"Wie lange dauert das denn noch? Ich sterbe gleich vor Hunger."
Ich schließe die Klappe des Ofens und schaue hoch. Hinter der Herdplatte steht ein älterer Mann, ungefähr im alter von Herrmann.
"Höchstens noch fünf Minuten, schaffst du das?"
Er nickt und setzt sich wieder auf die Couch.
"Wow das riecht köstlich, darf ich?"
Ein dunkelhäutiger, junger Mann kommt in den Pausenraum und stellt sich lächelnd neben mich.
"Klar, hier bitte." ,sage ich und gebe ihm eine Gabel, welche er auch sogleich ergreift, die Ofentür aufmacht und probiert. Einen Moment starrt er kritisch vor sich hin, bis er sich mit glitzernden Augen zu mir umdreht und sagt: "Das ist genial! Du musst mir unbedingt das Rezept geben"
Ich lache als er ein zweites Mal probiert, was ich als Chance nutze, um die Auflaufform aus dem Ofen zu nehmen.
"Niemals",sage ich und stelle sie auf einem großen Holzbrett ab.
"Das ist ein Familienrezept."
Danach schnappe ich mir ein großes Messer und beginne den Nudelauflauf in Stücke zu schneiden. "Hey, Essen ist fertig." rufe ich, nachdem ich mit dem Schneiden fertig bin und kann nach wenigen Sekunden auch schon anfangen, das Essen auf die Teller zu verteilen. "Es ist vegetarisch, ich hoffe das ist kein Problem." schüchtern schaue ich die anderen an, die sich mit einem Blick angucken, den ich nicht entziffern kann. Ich fange schon an, mir Sorgen zu machen, da sagt Herrmann: "Soll das ein Witz sein? So wie das riecht, wird das ein kulinarisches Erlebnis!" Erleichtert atme ich auf. Als alle etwas haben, tue auch ich mir etwas auf und setze mich neben Dawson.
"Es ist super lecker, du bist fast so gut wie Mills."
"Hey, hey, hey, nicht so schnell." protestiert Mills, der Mann der mein Rezept haben wollte, was alle zum Lachen bringt. Die unbeschwerte Stimmung nimmt mir meine Nervosität und darüber bin ich mehr als bloß froh.
"Hey Jones, du hast mir noch gar nicht meine Frage beantwortet."
Ich drehe mich zu Severide, der leicht lächelt. Was soll ich sagen?
"Ich ähm...ich bin nach Chicago gekommen, weil ich mal etwas Abwechslung von New York brauchte. Da hielt ich Chicago für eine gute Idee."
Das war wohl nicht die Antwort die er erwartet hat, auch die anderen sehen sich fragend an. Peinlich berührt drehe ich mich gerade wieder zu meinem Teller, als der Alarm über uns, zum zweiten Mal heute ertönt. Gespannt warte ich auf die Meldung wer los muss. Es werden alle gefordert. Sofort stehe ich auf und renne in Richtung Fahrzeughalle. Als Dawson neben mir die Tür zumacht, fahre ich schon los. Keine halbe Stunde später befinden wir uns am Unfallort. Ein Junge hängt mit seinem Bein in einem Zaun fest. Während Dawson wie heute Morgen die Trage holt, gehe ich wieder mit dem Rettungsrucksack zu dem Verletzten. Sein Fuß klemmt genau in einer der Rillen des Zaunes. Warscheinlich ist er rüber gesprungen und hat sich beim Abstoßen den Fuß eingeklemmt. Das Problem ist nur, er ist mit dem Gesicht auf dem Boden aufgekommen.
"Scheiße" murmel ich und Knie mich zu ihm.
"Hey ich bin Madison, kannst du mich hören?"
Er antwortet nicht und umdrehen ist in dieser Lage unmöglich. Im nächsten Moment steht Casey auch schon neben mir und ruft Otis zu, er solle ihm irgendein Schweißgerät holen. Gemeinsam mit Severide befreien sie den Jungen aus dem Zaun, wobei ein Stück immer noch um seinen Knöchel ist, da sie es unmöglich so nah am Bein abmachen können. "Schwere Kopfplatzwunde, Bewusstlosigkeit und ein offener Schienbeinbruch." murmelt Dawson und sieht mich an. "Okay, wir brauchen irgendetwas, um sein Bein zu stabilisieren."
Ich schaue mich suchend um. Dabei sehe ich, wie das Tor von dem Zaun noch mit einem Schloss von außen zugemacht ist. Ich lege meine Stirn in Falten. Was wollte er auf dem Grundstück, wenn das Tor gesichert ist.
"Jones!"
Meine Partnerin sagt laut meinen Namen, ich sehe zu ihr.
"Ist alles okay?" trotz ihrer Frage schaue ich erstmal wieder zu dem Jungen. Ein Kissen, was sich der Form des Beines anpasst und stabilisiert, wurde ihm bereits gegeben. "Warte eine Sekunde." sage ich und stehe auf. "Severide?" rufe ich und der Angesprochene dreht sich zu mir um.
"Kannst du mir das Schloss aufmachen?"
Er nickt und kommt mit entsprechendem Werkzeug. Zwei Sekunden später fällt klirrend das Schloss zu Boden und ich betrete das Grundstück. Zu meiner Verwunderung ist die Haustür geöffnet. Kurz drehe ich mich verunsichert um und stelle fest, dass Kelly immer noch da steht, wo ich ihn zurückgelassen habe. Als er meinen Blick bemerkt, kommt er zu mir. Wir tauschen einen Blick aus, bevor ich die Tür weiter aufmache und eintrete. Der Flur ist für diese Tageszeit irgendwie düster. Ich sehe mich um. Wenn man geradeaus geht, führen zwei Treppen nach oben, eine nach links und eine nach rechts. Zuerst erkenne ich nichts, doch nachdem sich meine Augen an die Dunkelheit gewöhnt haben, erkenne ich genau in der Mitte der beiden Treppen eine zusammengekauerte Gestalt. Zusammengekauert und schwer nach Luft ringend.
"Die Tür wurde aufgebrochen."
Kelly ist bei der Tür stehengeblieben und schaut sich deren Schloss genauer an. Doch ich höre ihm gar nicht richtig zu, langsam gehe ich auf die Person zu, welche sich als eine Frau entpuppt.
"Miss, ist alles...oh mein Gott!"
Erst, als ich neben der Frau zum Stehen komme, kann ich das volle Ausmaß ihrer Verletzungen sehen.
"Keine Sorge, ich kümmere mich um sie." ,sage ich ruhig zu ihr und wende mich dann zu Kelly.
"Severide schnell, ich brauch Dawson."
Er nickt und verschwindet. Währennddessen spreche ich in mein Funkgerät. "Leitstelle, Rettungswagen 61 braucht einen zweiten Rettungswagen und die Polizei an der Unfallstelle. Frau mit schweren Stichverletzungen vorgefunden."
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Chicago Fire-Life Changes
Fiksi PenggemarTiara Jones zieht nach Chicago. Seid sie ein kleines Mädchen ist, träumt sie davon bei der Feuerwehr zu Arbeiten. So geht die junge Frau zur Feuerwache 51, wo sie auch gleich in den Rettungswagen eingewiesen wird. Sie hat eine Probezeit von 2 Monate...