Kapitel 21

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Erschrocken über seine Worte setzte ich mich auf das Sofa und fing an zu weinen. Warum? Ich wusste es nicht. War es, weil ich doch Gefühle für ihn empfand? Weil er mir schlicht weg leid tat oder weil ich so erschrocken über seinen letzten Satz war? Ich hatte keinen blassen Schimmer.
Nach einiger Zeit trockneten meine Tränen und mit einer Hand vollgerotzten Taschentüchern bewaffnet sah ich mir meine roten, aufgequollenen Augen an. Warum? Kriege ich meine Tage oder was?  Schulter zuckend schrieb ich Leo die ‚gute' Nachricht. Kurz darauf kam seine Antwort: Gehts dir gut? Ich dachte nach. Tat es das? Keine Ahnung., schrieb ich zurück und legte mein Handy beiseite. Ich könnte niemals weiter in dieser Praxis arbeiten. Ihn jeden Tag zu sehen, ich habe ihm sein Herz gebrochen und es wäre nicht fair, ihm das jeden Tag unter die Nase zu reiben. Ich wollte schon immer Tierärztin werden aber es gibt bestimmt genug anderen Praxen, in den ich anfangen könnte zu arbeiten. Bestimmt...

Ich wurde von einem lauten Klingeln geweckt und nachdem ich mir die Augen gerieben hatte, realisierte ich, dass ich bis zum nächsten Morgen geschlafen hatte.
Weiterhin klingelte es mehrmals hintereinander und ich beeilte mich, zur Tür zu kommen. „Ist ja gut!", rief ich und öffnete die Tür.
„Meine Güte! Ana! Ich hab mir Sorgen gemacht. Du hast auf keine meiner Nachrichten geantwortet.", rief Leo aufgeregt und nahm mein Gesicht in die Hände. „Ich hab mir solche Sorgen gemacht, Chérie!", flüsterte er zärtlich und streichelte mit dem Daumen meine Wange. „Tut mir leid. Ich bin einfach eingeschlafen.", flüsterte ich zurück und schaute auf den Boden. „Vergeben und vergessen.", zwinkerte er und küsste mich. Ich vergesse es auch bei solch einem Kuss.
„Willst du mal erzählen?", fragte er dann und schmiss sich auf die Couch, während er sich eine Kippe in den Mund steckte. Also fing ich an..

„Hm", war seine schlichte Antwort, nachdem ich ihn alles erzählt hatte. „Hm?", fragte ich aufgebracht. „Das ist alles?" Leo fing an zu lachen. „Nein, sorry. Ich meine...hm..nicht so gut." „Ja da hast du vollkommen recht. Nicht so gut.", sagte ich während ich meine Augen verdrehte. „Was soll ich denn jetzt machen? Wegen der Arbeit?", stöhnte ich verzweifelt. Leo fing sich durch seine Haare und lehnte sich zurück. „Naja, ich könnte mal Lucifer fragen,ob wir noch jemanden für die Büroarbeit brauchen oderso." Ich stutzte. „Büroarbeit? Ihr? Wovon redest du?" Er drückte seine Zigarette aus und schaute mich an. Scheinbar fiel es ihm etwas schwer, darüber zu reden. „Naja, du warst doch mit im Cave.", ich unterbrach ihn:"Cave?" „Ja die Lagerhalle. Wir arbeiten da. Machen dieses und jenes. Geschäfte halt. Lucifer sprach letztens davon, dass wir jemanden für das organisieren und sortieren brauchen. Er bezahlt gut und für den Übergang eben." Ich war erstaunt. Ich wusste echt kaum was über ihn. Aber das Angebot passte super. Und so sagte ich zu... Hätte ich gewusst, wohin das führen würde....

Young LeoWo Geschichten leben. Entdecke jetzt