Wieder ging eine Woche rum und am Montag sind es bereits drei Wochen, in denen ich hier arbeite.Seit meinem Erfolg am Dienstag läuft es auch mit Taehyung ziemlich gut. Ich bin überrascht und nicht nur ich bin das. Hyuna erklärt mir immer wieder wie fasziniert sie ist, dass Taehyung sogar nach mir fragt und wenn ich dabei bin, sogar isst. Es macht mich glücklich das zu hören auch wenn ich in diesem Moment noch nicht wusste, was das zu bedeuten hat. Ich bin einfach froh, dass Taehyung nicht mehr derjenige ist, der den ganzen Tag stumm in seinem Bett liegt und hofft darauf zu sterben.
Mir ist bewusst, dass er seine Meinung auch jetzt noch nicht geändert hat. Das wird er so schnell auch nicht. Jedoch scheint er selbst nicht zu bemerken, wie er sich langsam aber sicher verändert. Er springt über seinen Schatten. Der Schatten, der ihn seit Jahren verfolgt und der all diese Trauer und Hoffnungslosigkeit über ihn geworfen hat. Von diesem Schatten will ich ihn befreien.
Doch er ist nicht der Einzige der sich verändert und es nicht bemerkt.
Es ist Freitagnachmittag. Meine Schicht ist genau ... jetzt zu Ende!
Grinsend laufe ich in den kleinen, mir bereits mehr als bekannten Raum und ziehe diese viel zu große, weiße Kleidung aus. Kurz checke ich die Nachrichten auf meinem Handy, ehe ich Jimin schreibe, dass ich erst später nach Hause gehen werde.
Als das erledigt ist nehme ich meine Sachen und gehe erneut in den vierten Stock.
"Jungkook, hast du nicht Feierabend?" fragt mich Hyuna mit ihrem strahlenden Lächeln im Gesicht, durch welches Patienten nur beim Ansehen schon gesund werden sollten.
"Doch, aber ich will nochmal zu Taehyung. Hab es mit ihm abgesprochen." sage ich und will schon zügig an ihr vorbei, da hält sie mich fest.
"Warte... Ich finde es ja echt toll, dass ihr euch so gut versteht. Du bist wirklich der Einzige, der irgendwie an ihn rankommt..."
"Aber...?" Da hört doch jeder ein 'Aber' heraus...
"Aber pass auf, Jungkook. Du weißt, Taehyung ist schwer krank und du solltest dich nicht so in diese Sache reinsteigern." erklärt sie mir und ich seufze einmal laut.
"Ich weiß genau was ich mache, aber danke für deine Sorge. Weiß ich zu schätzen."
Schon wieder will ich weiter, da hält sie mich noch immer fest.
"Er ist gerade in einer Untersuchung... Kann noch eine gute halbe Stunde dauern."
Erneut seufze ich, ehe ich einmal nicke.
"Gut. Dann warte ich in seinem Zimmer."
Endlich mache ich mich auf den Weg und mache genau das, was ich eben gesagt habe. Ich setze mich auf den freien Stuhl in seinem Zimmer und warte...
Dieses Gefühl während des Wartens ist unbeschreiblich... unbeschreiblich furchtbar. Ich blicke auf sein leeres Bett und sehe wie dieses komplett verlassen da steht. Es ist still. Zu still und auf einmal mischen sich Angst und Sorge in meine Gefühlswelt ein.
Die Angst davor, dass ich eines Tages hier reinkomme und vergeblich warte.
Das ich warte, aber Taehyung nie wieder zurück kommen wird... Mir wird schlecht bei diesem Gedanken.
Doch bevor ich weiter in dieses Loch fallen kann, höre ich wie die Tür sich öffnet und sofort stehe ich auf und drehe mich zur Tür.
"Ohh... Hey Jungkook, du bist ja wirklich noch da." sagt dann diese wunderschöne Stimme ein wenig überrascht, während ich einmal unbewusst erleichtert aufatme.
"Na klar."
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Giving Up || Taekook
Fanfiction"Das Leben ist nicht unendlich, Jungkook. Es gibt Menschen denen das Leben mehr bedeutet als mir. Der Tod hingegen ist unendlich und ich weiß, dass dort keine Schmerzen auf mich warten. Ich habe eine Entscheidung für mich getroffen und es gibt niema...