6:Das kann ja etwas werden...

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PoV Taddl:

Jessica kam mit einem zu großen Lächeln die Tür rein. Sie lief zielstrebig auf mich zu und hielt mir einen Brief vor die Nase und sagte äußerst liebevoll, Achtung Ironie, „Da müssen wir unbedingt hin, so kann ich mal deine alten Freunde treffen, du nimmst mich ja sonst auch nicht mit zu ihnen" und das hatte auch einen guten Grund. Meine Freunde hassen sie mindestens genauso sehr wie ich.

Als ich den Brief gelesen hatte schüttelte ich bestimmt mit dem Kopf.„Jessica da gehen wir ganz sicher nicht hin!" sagte ich bestimmt.Sie verdrehte missbilligend die Augen „Und warum bitte nicht?"fragte sie eher weniger interessiert. Sie wusste ganz genau warum ich dort nicht hingehen werde. „ Du weißt ganz genau, warum wir dort nicht hingehen werden" sagte ich bestimmt. „Echt jetzt? Immernoch wegen diesem Ardy? Nur weil ihr euch kurz vor eurem Abschluss einmal gestritten habt?" wie sehr ich es hasse, wenn sie Dinge die für mich sehr wichtig sind versucht lächerlich zu machen. „Nein und das ist dir ganz genau bewusst. Er hat mich damals sehr verletzt und seit dem habe ich auf keinen Anruf oder sonstiges von ihm mehr reagiert, aber auch das weißt du ja. Und ja es geht um ihn. Und genau deshalb werden wir nicht dorthin gehen"

Wir stritten noch eine Weile, bis ich keine Kraft mehr hatte und nach gab.Ich hasse dieses Verhalten so sehr an ihr. Sie muss immer alles was sie will bekommen und das auch noch sofort. Sie muss immer ihren Willen durchsetzten. Wenn sie das nur mit sich machen würde wäre es ja noch in Ordnung, aber sie bestimmt andauernd über mich mit und das konnte ich auf den Tod nicht ausstehen.

Jetzt stehen wir hier. In diesem Restaurant und schon beginnt sie sich mit jedem zu unterhalten, der ihr in irgendeiner Weise nützlich werden konnte zu reden. Das die Freundinnen und Frauen von diesen Männern auch hier waren interessierte sie nicht. Sobald sie einen Raum betritt muss sich sofort alles um sie drehen. Aber mir konnte es egal sein, ich wäre froh, sie würde mich betrügen und so eine Scheidung unumgänglich machen und so nur den Ruf ihrer Familie schaden. Aber diesen Gefallen wird sie mir wohl nie machen. Sie ist, auch wenn sie es nicht offen zeigt, nicht dumm.

Meine Angst ihn wiedersehen zu müssen stieg von Minute zu Minute mehr. Es ist einfach schon so lange her, aber es tat immer noch weh an ihn zu denken. Dieses Loch in meinem Herzen wird sich wohl niemals schließen. Ich nahm einen leichten Luftzug wahr und drehte mich langsam um. Und da stand er, an seiner Seite, wie hieß sie doch gleich? Ach ja Mia. Sie war auch in unserer Klasse. Er hatte sich kaum verändert, er sah schon damals immer viel jünger aus als er es eigentlich war. Jetzt war mir auch klar woher ich den Mann aus dem Supermarkt kannte, das war er. Für eine kurze Zeit, die mir wie Stunden vorkamen sahen wir uns einfach nur an. Als ich seinen Augenkontakt nicht mehr aushielt, brach ich ihn und setzte mich neben Jessica, die sich schon an den großen Tisch gesetzt hatte. Sie sah zu mir und bemerkte natürlich sofort, dass etwas mit mir nicht stimmte. Also drehte sie sich um und sah ihn an. Dann sah sie wieder zu mir und grinste vielsagend. In diesem Moment wurde mir klar, dass dieser Abend eine Katastrophe werden wird. Wenn nicht von allein,  dann wird Jessica dafür sorgen...

Es war einmal  /Tardy/Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt