Tag 1/ Woche 1/ 9:10

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Mit dem Rettungsrucksack auf der rechten Schulter, versuche ich mir einen Überblick zu verschaffen. Es sind mehrere Autos ineinander gefahren. Vereinzelt sehe ich meine Kameraden an den beteiligten Autos, die sich irgendetwas zurufen. Dawson stellt sich neben mich, sie hat die Trage geholt und sieht sich nun um. "Zu Casey." , sagt sie und läuft los. Casey winkt uns zu sich. Ich laufe Dawson hinterher. "Es sind weder Puls noch Atmung vorhanden, dazu kommt die schwere Kopfverletzung. Ich glaube, er ist tot."
Ich knie mich zu dem Mann runter und überprüfe es nochmal. Der Leutnant hat Recht, es sind weder Atmung noch Puls vorzufinden, doch ich glaube nicht, dass er tot ist.
"War er eingeklemmt oder ähnliches?" frage ich nach und schaue nach oben. Verwirrt schaut Casey auf mich herunter.
"Nein, das einzige ist seine Kopfverletzung. Die wird er sich wahrscheinlich beim Aufprall gegen die Scheibe zugezogen haben."
Ich schaue mir seinen Kopf genauer an, die Verletzung ist heftig, keine Frage, aber das sollte nicht der Grund sein, dass er gestorben ist. Prellungen, Quetschungen und warscheinlich ein Schulterbruch können nicht die Ursache eines Todes sein. Ich kenne doch so eine Sitoation. Ich schließe kurz meine Augen und denke nach. Ich reiße meine Augen auf und rufe nach meiner Partnerin.
"Dawson! Dawson! Den Monitor, schnell!"

"Okay alle weg vom Patienten!"
Ich hebe meine Hände. "Achtung! Schock! Und...ich hab einen Puls."
"Gut Jungs, bei drei bitte auf die Trage heben. Eins, zwei, drei, dankeschön." Dawson stellt den Monitor zwischen die Beine des Mannes und schiebt die Trage mit mir zum Auto. Meine Partnerin steigt hinten zu dem Patienten ein und ich schließe die Türen. Bevor ich die linke Tür schließe, schaut Dawson mich an und sagt lächelnd: "Gut gemacht, du hast ihm warscheinlich das Leben gerettet."
Ich lächle, nicke und schließe die Tür, um mich dann hinter das Lenkrad zu klemmen und loszufahren. "Ungefähr 40-jähriger Patient mit Herzinfarkt nach Autounfall, zwei Reanimationsversuche, wir vermuten einen Bruch der linken Schulter und Quetschungen sowie Prellungen des Toraxes, Vitalwerte sind stabil." ,rattert Gabbi runter.
"In die zwei!" ,befiehlt die junge Ärztin und überlässt drei Schwestern die Liege. "Gut gemacht Dawson."
"Oh nein" ,wiederspricht die Braunhaarige.
"Jones war das. Sie hat ihn nochmal überprüft und festgestellt, dass es ein Herzinfarkt ist."
Die junge Ärztin lächelt mich an.
"Na dann, dankeschön Jones."
Ich lächle und nicke ihr zu, ehe sie sich in die zwei begibt, um sich um ihren Patienten zu kümmern.
Ich bin gerade dabei die Papiere auszufüllen, da stellt mir Dawson einen Pappbecher, gefüllt mit Kaffee, hin. Dankend sehe ich sie an, gebe der Schwester die Papiere zurück, verabschiede mich mit Dawson und laufe mit ihr gemeinsam zurück zum Auto.
"Das war wirklich gut, was du da gemacht hast. Ich hab ihn da einfach liegen lassen, ohne ihn noch einmal zu überprüfen."
"Hey, ist schon okay. Du konntest das nicht wissen. Ich wusste das auch nur aus einem Kurs, alles gut."
Sie lächelt. Zehn Minuten später fahre ich in die Fahrzeughalle und schalte den Motor aus. Ich steige aus dem Auto und begebe mich auf den Weg in den Pausenraum. "Wow, erste Schicht hier und du darfst schon fahren? Das hat noch ni ejemand bei Dawson geschafft" ich drehe mich zu der Person um und erkenne Casey. Ich will mich gerade Schmunzelnd bedanken da wird nach mir gerufen."Ja?" ,frage ich, als ich vor Herrman stehe. "Ähm.. also, die Aufgaben der Neuen sind sehr einfach und ich glaube nicht, dass sie dir schon jemand gesagt hat oder?""Nein, hat noch niemand gemacht. Was soll ich machen?" "Kochen." kommt es vom Tisch der Rüstgruppe. "Alles klar" sage ich leise und sehe wie Herrmann mich noch etwas verunsichert ansieht, ich lächle ihn aber noch einmal an bevor ich weggehe. "Hey warte mal!" Ich habe fast den Pausenraum erreicht, da höre ich die Stimme eines Mannes hinter mir, der sich mit schnellen Schritten nähert. Mit den Händen in den Taschen drehe ich mich um und sehe den Mann von heute Morgen. "Hey." ,wiederholt er freundlich, als er vor mir steht. "Hey" ,gebe ich zurück und lächle ihn an. "Ich glaube, wir hatten heute einen etwas komischen Start. Wie wäre es, wenn wir es nochmal neu versuchen." Ich lache kurz auf und nicke dann. Der Mann mir gegenüber streckt seine Hand aus und sagt: "Kelly Severide, Lieutenant der Rüstgruppe." Ich gebe ihm meine Hand. "Madison Jones, neue Rettungssanitäterin und jetzt auch Köchin." ,am Ende lache ich auf, genauso wie Kelly. "Okay, dann wünsche ich dir viel Erfolg und als so kleiner Tipp am Rande, koch viel, du weißt nicht, wie viel in uns reinpasst und wenn du Hilfe brauchst, frag Mills, er war bevor du kamst Koch." Er zwinkert mir kurz zu und ich will mich bedanken, doch ich kann nur in seine blauen Augen starren. Und ihm scheint es auch nicht anders zu gehen. Unsere Hände immer noch ineinander, stehen wir da und schauen uns wie frisch Verliebte in die Augen. Als würde jemand wild in meinem Gehirn herumschnippsen, wache ich aus der Starre wieder auf und löse schnell unsere Hände voneinander. "Ich ähm...sollte jetzt in die Küche gehen." Meinen Blick starr auf den Boden gerichtet, drehe ich mich um und verschwinde so schnell wie es mir möglich ist, im Pausenraum. Ich könnte mich ohrfeigen.

Chicago Fire-Life ChangesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt