müden Augen die Nachrichten meines besten Freundes. 10 neue Nachrichten allein von ihm... Spinnt er?!

-ChimChim-

Koooooooooooooks. *-*

Kookie?

Koooookie. Weißt du was?

Man, Kookie! Es ist 3:14 Uhr, schläfst du etwa schon?!

Oh, du musst ja morgen wieder ins Krankenhaus .__.

Naja egal, ich muss dir was sagen!!!!!!!!

Ich schlafe heute bei Yooongiii!! *-*

Und nein, wir haben nicht miteinander geschlafen. ich wollte, aber er sagt er will nichts überstürzen...

Das ist ein gutes Zeichen.. oder? ._.

Ok... Gute Nacht, Kooks. Lass dich morgen nicht unterkriegen! <3

Augenrollend lasse ich das Handy in meiner Hosentasche verschwinden und lache leise über die Nachrichten meines besten  Freundes. So ein Idiot... aber ich freue mich für ihn. Ich hoffe nur, dass es Yoongi wirklich ernst meint, sonst bringe ich ihn um. Keiner verletzt meinen besten Freund und kommt einfach so damit davon!

Ich mache mich langsam auf den Weg ins Krankenhaus und als ich dieses erreicht habe, schlendere ich in den Raum, in welchem ich mich umziehen kann. Kurz darauf komme ich heraus und fahre wie immer mit dem Fahrstuhl in die 4. Etage.

Gerade als ich durch den bunten Gang zur Stationsleitung laufe, kommt mir Schwester Hyuna entgegen. "Jungkook." sagt sie erfreut und lächelt mich fröhlich an.

"Morgen..." murmele ich etwas unverständlich und sehe überrascht auf, als sie mich plötzlich am Oberarm festhält und mich mustert. "Was immer du gemacht hast, Danke..." Sie drückt mir ernsthaft einen Kuss auf die Wange und verschwindet dann hüpfend den Ganz entlang zu ihrem eigentlichen Ziel.

Total verwirrt und noch immer überrascht bleibe ich stehen und sehe der Braunhaarigen hinterher. Was war das denn...? Ich zucke unwissend mit den Schultern und mache mich an die Aufgaben, die ich sonst auch habe. Betten von den Patienten machen, die nach Hause gehen durften, die Wäsche waschen, Kinder bespaßen und das Essen an die kleineren Kinder verteilen.

Gegen Mittag hält mich Schwester Hyuna wieder auf. "Hey, Jungkook... Warte mal." sagt sie und kommt auf mich zu, da ich gerade in die Pause gehen wollte.

"Was machst du über Mittag?" fragt sie und ich hebe erneut verwirrt meine Augenbrauen an.

"Hast du etwas zu Essen dabei oder willst du dir etwas holen?" fragt sie und verwirrt mich immer mehr mit ihren Worten. Noch nie hat sie mich das gefragt.

"Ich... wollte vielleicht etwas holen, wieso?" Auf ihren Lippen breitet sich ein Lächeln aus.

"Kannst du das davor noch in Zimmer 408 bringen?" Sie drückt mir wieder mal ein Kästchen mit Tabletten in die Hand.

"Ich habe Pause..." sage ich genervt. Ich habe keine Lust Taehyung seine Tabletten anzudrehen, die er sowieso nicht will.

"Bitte... Nur kurz..." Ihre Augen werden größer und auf ihren Lippen bildet sich ein Schmollmund. Seufzend nicke ich deshalb und drehe um. Ich muss ihm ja nur kurz die Tabletten geben und kann danach sofort wieder verschwinden. Trotzdem verstehe ich nicht, wieso gerade ich das machen soll.

Genervt klopfe ich an der Zimmertür mit der Nummer 408 und entgegen meiner Erwartung kommt tatsächlich ein "Ja?" von drinnen. Daraufhin öffne ich die Tür und gehe hinein. Eigentlich will ich ihm bloß das Kästchen hinlegen, als ich aber sehe, dass auf dem Tischlein neben seinem Bett eine Pizzaschachtel steht, bleibe ich verwirrt stehen.

"Hallo, Jungkook..." begrüßt mich der Braunhaarige mit seiner angenehmen, tiefen Stimme und deutet auf den Stuhl neben seinem Bett.

"Hast du vielleicht Hunger...?"

Ich bin mehr als überfordert und weiß absolut nicht, was das werden soll... Wieso hat er denn eine Pizza herbestellt? Und wieso fragt er mich, ob ich Hunger habe? Was geht hier ab?

"Du hast auch dein Essen mit mir geteilt, also dachte ich... Wir könnten die Pizza auch teilen." sagt er und genau bei dem letzten Teil seines Satzes hat er mich an der Angel. Er will essen...? Und er will das Essen mit mir teilen? Wieso auf einmal? Fragen über Fragen, jedoch setzte ich mich und sehe fragend zu ihm. "Auf einmal?"

Er nickt und setzt sich so gut er kann auf, um dann langsam und mit zitternden Händen die Schachtel zu öffnen, in welcher die vorgeschnittenen Ecken schon bereit liegen.

"Ich werde meine Meinung nicht einfach ändern, Jungkook. Aber du hast recht... Ich kann nicht für dich mitentscheiden." Er lächelt ein wenig und nimmt dann eines der Dreiecke in die Hand. Da er nicht abbeißt weiß ich, dass er auf mich wartet und ohne ein weiteres Wort nehme ich selbst eine Ecke und sehe zu ihm. Zufrieden beginnt er davon zu essen und ich mache es ihm gleich.

Da sitzen wir also und essen Pizza von einem Lieferanten. Es ist verrückt, doch langsam kann ich ein winziges Lächeln nicht mehr aufhalten. Vielleicht war mein Ausraster doch nicht so sinnlos, wie ich dachte... Vielleicht bekomme ich ihn doch noch dazu, dass er sich nicht ganz aufgibt.

Nachdem er drei Stücke geschafft hat und ich mittlerweile mit dem fünften fertig bin, hält er sich den Bauch und lehnt sich zurück.

"Ich habe fast vergessen, wie gut das schmeckt." sagt er leise und merkt wohl  nicht, dass er das tatsächlich ausgesprochen hat, denn er sieht verwundert zu mir.

"Auch kalte Pizza schmeckt gut." sage ich und schließe den Karton. Er soll den Rest behalten, denn immerhin scheint ihm das ja zu schmecken. Es ist klar das er nicht viel essen kann, wenn er sonst so gut wie gar nichts zu sich nimmt.

"Danke für die Pizza, Taehyung." Ich lächele

Er nickt. "Danke, dass du sie mit mir geteilt hast."