30:Es ist doch krank...

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PoV Taddl:

Er hatte sie wirklich verlassen, aber warum jetzt? Sie sahen doch so glücklich aus. Bin ich daran schuld? Habe ich ihn dazu gedrängt ?War ich schuld daran diese Liebe zu zerstören.

Ardy hatte wohl bemerkt, dass ich abwesend war und fragte vorsichtig „Ist alles okay bei dir?" ich versuchte wieder einen klaren Gedanken zu fassen und versuchte mich zu konzentrieren „Warum?" war das einzige, dass ich gerade sagen konnte „Was genau willst du wissen"fragte er immer noch leise und mit bedacht. „Ich weiß es gerade selbst nicht genau. Einfach warum? Warum entscheidest du dich erst für sie und bist 13 Jahre glücklich? Warum willst du den Kontakt zu mir wiederherstellen? Warum verlässt du sie jetzt , nachdem wir wieder Freunde wurden? Warum tust du mir dieses dauernde Gefühlschaos, das dauernde auf und ab an? „ Nach diesen Worten verließ ich unseren ort und ließ ihn stehen.

Ich konnte mir so viele Dinge nicht erklären, vielleicht vermuten, aber das wollte ich nicht. Mir ist klar, dass ich jetzt wahrscheinlich genau das erreicht habe, für das ich vor 13 Jahren alles gegeben hätte. Aber jetzt bin ich mir einfach nicht mehr sicher, ob ich es jetzt noch will. Nein das ist falsch, wollen will ich es, noch genauso sehr wie früher, wenn nicht noch mehr. Aber früher wäre es noch machbar gewesen, jetzt ist es unmöglich, nein nicht unmöglich, aber es hängt so viel davon ab. Ich weiß wie sich das anhören muss, wenn man immer wieder sagt, meine Familie leidet darunter, unser Ruf wird geschädigt. Aber wenn du selbst davon betroffen bist, wird dir erst klar, wie weitreichend das sein kann. Nicht dass ich das toll finde, oder toleriere. Ich hasse es, nicht sein zu können, wie ich bin. Das es in der heutigen Zeit noch wichtig ist, wen du liebst, dass du dazu noch Stellung nehmen musst. Dass es nicht jedem egal sein kann wen man liebt, Hauptsache man liebt.

Aber solange es noch Leben ruinieren kann, muss ich vorsichtig sein und mich verstecken. Eine Frau heiraten, die ich nicht liebe, die mich auch heutzutage noch damit erpressen kann, dass ich meinen früheren besten Freund liebe. Ich hasse es, dass man nur in Ruhe gelassen wird, wenn man nicht bekannt ist. Würde ich in einem Büro arbeiten und schwul sein, wäre es höchst wahrscheinlich so ziemlich jedem egal. Manche würden sich von mir fern halten, andere würden meine Freunde sein. Aber hier, ich würde meinen Job verlieren, meine Firma würde bankrott gehen. Meine Familie wurde mich verstoßen. Mein Vater hat einfach zu viel für mich getan, um ihm das jetzt anzutun. Es ist doch krank, dass man sich zwischen seiner Familie, Anerkennung, Beruf, Kariere und der großen Liebe, dem Menschen, der einen Täglich zum lachen bringt, der einen am Leben hält entscheiden muss. Aber so ist das nun mal...

Es war einmal  /Tardy/Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt