Kapitel 6

542 19 4
                                    

Sofort begann mein Herz zu rasen und meine Gedanken verrückt zu spielen. Hastig schrieb ich zurück und konnte mich kaum auf den Verkehr konzentrieren. Nach einigen Minuten hin und her Texten fragte er mich, ob er heute Abend noch vorbei kommen könnte. Darauf war ich null vorbereitet, willigte aber trotzdem ein. Sobald ich zuhause war, putze, spülte und staubsaugte ich alles, was mir in die Hände kam, bis ich halbwegs zufrieden war. Dann ging ich duschen, zog mich an und schminkte mich. Grade als ich fertig war, klingelte es an der Tür und mein Herz begann wieder verrückt zu spielen. "Hey.", sagte ich schnell und versuchte normal zu atmen, als er an mir vorbei ging. "Schöne Wohnung ist das Chérie.", er lächelte und setzte sich auf das Sofa. Ich holte zwei Bier aus dem Kühlschrank und stellte sie ihm vor die Nase. "Hier.", piepste ich. "Danke, ganz nach meinem Geschmack.", er grinste und trank einen Schluck. "Hast du ein Problem, wenn ich rauche?", fragte er mich und holte eine Zigarette hinter seinem Ohr heraus. Ich schüttelte nur mit dem Kopf und starrte wie gebannt auf seinen Mund, in dem er wieder so lässig die Zigarette bewegte, bevor er sie anzündete und ebenso lässig den Rauch ausblies. "Rauchst du?", fragte er, während er einen weiteren Zug nahm. "Ne..ist nicht so meins. Also ich meine- für mich.", stammelte ich, woraufhin ich Leo zum Lachen brachte. "Du bist unglaublich süß.", flüsterte er und schaute mich an. Das Kribbeln in meinem Bauch meldete sich zurück und ich versuchte aus dieser peinlichen-stille- Situation zu fliehen, indem ich Chips auf den Tisch stellte. Leo lachte nur leise vor sich hin und drückte seine Zigarette aus. Ich setzte mich wieder total steif neben ihn hin. Wieso hatte ich so einen Stock im Arsch? Was machte er bloß mit mir?
"Hey, Ana.", er nahm meine Hand:"Entspann dich mal. Ich beiße nicht. Wenn dann knabber ich nur.", er lachte und zog mich näher an sich. "Ic-ich weiß auch nicht, was du mit mir anstellst, damit ich so bin.", flüsterte ich leise, woraufhin er mich ungläubig anstarrte. "Ich stell was mit dir an?! Weißt du, was du mit mir machst? Du bringst mich komplett um den Verstand Ana! Ich kenne nichtmal deinen Nachnamen und eigentlich ist es mir auch egal, solange ich dich immer und immer wiedersehen kann." Dieses Geständnis brachte mich komplett aus der Bahn. Scheinbar war ich nicht die einzige, die so empfand. "An dem Abend im Club, ich war so traurig, weil ich dachte, du kommst nicht mehr. Ich hab mir sogar neue Unterwäsche gekauft!", als ich bemerkte, was ich gesagt hatte, lief ich rot an und versuchte schnell das Thema zu wechseln. Leo hob seine Augenbraue und schaute mich interessiert an. "Dieses verdammte Grinsen von dir.... ", ich lachte verlegen und Leo strich mir meine Haare hinters Ohr. "Du bist das unglaublichste Mädchen, dass ich kenne, Ana.", flüsterte er und lehnte sich vor. War es nun soweit? Würde ich endlich den Kuss bekommen, von dem ich sooft geträumt hatte? Er legte seine kalte Hand an meine Wange und strich vorsichtig darüber, während er noch näher kam, als plötzlich Grace reinplatze. Wir schreckten auseinander und ich schaute sie mit dem schlimmsten Blick an, den sie je gesehen hatte. "Oh..ich.. wusste nicht, dass du hier bist. Sorry.", flötete sie und verschwand in ihr Zimmer. Leo fing an leise zu lachen und zündete sich eine zweite Zigarette an. "Ich- entschuldige bitte. Ich hab total vergessen ihr zu sagen, dass du kommst.", zerknirscht schaute ich nach unten. Leo nahm meine Hand und führte mit der anderen Hand seine Zigarette vom Mund. "Willst du mir nichtmal dein Zimmer zeigen?", er lächelte, woraufhin ich auch lachen musste und ihn in mein Zimmer führte.

Young LeoWo Geschichten leben. Entdecke jetzt